Kommentar zu Corona-MaßnahmenHeizpilze und Konzepte helfen mehr als ein Alkholverbot

Lesezeit 2 Minuten
Heizpilz

Viele Gastronomen fordern die Aufhebung des Verbots von Heizpilzen, um die Einbußen durch die Corona-Pandemie zu kompensieren.

  • Gesundheitsminister Laumann plant neue Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie.
  • Die Verordnung könnten die Partyszene hart treffen.
  • Statt neuer Verbote sollte die Landesregierung eine Verlängerung der Sperrstunde ermöglichen, kommentiert unser Landeskorrespondent Gerhard Voogt.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will notfalls nächtliche Alkoholverbote verhängen, um steigende Coronazahlen zu bekämpfen. Diese Maßnahme gehört zu den Instrumenten, die künftig als „Corona-Bremse“ wirken sollen, um einen bevorstehenden regionalen Lockdown zu verhindern. Danach ist auch die Rückkehr von Kontaktverboten oder das Verbot von genehmigten Veranstaltungen möglich, wenn der kritische Grenzwert überschritten wird.

Ein Alkoholverbot trifft vor allem junge Menschen

In München hatte ein solches Alkoholverbot bereits für politischen Streit und ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht gesorgt. Hinter der Maßnahme steckt die Erkenntnis, dass sich das Virus derzeit vor allem unter jungen Menschen verbreitet. Weil Bars, Clubs und Diskotheken geschlossen sind, feiern sie ihre Partys unter freiem Himmel. Je mehr Alkohol fließt, umso leichtfertiger wird der Umgang mit den Corona-Regeln. Von daher kann ein Alkoholverbot ein wirksamer Hebel im Kampf gegen das Virus sein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Verbote und Einschränkungen sollten aber das letzte Mittel sein. Jungen Menschen haben an den Wochenenden nach Mitternacht schlicht keine Alternativen dazu, selbst Party zu machen. Sie wollen das staatlich verordnete „Ende der Nacht“ nicht akzeptieren. Das hat in den meisten Fällen aber nicht damit zu tun, dass Corona-Regeln grundsätzlich in Frage gestellt werden.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Ein flexiblerer Umgang mit der Sperrstunde für die Außengastronomie könnte hier Entlastung bringen. In den Kneipen können die Corona-Regeln auf den Terrassen jedenfalls besser umgesetzt werden als auf Mauern und Parkbänken. Wie wäre es, wenn im Corona-Winter die verpönten Heizpilze für die Terrassen vorübergehend wieder zugelassen würden? Die Politik muss Prioritäten setzen und im Kampf gegen Corona auf kreative Lösungen anbieten. Eine Verlängerung der Sperrstunde, wie die Grüne und Gaststättenverband vorschlagen, würde dem Infektionsschutz dienen – und auch den Gastronomen helfen, denen die Coranakrise die Luft abdrückt.  

KStA abonnieren