ImpfstoffLaumann hätte „null Probleme" sich Astrazeneca impfen zu lassen

Lesezeit 2 Minuten
Laumann dpa neu

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (63, CDU)  würde sich Astrazeneca spritzen lassen. 

Düsseldorf – NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat erklärt, er würde sich sofort mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen. „Damit hätte ich null Probleme“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch vor Journalisten in Düsseldorf. Der Impfstoff sei „nach wie vor hochwirksam“, erklärte Laumann. Er werde jedoch mit der Impfung warten, bis seine Altersklasse an der Reihe sei.

Bund und Länder waren am Dienstagabend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission gefolgt, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. In NRW sollen jetzt alle über 60-Jährigen die Möglichkeit bekommen, sich mit dem umstrittenen Vakzin gegen Corona schützen zu lassen. Sie rücken damit in der Impfreihenfolge deutlich nach vorne. Wer über 60 Jahre alt ist, kann ab diesem Samstag über die Hotline unter 116117 einen Impftermin mit Astrazeneca vereinbaren.

In den vergangenen Wochen waren in NRW zwischen 600.000 und 700.000 Dosen von Astrazeneca überwiegend an Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und das Personal von Arztpraxen verimpft worden.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Fünf Menschen starben in NRW an Nebenwirkungen

In NRW sind bislang fünf Personen an den Nebenwirkungen der Impfungen gestorben. Laut Gesundheitsministeriums waren „thrombo-embolische Ereignisse“ die Ursache für die Todesfälle. Bei den Opfern handelt es sich um vier Frauen und einen Mann.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Ärztliche Direktor der Universitätsklinik Essen, Jochen Werner, mahnte in der Diskussion um die Gefährlichkeit des Impfstoffs zur Besonnenheit. Er sehe keinen Grund dafür, warum sich über 60-Jährige nicht mit Astrazeneca impfen lassen sollten. Für diese Altersgruppe sei der Impfstoff wirkungsvoll und zu empfehlen, sagte der Medizin-Professor am Mittwoch in Düsseldorf.

Indirekt kritisierte der Ärztliche Direktor die Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der am Dienstag zu Astrazeneca-Impfungen gesagt hatte: „Wer will und wer es sich traut quasi, der soll auch die Möglichkeit haben“.

Die Frage „Wer traut sich?“ führe zu einer übertriebenen Verunsicherung und sei „vollkommen falsch“, sagte Werner. Für ihn müsse die Botschaft lauten: „Wer möchte den Impfstoff haben?“. In der Gruppe der über 60-Jährigen werde es sicher „einige geben“, die froh über einen früheren Impftermin sein dürften.

KStA abonnieren