Linksextremer TerrorNRW-Innenminister Reul erhielt Drohbrief mit Patronenhülse

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Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf – NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat Mitte Mai ein Drohschreiben mit einer leeren Patronenhülse erhalten. Das bestätigte der Sprecher des Innenministeriums dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In der Poststelle sei ein Umschlag mit dem Hinweis „zur persönlichen Vorlage“ eingegangen. Darin habe sich ein vierseitiges Schreiben mit der Überschrift „Im Namen des Volkes“ befunden. Die Verfasser würden sich darin als „Militante Zelle“ (MIEZE) des Kollektivs der mutmaßlich linksextremen „Revolutionären Aktionszellen“ (RAZ) bezeichnen. Die Patronenhülse stamme aus einer Schreckschusswaffe, hieß es.

Neben Reul hatten die Unterzeichner auch an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) sowie 14 weitere Innenminister Drohbriefe verschickt.

Gruppe verschickte bereits 2011 Drohbriefe mit Patronen an Politiker

Ende August hatten die RAZ nach dem Fund eines Brandsatzes vor der Villa des Fleischunternehmers Clemens Tönnies ein Bekennerschreiben verschickt. Die Gruppe behauptet auch, einen Anschlag auf die Bundesagentur für Arbeit verübt zu haben. Laut NRW-Verfassungsschutz hatte die Gruppe bereits 2011 Drohbriefe mit Patronen an Politiker verschickt. In der linksextremistischen Zeitschrift „radikal“ habe die RAZ Anleitungen für funktionsfähige Sprengsätze veröffentlich.

Die RAZ sehen sich offenbar in der Tradition der „Roten Armee Fraktion“ (RAF). So hat sich eine Zelle nach dem RAF-Terroristen Wolfgang Grams benannt, der 1993 im Bahnhof von Bad Kleinen beim Versuch seiner Festnahme von der GSG9 erschossen worden war.

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