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Kommentar zur NotbetreuungEs bleibt wieder an den Eltern hängen

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Lernen am Laptop. (Symbolbild)

Köln – Von Montag an sollen möglichst alle Schülerinnen und Schüler zu Hause bleiben, um der weiteren Verbreitung des Corona-Virus keine Chance zu bieten. Aber es gibt Ausnahmen, und für diese soll eine Notbetreuung bereit stehen, die nach den Worten der NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer in der Verantwortung „sonstigen schulischen Personals“ liegt.

Keine Sorge, Ihre Kinder werden sicher nicht dem Hausmeister zur Hand gehen müssen – dieses „sonstige Personal“ wird pädagogisch geschult sein, und wenn es an Sozialarbeitern und anderen Fachkräften fehlt, werden auch Lehrkräfte zur Betreuung herangezogen. Bloß: Unterricht werden sie nicht erteilen, und es ist fraglich, dass auch nur die Hausaufgaben in der Schule erledigt werden.

Den Schulerfolg der Kinder sicherzustellen – diese Aufgabe obliegt wieder einmal den Eltern. Und zwar Eltern, die etwa durch die Belastung im Job ohnehin unter Druck stehen, denn warum sollten sie sonst Betreuung in Anspruch nehmen? Man muss ernüchtert feststellen, dass sich auch daran im Vergleich zum ersten Lockdown nichts geändert hat, und man fragt sich, womit die Politik und manche Expertenrunde seither ihre Zeit verbracht haben.

Zweifellos stellt der Präsenzunterricht das Non plus Ultra eines gelingenden Lernens dar, aber wenn er nicht möglich ist, darf die Alternative doch nicht hektische Improvisation sein. Die im Übrigen an den Eltern hängenbleibt, deren Nerven ohnehin oft schon blank liegen.

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