Kölns wiedergewählte OBHenriette Reker startet mit ehrgeizigen Zielen

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Für weitere fünf Jahre als OB gewählt: Henriette Reker

  • Kurz nach ihrer Wiederwahl hat Kölns OB Henriette Reker zwei Themen als besonders wichtig hervorgehoben: Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und den Klimaschutz.
  • Außerdem kündigte die OB an, Köln zu einer „enkeltauglichen“ Metropole zu machen: lebenswert, wirtschaftsstark und umweltfreundlich.
  • Reker hat überdies konkrete, ambitionierte Ziele für ihre zweite Amtszeit genannt.

Köln – Am Tag nach ihrer Wiederwahl ließ Oberbürgermeisterin Henriette Reker gar nicht erst Zweifel daran aufkommen, dass sie im Stadtrat mit einem Bündnis ihrer Unterstützerparteien zusammenarbeiten würde. Sie bedankte sich auf einer Pressekonferenz für die Wahlkampfhilfe der Grünen und der CDU. Und fügte sogleich hinzu: „Ich setze auch weiterhin auf die Zusammenarbeit. Es gebe derzeit zwei Herausforderungen von ganz besonderer Bedeutung: die durch die Corona-Pandemie verursachte „größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg“ sowie den Klimaschutz. Wenn Grüne und Christdemokraten „an einem Strang ziehen, kann das für Köln sehr von Vorteil sein“, sagte Reker.

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Die in ihrem Amt bestätigte Stadtchefin bot zugleich allen anderen demokratischen Politikern im Rat an, mit ihr zu kooperieren. „Es kommt auf die beste Idee an“, sagte sie. Für den in den Stichwahl unterlegenen Sozialdemokraten Andreas Kossiski fand Reker anerkennende Worte. Sie finde es gut, dass es Kossiski und ihr gelungen sei, einen fairen Wahlkampf zu führen. Und sie würde sich „freuen, wenn er der Stadtpolitik erhalten bleibt“.

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Sofortprogramm zur Sanierung von Fahrradwegen

Es sind ehrgeizige Ziele, die Reker für die kommenden Jahre auflistete. Köln soll eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einnehmen und möglichst von 2035 an klimaneutral sein. Die Stadt soll „die beste Verwaltung haben, die es gibt“. Sie wolle Köln „enkeltauglich“ machen, so Reker, also wohl zu einer lebenswerten, wirtschaftsstarken, umweltfreundlichen Metropole. „Ich möchte die besten Chancen für alle, egal in welchem Stadtteil sie leben“, sagte die 63-jährige parteilose Politikerin. Zu ihren Plänen zählen unter anderem ein 20-Millionen-Euro-Programm zur Sanierung von Fahrradwegen, der Ausbau des Bus- und Stadtbahnnetzes, freier Eintritt in städtische Museen sowie die Attraktivierung der Einkaufsstraßen in den Veedeln und im Zentrum.

Der geplante Verbund der städtischen Kliniken und der Uniklinik unter dem Dach einer Stiftung soll möglichst im kommenden Jahr verwirklicht werden. Durch die Zusammenarbeit werde Köln „zur Gesundheitsmetropole des Westens“. Sie werde das Vorhaben „bei jeder Zusammenkunft mit beteiligten Ministern der Landes- oder Bundesregierung“ thematisieren, kündigte Reker an.

Neuorganisation der Stadtverwaltung

Angesichts der Fülle von Aufgaben regte die Wahlsiegerin an, die Ressorts der Stadtverwaltung neu zu organisieren. Sie halte mindestens ein weiteres Dezernat für erforderlich, und werde das dem für die Entscheidung zuständigen Stadtrat vorschlagen. „Ich habe in meiner Heimatstadt noch viel vor“, sagte Reker. Und sie werde dabei „auch weiterhin auf eine möglichst breite und transparente Beteiligung der Öffentlichkeit setzen“.

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie wird die Verwaltung noch auf ungewisse Zeit beschäftigen. Der bevorstehende Herbst werde in dem Zusammenhang zu einer besondere Herausforderung, sagte die Oberbürgermeisterin. „Daher werde ich externe Experten in den Krisenstab berufen, um mit uns dort über die wirksamsten Maßnahmen zu beraten. Die Leitung des Gremiums werde sie beibehalten. 

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