Kommentar zu Schul-QuarantäneNRW wählt den Sonderweg durch die Hintertür

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Schule Quarantäne 070921

Seit dem Schulstart sind immer mehr Schülerinnen und Schüler in  Quarantäne.

Düsseldorf  – Die schwarz-gelbe Landesregierung will an Schulen und Kitas in der Regel nur noch Kinder, die mit dem Coronavirus infiziert sind, in Quarantäne zu schicken. Damit schert NRW aus dem Geleitzug der Bundesländer aus, die sich bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Montag dafür ausgesprochen hatten, auch Kontaktpersonen der Betroffenen zu isolieren.

Der Schritt dürfte Irritationen auslösen. Schließlich hatte NRW den Beschluss der GMK am Montag mitgetragen, nachdem Gesundheitsminister Laumann sich nicht mit seinem Vorhaben hatte durchsetzen können, die NRW-Linie, die zuvor öffentlich festgezurrt worden war, bundesweit durchzusetzen.

Falscher Eindruck möglich

Dass Länder bei der Bewältigung der Corona-Krise ihren eigenen Weg gehen, ist nichts Neues. Ein Alleingang ist also legitim. Das Ziel, den Präsenzunterricht zu sichern, trifft auf breite Zustimmung.

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Klüger wäre es aber gewesen, diesen Sonderweg direkt offen einzuschlagen und dem GMK-Beschluss die Zustimmung zu verweigern. Nun entsteht der Eindruck, dass sich NRW nicht an Zusagen hält. Den Versuch von Laumann, so zu tun, als sei der NRW-Erlass von der GMK vollständig gedeckt, wird die Opposition ihm nicht durchgehen lassen.

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Es entsteht der Eindruck, als würde der Gesundheitsminister seine Ziele durch die Hintertür einführen. Eine Debatte um die Verlässlichkeit der von Armin Laschet geführten Landesregierung dürfte im Wahlkampfendspurt des Kanzlerkandidaten wenig hilfreich sein.

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