Kommentar zu ImpfterminenAuch für die, die einen Termin haben, gibt es keine Garantie

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Biontech Impfstoff

Eine Ampulle mit dem neuen Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und des US-Partners Pfizer.

Es ist ein holpriger Start, den Nordrhein-Westfalen bei der Vergabe der Termine für die Corona-Impfungen in den 53 Impfzentren des Landes hingelegt hat. Am Montagmorgen bricht das System unter dem Ansturm zusammen. Den ganzen Tag über kommt es immer wieder zu Ausfällen.

Überraschen kann das nicht – und genau diesen Effekt hatte der Landesgesundheitsminister befürchtet. Wer will es gerade den älteren Menschen und ihren Angehörigen verdenken, dass sie sich nach der großen Verunsicherung der vergangenen Tage aus Angst vor einem möglichen neuen Impfstoff-Engpass schnell einen Termin sichern wollen.

Zumal Skepsis durchaus angebracht ist. Denn niemand kann eine Garantie dafür geben, dass die 560000 Impfdosen für die über 80-Jährigen, die in diesen Tagen den Termin in ihrem Impfzentrum buchen, auch pünktlich zur Verfügung stehen werden.

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Auf so ein Szenario kann sich die Landesregierung nur schwer vorbereiten. Die Verteilung der begehrten Dosen organisiert der Bund streng nach Einwohnerschlüssel. Und der wiederum ist abhängig von den Zuteilungen durch die Europäischen Union, die nach demselben Prinzip erfolgen.

Ein holpriger Start, ein langer Weg. Ob die Bundeskanzlerin ihr Versprechen einhalten kann, jedem impfwilligen Bundesbürger bis zum Herbst ein Angebot machen zu können, weiß sie vermutlich selbst nicht. Da gibt es zu viele Unwägbarkeiten.

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