Nach dem VatikanAuch Lehrerverband kritisiert Gendertheorie an Schulen

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Klassenzimmer

Symbolbild

Rom/Berlin – In der Debatte über die Gender-Theorie hat nun auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, Auswüchse kritisiert. Als Beispiel nannte er im Radioprogramm SWR Aktuell (Mittwoch) die Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht an Grundschulen, wie etwa in drei Münchner Vorortgemeinden geplant. Weder Eltern noch die Kinder hätten eine solche Forderung erhoben. „Das geht dann von den Kommunen und den Kommunalpolitikern aus. Da wird auch etwas überzogen“, sagte er.

Meidinger warnte davor, Grundschulkinder mit der Gender-Theorie zu überfordern: „Ich glaube, dass es nicht sinnvoll ist, bereits Grundschul- oder Kindergartenkindern zu eröffnen, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, ohne dass das derzeit ihr Problem ist.“

Die katholische Kirche hatte am Dienstag die Debatte über die Gender-Theorie erneut befeuert. In einem Dokument namens „Als Mann und Frau schuf er sie“ warnt der Vatikan vor der „Auslöschung“ der Geschlechter.

Verbände sind entsetzt

Die Ausführungen wurden international von Schwulen- und Lesbenverbänden als „schädliches Werkzeug“ angeprangert. Mit dem Schreiben verweigere sich die katholische Kirche nicht nur der Realität geschlechtlicher Vielfalt. Sie legitimiere auch „Stigmatisierungen, Diskriminierungen und schwere Menschenrechtsverletzungen, wie sie weltweit an der Tagesordnung sind“, erklärte Henny Engels, Mitglied im Bundesvorstand des deutschen Lesben- und Schwulenverbands.

Meidinger nahm die Kirche gegen diese Kritik in Schutz. Der Vatikan plädiere für den Weg des Dialogs, sagte er: „Ich kann in dem Papier nicht erkennen, dass die Kirche dagegen ist, dass Homosexualität oder Geschlechtsumwandlung im Unterricht thematisiert wird.“ Vielmehr habe der Vatikan die bestimmende Rolle des Dualismus von Mann und Frau hervorheben wollen. (kna)

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