Abo

Nahost-KonfliktHamas knüpft dauerhafte Waffenruhe an Aktionen Israels

Lesezeit 34 Minuten
yahya und kamel

Yahya Sinwar (l), palästinensischer Führer der Hamas im Gazastreifen, und Ägyptens Geheimdienstchef Abbas Kamel

Tel Aviv – Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern eskaliert: Seit dem 10. Mai beschießen militante Palästinenser Israel mit Raketen. Israels Armee reagiert darauf mit Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, vor allem durch die Luftwaffe. Auf beiden Seiten gibt es Tote. Tel Aviv war in der Nacht auf Mittwoch, 12. Mai, unter so heftigen Beschuss geraten wie nie zuvor.

Wir berichten über die Ereignisse in unserem Newsblog.

  • Montag, 21. Mai

Hamas knüpft dauerhafte Waffenruhe an Aktionen Israels

19:00 Uhr: Ein ranghoher Vertreter der Hamas hat eine dauerhafte Waffenruhe in Nahost von Israels künftigem Vorgehen abhängig gemacht. Israel müsse seine „Aggression“ im Gazastreifen und in Jerusalem beenden, falls die Ruhe Bestand haben solle, sagte Chalil al-Haja nach einem Treffen mit dem ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel am Montag im Gazastreifen. Dort kam Kamel zuvor mit Hamas-Chef Jihia al-Sinwar zusammen, in Tel Aviv traf der Ägypter im Vorfeld den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Ziel von Kamels Reise war eine Fortsetzung und Festigung der Waffenruhe nach den jüngsten elftägigen Kämpfen, die Kairo vermittelt hatte. Entflammt wurde der Krieg durch Proteste und Unruhen im Tempelberg in Jerusalem sowie von Siedlergruppen forcierte Zwangsräumungen von palästinensischen Familien im Viertel Scheich Dscharrah. Mehr als 250 Menschen wurden bei den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas getötet, die meisten Opfer waren Palästinenser.

Forderungen an Israel

Im Gespräch mit Geheimdienstchef Kamel seien etliche Themen erörtert worden - „vor allem die Notwendigkeit, die Besatzung zu verpflichten, ihre Aggression gegen den Gazastreifen, Jerusalem, Scheich Dscharrah und gegen ganz Palästina zu stoppen“, erklärte al-Haja vor Reportern. Israel müsse auch vollständige die Blockade gegen den Gazastreifen aufheben. Diese wurde durchgesetzt, als die Hamas 2007 rivalisierende palästinensiche Gruppen aus dem Gazastreifen verdrängte und dort die Macht übernahm. „Wenn das beginnt, können Ruhe und Stabilität wieder zurückkehren“, ergänzte al-Haja mit Blick auf die Forderungen.

Einen Wiederaufbau des Gazastreifens im Gegenzug für die Herausgabe der im Besitz der Hamas befindlichen sterblichen Überreste zweier israelischer Soldaten sowie eine Freilassung zweier Zivilisten aus Israel schloss er aus. Stattdessen dürfte die militante Gruppe die Freilassung einer großen Zahl palästinensischer Häftlinge verlangen, die in Gewahrsam Israels sind.

  • Donnerstag, 27. Mai

Nach „Husten-Rede“: Israel spekuliert über Hisbollah-Chef

10.20 Uhr: Nach einer Ansprache von Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah mehren sich in Israel die Spekulationen über den Gesundheitszustand des Chefs der libanesischen Miliz. Der 60-Jährige musste während der Rede immer wieder stark husten und wirkte atemlos. Nach Medienberichten geht das israelische Militär davon aus, dass Nasrallah an einer Corona-Infektion leidet oder sich im Genesungsprozess befindet. Die Armee sei der Ansicht, Nasrallah habe mit der Rede einen Fehler begangen, berichtete der israelische Rundfunk am Donnerstag. Ziel sei gewesen, Israel abzuschrecken. Er habe jedoch einen kranken und schwachen Eindruck gemacht.

Nasrallah hatte Israel am Dienstagabend mit einem regionalen Krieg gedroht, sollte es Übergriffe in Jerusalem oder auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) geben. Die Anlage in Jerusalems Altstadt ist Muslimen und Juden gleichermaßen heilig. Konfrontationen auf dem Tempelberg gelten als einer der Auslöser für den Waffengang zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas. Beide Seiten hatten sich nach elf Tagen auf eine Waffenruhe verständigt, die seit Freitag in Kraft ist.

  • Samstag, 22. Mai

Waffenruhe hält – Biden drängt auf Zwei-Staaten-Lösung

11.30 Uhr: Die Waffenruhe im Gaza-Konflikt hat auch die zweite Nacht überstanden. Für die Menschen in Israel und im Gazastreifen begann mit dem Ende der Kämpfe der Weg zurück in die Normalität. Vor allem im verwüsteten Gazastreifen ist dieser lang und beschwerlich. Der Weg zu einem dauerhaften Frieden und damit der Vermeidung des nächsten Krieges in einigen Jahren war hingegen unklarer denn je. Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden kann der Nahost-Konflikt nur durch eine Zwei-Staaten-Lösung, also ein unabhängiges Palästina neben Israel, befriedet werden. „Das ist die einzige Antwort, die einzige Antwort“, betonte Biden am Freitag (Ortszeit) im Weißen Haus.

Auch die Europäische Union (EU) sprach sich erneut für zwei Staaten aus. „Die Wiederherstellung eines politischen Horizonts für eine Zwei-Staaten-Lösung bleibt von größter Bedeutung“, erklärte ihr Außenbeauftragter Josep Borrell. Biden betonte, die Hamas sei eine Terrororganisation. Trotzdem seien die USA um der Zivilbevölkerung willen entschlossen, den Wiederaufbau im Gazastreifen über die Palästinensische Autonomiebehörde mit einem „großen Hilfspaket“ zu unterstützen. Gleichzeitig betonte er, dass ein nachhaltiger Frieden erst möglich sei, sobald alle Akteure in der Region zweifelsfrei „das Recht Israels anerkennen, als unabhängiger jüdischer Staat zu existieren“.

Das aber lehnt die Hamas ab, es ist sozusagen das Markenzeichen der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Organisation, die Zerstörung Israels zu fordern. Und der gerade beendete Krieg hat die Hamas im innerpalästinensischen Ringen mit dem verhandlungsbereiten Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas im Westjordanland eher noch gestärkt. Der hatte die eigentlich für Samstag geplante erste Parlamentswahl in den Palästinensergebieten seit 15 Jahren Ende April formell wegen Streits um die Stimmabgabe in Jerusalem auf unbestimmte Zeit verschoben. Kritiker warfen ihm hingegen vor, er habe einen Sieg der Hamas verhindern wollen.

  • Freitag, 21. Mai

Verletzte bei neuen Auseinandersetzungen auf Tempelberg

15.40 Uhr: Rund zwölf Stunden nach Beginn der Waffenruhe im Gaza-Konflikt ist es auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem zu neuen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Palästinensischen Rettungskräften zufolge wurden 15 Menschen behandelt, nachdem die Polizei unter anderem Gummigeschosse eingesetzt hatte.

Nach Angaben der Polizei wurden Polizisten zuvor aus einer Menge von Hunderten jungen Menschen mit Steinen und einem Brandsatz beworfen. Daraufhin seien Polizisten aufs Gelände vorgerückt. Viele, die sich auf dem Tempelberg zum Gebet versammelt hatten, verließen die Anlage vor den Konfrontationen.

Solche Zusammenstöße hatten unlängst zur Eskalation zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen beigetragen. Kleinere Auseinandersetzungen gab es auch an Kontrollpunkten bei Ramallah, Bethlehem und Nablus. Im Westjordanland wurde der Freitag zu einem „Tag des Zorns“ erklärt.

Waffenruhe in Nahost hält in den ersten Stunden

8.45 Uhr: Die am frühen Freitagmorgen in Kraft getretene Waffenruhe im Gaza-Konflikt hat in den ersten sechs Stunden gehalten. Bis zum Freitagmorgen wurde in Israel kein neuer Raketenalarm mehr wegen eines Beschusses durch militante Palästinenser ausgelöst und im Gazastreifen wurden keine weiteren israelischen Angriffe verzeichnet. Die Waffenruhe war am Freitag 02.00 Uhr Ortszeit (01.00 MESZ) in Kraft getreten. Sie war vom israelischen Kabinett und von der Führung der islamistischen Hamas-Organisation in Gaza gebilligt worden.

Die Konfliktparteien waren damit einem Vorschlag ägyptischer Vermittler gefolgt. Sie warnten jedoch, dass die Waffenruhe hinfällig würde, sollte sich die Gegenseite nicht an die zugrundeliegende Vereinbarung halten. Im Gazastreifen strömten Tausende Menschen auf die Straßen und machten inmitten von Ruinen ihrer Erleichterung über das Ende des Schreckens Luft. Sie zündeten Feuerwerkskörper, gaben Schüssen in die Luft ab und riefen „Allahu akbar!“ (Gott ist groß!).

Waffenruhe zwischen Israel und Hamas in Kraft getreten

6.59 Uhr: Militante Palästinenser im Gazastreifen und Israel haben ihre harten gegenseitigen Angriffe am frühen Freitagmorgen vorerst beendet. Eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe trat um 02.00 Uhr (01.00 Uhr MESZ) in Kraft und wurde zunächst von beiden Seiten eingehalten. Der Schlagabtausch kostete 232 Menschen im Gazastreifen und 12 Menschen in Israel das Leben. Im Gazastreifen strömten Tausende Menschen auf die Straßen und machten inmitten von Ruinen ihrer Erleichterung über das Ende des Schreckens mit Feuerwerk, Schüssen in die Luft und „Allahu akbar“-Rufen Luft.

In den vergangenen Tagen war der internationale Druck vor allem durch die USA für ein Ende des Blutvergießens immer größer geworden. Am Mittwoch hatte US-Präsident Joe Biden Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einem Telefonat gesagt, dass er noch im Laufe des Tages eine „deutliche Deeskalation (...) auf dem Weg zu einer Waffenruhe“ erwarte.

Nach der Vereinbarung der Waffenruhe sagte Biden, nun biete sich eine „wirkliche Chance“, im Nahen Osten Fortschritte hin zu einem dauerhaften Frieden zu machen. Ein Sprecher Netanjahus betonte jedoch, die Waffenruhe sei ohne jegliche Vorbedingungen erfolgt.

  • Donnerstag, 20. Mai

Hamas bestätigt Waffenruhe mit Israel

23.30 Uhr: Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat am späten Donnerstagabend eine Waffenruhe im Konflikt mit Israel bestätigt, die kurz zuvor von der israelischen Regierung verkündet worden war. „Die Waffenruhe ist wechselseitig und tritt beidseitig am Freitag 02.00 Uhr (01.00 Uhr MESZ) in Kraft“, sagte Taher al-Nuno, ein Berater des Hamas-Chefs Ismail Hanija, in Gaza. Die Vereinbarung sei über die Vermittlung Ägytens zustande gekommen. Der „bewaffnete Widerstand“ der Palästinenser werde sich so lange an sie halten, so lange dies die israelische Seite tue, fügte er hinzu.

Israel billigt Waffenruhe im Gaza-Konflikt

21.40 Uhr: Das israelische Kabinett hat einstimmig einen Vorschlag Ägyptens über eine Waffenruhe gebilligt. Dies teilte ein Sprecher Netanjahus am späten Donnerstagabend mit. Es handele sich um eine einseitige Waffenruhe ohne jegliche Vorbedingungen, die zu einer Stunde in Kraft treten solle, die noch vereinbart werden müsse, sagte der Sprecher weiter. Die politische Führung habe betont, dass die Realität vor Ort das weitere Vorgehen bei den Kämpfen bestimmen werde. Israelische Medien hatten zuvor berichtet, dass das Feuer im Konflikt mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen am Freitag um 02.00 Uhr Ortszeit (01.00 MESZ) eingestellt werden sollte. Die israelische Armee würde demnach ihre Angriffe im Gazastreifen vorerst stoppen. Sollten aber die Palästinenser ihre Raketenangriffe fortsetzen, sei die Waffenruhe umgehend wieder aufgehoben.

Israel habe Ägypten schon vor der Sitzung mitgeteilt, dass es zu einer Vereinbarung im Sinne von „Ruhe gegen Ruhe“ ohne ein größeres Abkommen bereit sei. Die Hamas im Gazastreifen äußerte sich zu der Ankündigung zunächst ablehnend. „Wir sind diejenigen, die eine Waffenruhe oder einen Waffenstillstand verkünden, nicht die Besatzungsmacht“, sagte ein Sprecher der Organisation in Gaza.

Direkt nach der Mitteilung über Israels Entscheidung für eine Waffenruhe gab es erneut Raketenalarm in den israelischen Grenzorten am Rande des Gazastreifens.

Maas will sich für Waffenstillstand im Nahost-Konflikt einsetzen

6.40 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas will am Donnerstag bei seinem Besuch in Israel und den Palästinensischen Gebieten ausloten, was die internationale Gemeinschaft zu einem Waffenstillstand im Gaza-Konflikt beitragen kann. Vor allem aber gehe es ihm um ein Zeichen der Solidarität mit denjenigen, die Tag und Nacht um ihr Leben fürchten oder um ihre Angehörigen trauern müssten, sagte der SPD-Politiker in der Nacht zu Donnerstag vor seinem Abflug nach Tel Aviv.

„Deutschland steht ohne Wenn und Aber zu unserer Freundschaft mit Israel, das sich gegen den Raketenterror der Hamas verteidigen muss“, betonte Maas. „Und auch auf unsere humanitäre Unterstützung für die Palästinenser war selbst in schwierigen Zeiten immer Verlass.“

Maas besucht Israel und die Palästinensischen Gebiete zehn Tage nach der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und militanten Palästinensern. Am 10. Mai hatten die massiven Raketenangriffe der islamistischen Hamas auf Jerusalem und andere Städte begonnen. Darauf reagierte Israel mit Bombardements von Hamas-Zielen im Gazastreifen.

Israels Luftwaffe bombardiert weiter Hamas-Tunnelsystem in Gaza

6.15 Uhr: Israels Luftwaffe hat in der Nacht zum Donnerstag erneut Teile des weitläufigen Tunnelsystems der im Gazastreifen herrschenden Hamas bombardiert. Binnen 24 Stunden seien Dutzende weitere Ziele der sogenannten Metro in dem Palästinensergebiet angegriffen worden, teilte die israelische Armee am Morgen mit. Außerdem seien in dem gesamten Küstengebiet weitere Ziele beschossen worden: das Haus eines Kommandeurs in Chan Junis, eine Hamas-Waffenfabrik sowie mehrere Raketenabschussrampen.

Die Armee veröffentlichte zudem ein Video zu der weit verzweigten unterirdischen Anlage der Hamas. Nach Angaben der Streitkräfte hatten die Islamisten das Tunnelsystem über Jahre aufgebaut. Es habe eine Länge von Hunderten Kilometern und werde unter anderem dafür benutzt, um innerhalb des Gazastreifens Kämpfer, Munition und Lebensmittel zu bewegen, teils auch mit Fahrzeugen. Beschossen wurden demnach Knotenpunkte und andere strategisch wichtige Orte des Netzes. Die „Metro“ liegt zu großen Teilen unter der Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens.

  • Mittwoch, 19. Mai

Netanjahu weist Bidens Aufruf zur Deeskalation zurück

18:38 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Aufruf von US-Präsident Joe Biden zu einer Beruhigung des Gaza-Konflikts zurückgewiesen. „Ich bin entschlossen, diese Operation fortzusetzen, bis ihr Ziel erreicht ist“, teilte der Politiker am Mittwoch über Twitter mit.

Zuvor hatte der US-Präsident nach Angaben des Weißen Hauses Netanjahu in einem Telefonat mitgeteilt, dass er noch im Laufe des Tages eine „deutliche Deeskalation (...) auf dem Weg zu einer Waffenruhe“ erwarte.

Ziel des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen sei es, den Bürgern Israels Sicherheit und Ruhe zu verschaffen, schrieb Netanjahu auf Twitter. Auf die von Biden geäußerte Erwartung nach Deeskalation ging er nicht direkt ein. Er dankte dem US-Präsidenten lediglich, dass er sich für das Selbstverteidigungsrecht Israels aussprach. 

Biden drängt Netanjahu zu Deeskalation

15.55 Uhr: US-Präsident Joe Biden erwartet von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu „heute eine signifikante Deeskalation“ auf dem Weg zu einer Waffenruhe. Das habe Biden Netanjahu in einem Gespräch klar gemacht, wie das Weiße Haus mitteilte.

Maas plant Reise nach Israel

15.15 Uhr: Vor dem Hintergrund der gewaltsamen Eskalation des Nahost-Konflikts plant Bundesaußenminister Heiko Maas eine Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete. „Mein Plan ist, dass ich heute Nacht nach Israel fliege und Gespräche in Jerusalem und in Ramallah führe“, sagte Maas am Mittwoch in Berlin.

Israel zieht Waffenruhe in Betracht

11.46 Uhr: Aus Militärkreisen heißt es, dass Israel entgegen früherer anderslautender Meldungen prüfe, im militärischen Konflikt mit den Palästinensern die Bedingungen für eine Waffenruhe gegeben sind.

Zugleich halte sich die Armee für „weitere Tage“ mit Angriffen bereit, wenn diese erforderlich seien, hieß es am Mittwoch aus einer Quelle beim israelischen Militär. „Wir schauen, wann der richtige Zeitpunkt für eine Waffenruhe ist“, hieß es weiter. 

Beide Seiten dementieren Berichte über bevorstehende Waffenruhe

8.45 Uhr: Berichte über eine erwartete Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind von beiden Seiten zurückgewiesen worden. Das israelische Fernsehen hatte berichtet, im Rahmen internationaler Vermittlungsbemühungen könnten von 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MESZ) am Donnerstag die Waffen schweigen.

Issat al-Rischak, ein hochrangiger Funktionär der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte jedoch mit, es sei bisher noch keine Einigung erzielt oder ein Zeitpunkt für eine Waffenruhe festgelegt worden. Nach Medienberichten dementierte auch die israelische Seite den Bericht über eine bevorstehende Waffenruhe am Donnerstagmorgen.

Sicherheitskreise rechneten jedoch binnen weniger Tage mit einem Ende der Kampfhandlungen. Besonders von US-Seite werde wachsender Druck auf Israel ausgeübt, den Einsatz zu beenden.

Militante Palästinenser feuern in der neunten Nacht in Folge Raketen auf Israel

6.55 Uhr: Ein Ende des Konflikts zwischen Israel und militanten Palästinensern scheint weiterhin nicht in Sicht. UN-Menschenrechtsexperten sehen dabei Anzeichen für Kriegsverbrechen auf beiden Seiten, die vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag untersucht werden sollten. Sie werfen Israel vor, Raketen und Granaten in dicht besiedelte Gebiete im Gazastreifen zu feuern, während bewaffnete palästinensische Gruppen ähnlich „absichtlich oder rücksichtslos“ Raketen auf israelische Stadtgebiete schießen würden.

Militante Palästinenser feuerten in der Nacht zum Mittwoch nach Armeeangaben in der neunten Nacht in Folge Raketen auf Israel. Am Dienstag waren dort durch massiven Beschuss nach Polizeiangaben zwei thailändische Arbeiter ums Leben gekommen.

  • Dienstag, 18. Mai

Netanjahu: Hamas hat „Schläge erhalten, mit denen sie nicht gerechnet hat“

22:05 Uhr: Israels massive Luftangriffe im Gazastreifen haben die dort herrschende Hamas nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu „um Jahre zurückgeworfen“.

Die islamistische Palästinenserorganisation habe „Schläge erhalten, mit denen sie nicht gerechnet hat“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Dienstag bei einem Besuch in einer Luftwaffenbasis im Süden des Landes. „Wir werden so lange weitermachen wie nötig, um den Bürgern Israel die Ruhe zurückzubringen.“

Netanjahu sagte den Angaben zufolge ferner: „Ich bin mir sicher, dass alle Feinde um uns herum sehen, welchen Preis man für Angriffe gegen uns zahlen muss, und ich bin sicher, dass sie die Lehren daraus ziehen werden.“ Der 71-Jährige traf sich mit Generalstabschef Aviv Kochavi zu einer Lageberatung.

Zwei Thailänder bei Raketenangriff in Israel getötet

17:43 Uhr: Bei neuen massiven Raketenangriffen militanter Palästinenser auf Orte in Israel sind am Dienstag nach Angaben von Rettungskräften mindestens zwei Menschen getötet und weitere zum Teil schwer verletzt worden. 

Bei einem Angriff im Grenzgebiet zum Gazastreifen sei laut Polizeiangaben ein Haus getroffen worden, in dem ausländische Arbeiter lebten. Bei den Toten soll es sich um zwei Thailänder handeln.

An einem israelischen Kontrollpunkt nahe Ramallah im besetzten Westjordanland kam es am Dienstag zudem zu einem Feuergefecht zwischen militanten Palästinensern und israelischen Soldaten. Dabei wurde laut palästinensischem Gesundheitsministeriums in Ramallah ein Mensch getötet, weitere Menschen wurden durch Schüsse verletzt.

Laut israelischer Armee wurden auch zwei Soldaten verletzt und wurden ins Krankenhaus gebracht.

Zu der Gewalt kam es, nachdem Tausende Palästinenser im Zentrum von Ramallah gegen die Militärangriffe Israels im Gazastreifen demonstriert hatten. Einige Hundert waren anschließend zu dem Kontrollpunkt marschiert.

Grenzübergänge zum Gazastreifen nach Öffnung unter Beschuss geraten

13.31 Uhr: Zwei Grenzübergänge zum Gazastreifen sind nach Medienberichten am Dienstag nach ihrer vorübergehenden Öffnung unter Beschuss durch militante Palästinenser geraten. Im Bereich von Kerem Schalom, dem einzigen Warenübergang in das Küstengebiet, gab es am Mittag Raketenalarm. In der Nähe des Erez-Übergangs für Personen wurde nach Angaben der Nachrichtenseite ynet ein Mensch bei Mörsergranatenbeschuss verletzt. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe den Bericht. Nach Angaben von Sanitätern wurde ein 19-Jähriger in ein Krankenhaus gebracht.

Raed Fattouh, der auf der palästinensischen Seite für die Koordinierung von Warentransporten mit Israel zuständig ist, teilte am Dienstag mit, Kerem Schalom und Erez sollen von 11 bis 17 Uhr Ortszeit geöffnet bleiben. Über Erez solle auch die Ein- und Ausreise ausländischer Repräsentanten ermöglicht werden. Für ausländische Journalisten war der Übergang kurz nach Beginn der jüngsten Eskalation geschlossen worden.

Über Kerem Schalom wurden nach Medienberichten am Dienstag Treibstoff und humanitäre Hilfsgüter in das blockierte Palästinensergebiet gebracht. Am Vormittag hatten militante Palästinenser ihre Angriffe zunächst gestoppt. Nach sechs Stunden Pause flogen dann jedoch wieder zahlreiche Raketen auf israelische Ortschaften.

Einziges Labor für Corona-Tests im Gazastreifen außer Betrieb

6.10 Uhr: Nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist nach Angaben der dortigen Behörden das einzige Labor zur Auswertung von Corona-Tests in dem Palästinensergebiet außer Betrieb. Wie das Gesundheitsministerium der Hamas am Montag mitteilte, befand sich das Labor in einer Klinik im Stadtviertel al-Rimal in Gaza, die bei dem Angriff teilweise zerstört wurde. Der Ministeriumssprecher Aschraf Kidra sagte, in dem „zentralen Labor“ könnten nun keine Corona-Tests mehr ausgewertet werden. Auch das Gesundheitsministerium selbst und ein Büro der Hilfsorganisation Roter Halbmond aus Katar wurden den Angaben zufolge bei dem Angriff getroffen.

Wie der Vize-Gesundheitsminister der Hamas, Jussef Abu al-Risch, sagte, gab es auch einige Verletzte beim medizinischen Personal. Vor der Eskalation der Gewalt im Nahost-Konflikt vor einer Woche waren im Gazastreifen jede Woche rund 1600 Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Fast jeder dritte Test fiel positiv aus. Damit wurde im Gazastreifen eine der höchsten Positivraten weltweit verzeichnet.

Insgesamt haben sich im Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher rund 103.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. 930 Infizierte starben. Das Palästinensergebiet erhielt nach WHO-Angaben für seine zwei Millionen Bewohner bisher 122.000 Impfdosen, von denen mehr als die Hälfte noch nicht verimpft wurden.

  • Montag, 17. Mai

Biden unterstützt Waffenruhe

23.30 Uhr: Im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hat sich US-Präsident Joe Biden für eine Waffenruhe ausgesprochen. Biden habe in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Montag seine Unterstützung für eine Waffenruhe zum Ausdruck gebracht, teilte das Weiße Haus mit.

Israels Armee tötet hochrangigen Militärkommandeur im Gazastreifen

16:42 Uhr: Israels Armee hat am Montag nach eigenen Angaben gezielt einen ranghohen Militärkommandeur der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen getötet. Militante in dem Küstengebiet beschossen in der Folge die südlichen israelischen Städte Beerscheva, Aschkelon und Aschdod. Acht Israelis erlitten leichte Verletzungen, bestätigte der Rettungsdienst Magen David Adom.

Der Angriff auf den palästinensischen Militärkommandeur galt den Angaben zufolge Hasem Abu Harbid, dem Leiter des nördlichen Kommandos des Islamischen Dschihad. Er sei für mehrere Anschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten sowie für Raketenangriffe auf Israel verantwortlich, hieß es. Bei einem anderen gezielten Luftangriff Israels auf ein Auto im Gazastreifen wurden Medienberichten zufolge drei Palästinenser getötet. Ein Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

Seibert: Raketenterror gibt Israel Recht auf Selbstverteidigung

13.20 Uhr: Die Bundesregierung hat ihre Forderung nach einem Ende der Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel bekräftigt. Da die Raketenangriffe auf die Tötung von Zivilisten abzielten, seien diese als „Terror“ zu bewerten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Bundesregierung stehe in dieser Situation zu Israel. Auf eine Frage zur Bewertung von Angriffen auf ein von Medien genutztes Hochhaus in Gaza oder Gebäude des UN-Palästinenserhilfswerkes (UNRWA) sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes, es werde erwartet, dass die israelische Armee bei Einsätzen in Selbstverteidigung die Verhältnismäßigkeit beachte.

Die Bundesregierung beklagte den Verlust von Menschenleben auf beiden Seiten. „Es gibt hier nicht ein Leben, das mehr wert wäre als ein anderes. Jedes Leben hat seine Würde“, sagte Seibert. Aber es gebe eine ganz klare Entwicklung hin zu dieser Situation. „Und der Raketenterror der Hamas gegen Israels Städte, in denen Israels Bürger sterben - übrigens arabische wie jüdische Bürger von Israel - der hat Israel das Recht gegeben, seine Bürger zu schützen und in Selbstverteidigung zu handeln.“ Ein in einem Konflikt getötetes Kind sei immer eine Tragödie, sagte Seibert auf eine Nachfrage zu den Grenzen einer israelischen Selbstverteidigung. „Die Welt weiß von der ganz bewussten Strategie der Hamas, ihre Tunnel auch in der Nähe von Schulen verlaufen zu lassen, ihre Einsätze direkt aus Wohngebieten und dicht bevölkerten Gegenden zu fahren. Damit nimmt Hamas die palästinensische Bevölkerung von Gaza in Geiselhaft und das ist ein zynisches Vorgehen“, so Seibert.

42.000 Palästinenser in Gaza fliehen in 50 UN-Schulen

11.30 Uhr: Rund 42.000 Palästinenser im Gazastreifen haben wegen der massiven Luftangriffe Israels auf das Küstengebiet ihre Häuser verlassen. Sie suchten Schutz in 50 Schulen des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) im Gazastreifen, wie ein Sprecher der Organisation am Montag mitteilte. Mehr als 2500 Menschen sind nach der Zerstörung ihrer Häuser obdachlos geworden. Die Angriffe, mit denen Israels auf massive Raketenangriffe militanter Kämpfer aus dem Palästinensergebiet reagiert, dauerten auch in der Nacht auf Montag an. Israels Armee betont, man greife in dem Küstenstreifen nur Ziele der dort herrschenden Hamas an. Diese liegen teilweise mitten in Wohngebieten. Nach Angaben der Luftwaffe unternimmt diese alles, um Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden.

Raketen aus Gaza – Israel beschießt Häuser von Hamas-Kommandeuren

6.40 Uhr: Trotz internationaler Bemühungen um eine Waffenruhe dauert der Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen an. Auch in der Nacht auf Montag griff Israels Militär nach eigenen Angaben großflächig Ziele in dem Küstengebiet an. So beschoss die Armee Häuser von neun hochrangigen Hamas-Kommandeuren. Einige seien auch als Waffenlager genutzt worden, hieß es. Aus Gaza flogen Raketen auf angrenzende Gebiete in Israel. „Unsere Kampagne gegen die Terrororganisationen wird mit voller Wucht fortgesetzt“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag. Die Armee habe bislang mehr als 1500 Ziele im Gazastreifen attackiert. Der Einsatz „werde noch einige Zeit dauern“. Von palästinensischer Seite hieß es, es seien die bisher schwersten Luftangriffe in dem dicht besiedelten Küstengebiet gewesen.

Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auch auf die Metropole Tel Aviv attackierte Israels Luftwaffe am Wochenende Vertreter der Hamas-Führung. Angegriffen wurde unter anderem das Haus des dortigen Chefs der islamistischen Palästinensergruppe, Jihia al-Sinwar. Israels Luftwaffe zerstörte am Wochenende auch ein Hochhaus mit Büros von Medienunternehmen im Gazastreifen. Berichten zufolge waren die Bewohner zuvor telefonisch gewarnt worden. Die von dem Vorfall betroffene Nachrichtenagentur AP zeigte sich entsetzt, Journalistenverbände protestierten. In dem Hochhaus sei ein Geheimdienstbüro der Hamas untergebracht gewesen, das Angriffe auf israelische Zivilisten organisiert habe, sagte Netanjahu dem US-Sender CBS. Es sei also „ein völlig legitimes Ziel“ gewesen.

Seit Beginn der Eskalation am Montag vergangener Woche wurden nach Armeeangaben mindestens 3100 Raketen auf Israel abgefeuert. Die Intensität des Beschusses sei so hoch wie nie zuvor in einem Konflikt mit der islamistischen Hamas. Seit der gewaltsamen Machtübernahme der Palästinenserorganisation im Gazastreifen 2007 haben sich Israel und die Hamas bereits drei Kriege geliefert. Im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums seit Montagabend fast 200 Menschen getötet. Allein in der Nacht auf Sonntag kamen demnach bei Angriffen der israelischen Armee auf Häuser in dem Küstengebiet 42 Palästinenser ums Leben. In Israel wurden Rettungskräften zufolge durch den Raketenbeschuss seit Montagabend zehn Menschen getötet.

Auch im Westjordanland gab es schwere Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften, mehrere Menschen starben. In mehreren Städten im israelischen Kernland kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Juden und arabischen Israelis. In Jerusalem wurden sechs Polizisten verletzt, als ein Fahrer sie mit einem Auto rammte. Zur Identität des Fahrers machte die Polizei zunächst keine Angaben, er sei „neutralisiert“ worden.

  • Sonntag, 16. Mai

Papst forderte sofortiges Ende der Gewalt in Nahost

13.04 Uhr: Papst Franziskus hat zum zweiten Mal in Folge bei seinem Sonntagsgebet das Schweigen der Waffen im Nahen Osten gefordert. Israelis und Palästinenser müssten „gemeinsam an den Tisch der Verhandlungen“ zurückkehren, sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei seiner Ansprache am Fenster des Apostolischen Palastes. „Hass und Vergeltung können nicht das Ziel sein.“ Der Papst forderte am Sonntag auch die internationale Gemeinschaft auf, Friedensbemühungen zu unterstützen.

„Ich habe eine große Befürchtung, was sich da im Heiligen Land zusammenbraut“, sagte der 84-jährige Argentinier vor Pilgern, die ihm auf dem Petersplatz zuhörten. Die Konfliktparteien im Nahen Osten „riskieren das Fortschreiten einer künftigen staatlichen Lösung“, sagte der Papst. Bereits am Sonntag vor einer Woche hatte Franziskus die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern angesprochen und ein Ende verlangt. Seitdem ist der Konflikt weiter eskaliert. Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach Armeeangaben jeden Tag Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert. Israels Armee unternahm demnach Hunderte Angriffe auf Ziele in dem Küstengebiet.

Israels Luftwaffe bombardiert Haus von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar

8.27 Uhr: Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat Israels Luftwaffe dort das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar beschossen. Das Gebäude in Chan Junis im Süden des Küstengebiets habe als „militärische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas“ gedient, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Auch das Haus von Al-Sinwars Bruder Mohammed, ebenfalls ein ranghohes Mitglied der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, sei angegriffen worden.

Nach Angaben der Armee wurden weitere Büros und Häuser wichtiger Hamas-Mitglieder attackiert. Als Teil der fortwährenden Angriffe auf das unterirdische Tunnelnetzwerk der Hamas, der sogenannten Metro, seien 30 weitere Ziele bombardiert worden. Außerdem habe die Luftwaffe Dutzende Waffenlager und Raketenabschussrampen beschossen. Binnen 24 Stunden habe die Luftwaffe 90 Ziele militanter Palästinenser attackiert.

Nach palästinensischen Angaben waren es die bisher schwersten Luftangriffe im Gazastreifen. In der Stadt Gaza wurden nach Augenzeugenberichten fünf Häuser zerstört. Man befürchte viele Tote und Verschüttete unter den Trümmern.

  • Samstag, 15. Mai

Israels Militär droht Hamas-Führungsriege mit gezielter Tötung

21.32 Uhr: Israels Militär hat der Führungsriege der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas mit gezielter Tötung gedroht. Armeesprecher Hidai Zilberman sagte dem israelischen Fernsehen am Samstagabend, man werde in der Nacht weiter wichtige Einrichtungen der Hamas und des Islamischen Dschihads überall im Gazastreifen angreifen. Dies gelte auch für die höchste Führungsriege der Hamas.

Ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms drohte, seine Organisation werde von Mitternacht an erneut Raketen auf Tel Aviv feuern. Bei einem massiven Angriff auf ein breites Tunnelsystem der Hamas hatte Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben in der Nacht zum Freitag rund 500 Tonnen Munition eingesetzt. Nach Einschätzung der israelischen Armee könnten bei dem Angriff auf das unterirdische sogenannte Metro-System zahlreiche Hamas-Kämpfer getroffen worden sein.

Pro-palästinensische Demonstrationen in ganz Europa

19.23 Uhr: Angesichts der massiven Gewalt im Nahost-Konflikt hat es am Samstag in ganz Europa Solidaritätskundgebungen für die Palästinenser gegeben. In Berlin löste die Polizei am Nachmittag eine pro-palästinensische Demonstration auf. Rund 3500 Teilnehmer hätten sich im Bezirk Neukölln versammelt, teilte ein Polizeisprecher mit. Nachdem Corona-Auflagen nicht eingehalten wurden, wurde die Versammlung aufgelöst. Am späteren Nachmittag begann eine weitere Demonstration im Stadtteil Kreuzberg, deren Teilnehmerzahl bezifferte die Polizei auf etwa tausend.

Auch in Frankfurt haben am Samstag rund 2500 Menschen in der Innenstadt für ein freies Palästina demonstriert. Viele der Teilnehmer kamen mit palästinensischen Fahnen. Größere Zwischenfälle blieben aus, so ein Polizeisprecher. Die Polizei löste die Versammlung um 18.00 auf, da es den Angaben zufolge Verstöße gegen die Auflagen gegeben hatte.

In Stuttgart ist es nach Angaben der Polizei am Samstag zu tumultartigen Szenen gekommen. Verletzte habe es nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Es seien deutlich mehr Menschen als die angemeldeten 50 gekommen, zugleich habe es auch Gegendemonstranten gegeben. Dabei habe es sowohl Konflikte zwischen den verschiedenen Demonstrantengruppen also auch mit der Polizei gegeben.

Auch in Freiburg sprach die Polizei von teils aufgeheizter Stimmung bei einer ebenfalls von der Initiative „Palästina spricht“ organisierten Kundgebung mit bis zu 600 Teilnehmern. Dort wurden auch Transparente mit provozierendem - aber nicht strafrechtlich relevantem - Inhalt gezeigt. Sowohl der Versammlungsleiter als auch die Polizei hätten die Teilnehmer dazu gebracht, dies zu unterlassen, hieß es.

Israels Luftwaffe zerstört Hochhaus mit Medienbüros in Gaza

14.43 Uhr: Israels Luftwaffe hat am Samstag nach Medienberichten ein 14-stöckiges Hochhaus im Gazastreifen zerstört, in dem Medienunternehmen wie Associated Press ihre Büros hatten. Berichten zufolge wurden die Bewohner zuvor aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Es ist das fünfte Hochhaus, das Israels Armee seit Beginn der jüngsten Eskalation am Montag zum Einsturz bringt. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

Den Angaben zufolge hatte auch der katarische TV-Sender Al-Dschasira ein Büro in dem zuletzt zerstörten Gebäude. Ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms sagte nach der Zerstörung des Gebäudes, Tel Aviv solle sich auf eine „Antwort vorbereiten, die die Erde erschüttern lässt“.

Hissen der israelischen Flagge: Irans Außenminister sagt Treffen ab

12.14 Uhr: Nach dem Hissen der israelischen Flagge auf Gebäuden der Regierung in Wien hat der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif einen für Samstag geplanten Besuch in Österreich abgesagt. Geplant war ein bilaterales Treffen mit Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg. „Wir bedauern den Schritt, werden aber nicht schweigen, wenn die Hamas 2000 Raketen auf zivile Ziele in Israel abfeuert“, bekräftigte eine Sprecherin Schallenbergs die Haltung der Regierung. Zuerst hatte „Die Presse“ (online) über die Absage berichtet. Hauptthema des Treffens in Wien wären die in Wien laufenden Verhandlungen zur Erneuerung der Atomvereinbarung von 2015 gewesen, so die Sprecherin weiter.

Militante Palästinenser schießen Raketen  Israel greift in Gaza an

9.30 Uhr: Militante Palästinenser im Gazastreifen haben auch am Samstag ihre Raketenangriffe auf israelische Städte fortgesetzt. In der Wüstenstadt Beerscheva im Süden Israels sowie in Grenzorten zum Gazastreifen heulten am Morgen die Warnsirenen, wie das israelische Militär mitteilte. Die israelische Armee griff den Angaben zufolge weiter Ziele in dem Palästinensergebiet an. Die Luftwaffe habe mehrere Raketenabschussrampen und zwei Kampfeinheiten der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas beschossen, hieß es in der Mitteilung.

Die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa teilte am Samstag mit, in dem Flüchtlingslager Schati im Westen von Gaza sei ein Haus getroffen worden. Es seien dabei mindestens sieben Mitglieder einer palästinensischen Familie getötet worden, darunter auch Kinder. Auch in Beit Lahia im Norden des Küstenstreifens sowie an anderen Orten seien Zivilisten getötet worden. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe die Berichte. Nach Angaben von Wafa wurden seit der Eskalation der Gewalt am Montag 136 Palästinenser im Gazastreifen getötet.

In der israelischen Stadt Beerscheva wurde nach Polizeiangaben ein Haus durch Raketensplitter getroffen. Es gebe Sachschaden, aber keine Verletzten, hieß es. Auch die israelischen Küstenstädte Aschkelon und Aschdod wurden erneut angegriffen. Wie Israels Armee mitteilte, kamen in Israel durch den Raketenbeschuss der vergangenen Tage acht Menschen ums Leben.

Der Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas war zu Wochenbeginn eskaliert. Militante Palästinenser beschießen Israel fortwährend mit Raketen – nach Angaben der israelischen Armee waren es zuletzt bereits mehr als 2000. Israel reagiert mit massiven Angriffen in dem Küstengebiet.

  • Freitag, 14. Mai

Syrien feuert Raketen auf Israel

23.17 Uhr: Erstmals seit der jüngsten Eskalation des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern sind aus Syrien Raketen auf Israel abgefeuert worden. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden am Freitagabend drei Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Zwei davon schlugen den Angaben zufolge in unbewohnten Gebieten in Nordisrael ein.

Die dritte Rakete habe das israelische Staatsgebiet nicht erreicht, sondern sei noch innerhalb Syriens niedergegangen. Ob ein Zusammenhang zwischen den Raketenangriffen aus Syrien und der Zuspitzung des israelisch-palästinensischen Konflikts besteht, war zunächst unklar. Am Freitag verstarb im Libanon ein Mitglied der Hisbollah-Miliz, nachdem er von der israelischen Armee verletzt worden war.

Die mit Israel verfeindete Hisbollah hat Stellungen im Süden Syriens. Das Hisbollah-Mitglied hatte seine Verletzungen während einer anti-israelischen Demonstration an der Grenze zu Israel erlitten, wie die Nachrichtenagentur ANI meldete. Demnach hatten israelische Grenzsoldaten zwei Granaten abgefeuert, die in der Nähe der Demonstranten einschlugen. Einige der Demonstranten hätten versucht, zum israelischen Grenzort Metulla vorzudringen.

Palästinenser wollen in Berlin demonstrieren

13.44 Uhr: In Berlin wollen am Samstag angesichts der Gewalteskalation in Nahost verschiedene Palästinensergruppen auf die Straße gehen. Die Polizei sei vorbereitet und angemessen aufgestellt, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Es gehe darum, den Corona-Infektionsschutz mit der Versammlungsfreiheit in Einklang zu bringen.

Laut Polizei beziehen sich die Demonstrationen in Neukölln und Kreuzberg auf den Nakba-Tag (deutsch: Katastrophe), an dem an Flucht und Vertreibung von Hunderttausenden Palästinensern aus dem Gebiet des späteren Israels erinnert wird. Angemeldet sind für die Demonstrationen 80 bis 250 Teilnehmer. Die israelische Unabhängigkeitserklärung erfolgte am 14. Mai 1948, die Palästinenser begehen den Nakba-Tag jedes Jahr am 15. Mai. In dem zugespitzten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hat Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) der jüdischen Gemeinschaft in der Hauptstadt einen „bestmöglichen Schutz“ zugesichert.

Die bereits hohen Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen seien noch einmal verschärft worden. Es werde alles unternommen, um israelische und jüdische, aber auch muslimische und palästinensische Einrichtungen zu schützen. Zugleich verurteilte der Senator erneut antisemitische Bedrohungen. „Wir treten jeder Form von Antisemitismus und Israelfeindschaft entschieden entgegen.“ Flaggen zu verbrennen, sei kein Akt der Meinungsäußerung, sondern eine Straftat der Hasskriminalität. Dies werde hart verfolgt, so Geisel. „Das gilt insbesondere auch bei Versammlungen, wo wir wie immer genau hinschauen.“

Israel lehnt ägyptische Vermittlung für Feuerpause ab

12:34 Uhr: Israel hat ein Angebot Ägyptens zur Vermittlung einer Feuerpause im Gaza-Konflikt abgelehnt. Vertreter Israels hätten alle Vorschläge zur Vermittlung einer Waffenruhe zurückgewiesen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag in Kairo aus ägyptischen Sicherheitskreisen - auch eine vorübergehende Feuerpause. Eine Delegation aus Kairo, die am Donnerstag nach Tel Aviv gereist sei, habe keinen Erfolg gehabt.

Am Mittwoch hatte eine ägyptische Delegation im Gazastreifen bereits Gespräche mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und der militanten Gruppe Islamischer Dschihad geführt. Israel wolle dort die militärischen Mittel der Hamas und anderer Gruppen zerstören und gesuchte Hamas-Anführer ins Visier nehmen, hieß es in Kairo. Vorher habe die israelische Seite kein Interesse an Verhandlungen. Ägypten trat im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern schon mehrfach als arabischer Vermittler auf. Auch im Gaza-Krieg 2014 hatte das Land mit auf eine Waffenruhe hingewirkt.

Israelische Polizei nimmt Verdächtige fest – Ausschreitungen in mehreren Städten

10 Uhr: Die israelische Polizei hat bei neuen Ausschreitungen in mehreren Städte einige Verdächtige festgenommen. In Lod bei Tel Aviv schleuderten Menschen Steine und Molotowcocktails, wie ein Polizeisprecher am Freitagmorgen mitteilte. Sie griffen demnach auch Polizisten an. In Tel Aviv wurden in der Nacht zudem zwei Verdächtige mit Eisenstangen festgenommen - mehr Einzelheiten zu dem Fall gab die Polizei zunächst nicht bekannt.

Auch in den Städten Beerscheva und Netanja wurden mehrere Menschen festgenommen. In dem Ort Kalansawe in der Nähe des Westjordanlands untersucht die Polizei einen Vorfall, bei dem eine Polizeistation in Brand gesteckt worden sein soll.

Nach der Eskalation des Gaza-Konflikts ist es auch in Städten im israelischen Kernland, wo ein hoher Anteil arabischer Israelis lebt, zu Gewalt gekommen. Am Mittwoch wurde im Norden des Landes ein jüdischer Einwohner von arabischen Demonstranten lebensgefährlich verletzt. Südlich von Tel Aviv attackierte eine jüdische Menge einen arabischen Einwohner mit Knüppeln. Seit Beginn der Ausschreitungen hat die Polizei insgesamt 750 Verdächtige festgenommen.

Bislang 1800 Raketenabschüsse militanter Palästinenser auf Israel

07.20 Uhr: Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach Angaben des israelischen Militärs bislang 1800 Raketen auf Israel abgefeuert. Rund 430 davon seien noch in dem Küstengebiet niedergegangen, sagte Sprecher Jonathan Conricus am Freitagmorgen. Die Erfolgsquote des Abfangsystems Eisenkuppel („Iron Dome“) hat das Militär zuletzt im Schnitt mit rund 90 Prozent angegeben.

Israel macht die im Gazastreifen herrschende, islamistische Hamas für alle Angriffe aus dem Gazastreifen verantwortlich. Die Palästinensergruppe wird von Israel und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Israelische Soldaten rücken laut Armee doch nicht im Gazastreifen vor

06.45 Uhr: Israelische Soldaten sind nach Angaben der Armee doch nicht in den Gazastreifen vorgedrungen. Im Gazastreifen seien „keine Soldaten“, teilte die Armee in der Nacht zum Freitag mit. Entsprechende vorherige Angaben seien auf ein internes Kommunikationsproblem zurückzuführen, erläuterte ein Armeesprecher diese „Klarstellung“. Zuvor hatte die israelische Armee eine kurze Mitteilung an Medien versandt, in der stand, israelische Soldaten seien „im“ Gazastreifen.

Armee-Sprecher Jonathan Conricus bestätigte die Angabe der Nachrichtenagentur AFP, räumte nun aber einen Irrtum ein. Zuvor hatte Israel nach tagelangem Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet heraus zusätzliche Truppen an die Grenze verlegt. Seit Montagabend wurden aus dem Gazastreifen mehr als 1600 Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee bombardierte ihrerseits rund 600 Mal Ziele im Gazastreifen.

Die Eskalation löste international Befürchtungen eines erneuten Krieges im Nahen Osten aus. In der Nacht zum Freitag gab es Artilleriegefechte zwischen Israelis und Palästinensern. Über der dicht besiedelten Stadt Gaza stiegen Feuerbälle auf, wie AFP-Reporter berichteten. Aus dem Gazastreifen wurden erneut Dutzende Raketen auf die südisraelischen Küstenstädte Aschdod und Aschkelon sowie in die Umgebung des Ben-Gurion-Flughafens von Tel Aviv abgefeuert. 

  • Donnerstag, 13. Mai

Israelische Bodentruppen dringen in Gazastreifen vor

23.29 Uhr: Israelische Bodentruppen sind am Donnerstagabend in den Gazastreifen vorgedrungen. Dies teilte die israelische Armee mit. Zuvor hatte Israel nach tagelangem Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet heraus zusätzliche Truppen an die Grenze verlegt.

Israel lässt Anlage des Hamas-Geheimdienstes beschiessen

17.55 Uhr: Israelische Kampfjets haben nach Militärangaben eine Anlage des Hamas-Geheimdienstes beschossen. Auf dem Areal befindet sich das wichtigste militärische Beobachtungszentrum der Organisation, wie die Armee am Donnerstag mitteilte. Dutzende Mitglieder der islamistischen Hamas sollen sich demnach zur Zeit des Angriffs dort aufgehalten haben. Ob es Tote oder Verletzte unter ihnen gab, sagte die Armee nicht.

Als Reaktion auf fortwährende Raketenangriffe militanter Palästinenser auf israelische Städte setzte das israelische Militär am Donnerstag seine massiven Angriffe auf den Gazastreifen fort. Ziel sind vor allem Einrichtungen der Hamas und der militanten Gruppe Islamischer Dschihad.

Einem Armeesprecher zufolge wurden in Israel bislang sieben Menschen durch Beschuss getötet. Im Gazastreifen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 87 Menschen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stimmte die Bürger des Landes zuletzt erneut auf einen längeren Einsatz im Gazastreifen ein.

Frankreichs Innenminister lässt Nahost-Demonstrationen verbieten

17.37 Uhr: Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin lässt geplante Nahost-Demonstrationen in Paris verbieten. 2014 sei die öffentliche Ordnung massiv gestört worden, teilte Darmanin am Donnerstag via Twitter als Begründung mit.

Tausende Menschen hatten vor sieben Jahren gegen die damalige israelische Militäroffensive im Gazastreifen demonstriert. Bei Ausschreitungen attackierten Randalierer auch eine Synagoge und jüdische Geschäfte.

Er habe den Pariser Polizeipräfekten angewiesen, die Demonstrationen am Samstag zu untersagen, so Darmanin. Auf die Demonstrationen ging er nicht weiter ein. Die Präfekten seien als oberste Vertreter des Zentralstaates in den einzelnen Regionen aufgefordert worden, besonders wachsam zu sein.

Kaum Beruhigung des Konflikts in Sicht – Über 80 Menschen in Gaza getötet

13:30 Uhr: Nach der Eskalation im Gaza-Konflikt zeichnet sich vorerst kaum Beruhigung ab. Militante Palästinenser im Gazastreifen setzten auch rund 70 Stunden nach Beginn der Raketenangriffe am Beschuss Israels fest. Im Großraum Tel Aviv, dem am dichtesten besiedelten Gebiet Israels, heulten die zweite Nacht in Folge Warnsirenen. Das israelische Militär setzte am Donnerstag seine massiven Angriffe auf das Küstengebiet fort. Einem Armeesprecher zufolge wurden in Israel bislang sieben Menschen durch Beschuss getötet. Im Gazastreifen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 83 Menschen seit der Eskalation der Gewalt.

Wie Armeesprecher Jonathan Conricus weiter mitteilte, wurden seit Montagabend mehr als 1600 Raketen auf Israel abgefeuert. Rund 400 davon seien noch in dem Küstengebiet niedergegangen. Nach Ansicht des Militär könnte dies Opfer zur Folge haben. Die Erfolgsquote des Abfangsystems Eisenkuppel („Iron Dome“) betrage weiterhin im Schnitt rund 90 Prozent. Zur Größe des Raketenarsenals der militanten Palästinenser äußerte er sich nicht. Sie hätten einen sehr großen Bestand gehabt. Noch immer verfügten sie über eine beträchtliche Menge. Conricus sagte weiter, das israelische Militär habe bislang rund 600 Ziele im Gazastreifen beschossen.

  • Mittwoch, 12. Mai

Israels Sicherheitskabinett beschließt Ausweitung der Gaza-Angriffe 

23:06 Uhr: Israels Sicherheitskabinett hat nach Medienberichten eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die im Gazastreifen herrschende islamistischen Hamas beschlossen. Die Armee solle von sofort an gezielt „Symbole der Hamas-Herrschaft“ in dem Palästinensergebiet angreifen, berichtete der Sender Kanal 12 am Mittwochabend. Es sei bereits die Zerstörung des Finanzministeriums im Herzen der Stadt Gaza angekündigt worden. Dies solle der Hamas die finanzielle Kontrolle im Gazastreifen erschweren. 

USA schicken Spitzendiplomaten nach Nahost - Aufruf zur Deeskalation

20:45 Uhr: Die US-Regierung hat sich zutiefst besorgt über die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern gezeigt und die Konfliktparteien eindringlich zur Deeskalation aufgerufen. US-Außenminister Antony Blinken sagte am Mittwoch in Washington, er habe den zuständigen Spitzendiplomaten Hady Amr darum gebeten, umgehend in die Region zu reisen und sich mit führenden Vertretern beider Seiten zu treffen. Amr werde auch im Namen von US-Präsident Joe Biden auf eine Deeskalation der Gewalt drängen. Blinken verurteilte die Raketenangriffe der „Terrororganisation Hamas“ aus dem Gazastreifen auf israelische Zivilisten auf das Schärfste. „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen“, sagte er. „Die Palästinenser haben ein Recht darauf, in Sicherheit zu leben. Und das Wichtigste ist jetzt, die Gewalt einzudämmen.“ Der Minister fügte hinzu, die USA seien weiterhin einer Zweistaatenlösung verpflichtet. „Diese Gewalt bringt uns weiter weg von diesem Ziel.“

Sechsjähriger Junge in Israel durch Rakete aus Gazastreifen getötet 

19:30 Uhr: In Israel ist ein sechsjähriger Junge durch eine Rakete aus dem Gazastreifen getötet worden. Das Kind sei am Mittwoch in der südisraelischen Stadt Sderot getroffen und tödlich verletzt worden, teilten Rettungskräfte mit. Die Sanitäter von der Freiwilligenorganisation United Hazalah behandelten nach eigenen Angaben noch vier weitere Verletzte, darunter ein Schwerverletzter.

Das könnte Sie auch interessieren:

Weiteres Hochhaus im Gazastreifen bei israelischem Luftangriff zerstört

18:54 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist am Mittwochabend ein weiteres Hochhaus im Stadtzentrum von Gaza zerstört worden. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, wurde das zehnstöckige Al-Scharuk-Haus, in dem sich unter anderem Büros des Fernsehsenders Al-Aksa befanden, zerstört. Es handelt sich bereits um das dritte große Gebäude, das seit Montag durch israelische Luftangriffe im Gazastreifen zerstört wurde. Am Dienstagabend war bereits ein Hochhaus in Gaza, in dem sich auch mehrere Büros der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas befanden, vollständig eingestürzt. Die Hamas erklärte unterdessen, sie habe als Reaktion auf den Angriff auf das Al-Scharuk-Haus 130 Raketen auf Israel abgefeuert.

Erneut Raketenalarm im Großraum Tel Aviv

18 Uhr: Im Großraum Tel Aviv ist am Mittwoch erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Heulende Warnsirenen waren am Abend zu hören. Es war die dritte Angriffswelle seit Dienstagabend. Die Küstenmetropole - Israels Wirtschaftszentrum - war in der Nacht zum Mittwoch so heftig mit Raketen beschossen wie nie zuvor.(Meldung) (Foto - aktuell) Erneut Raketenalarm im Großraum Tel Aviv Tel Aviv (dpa) - Im Großraum Tel Aviv ist am Mittwoch erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Heulende Warnsirenen waren am Abend zu hören. Es war die dritte Angriffswelle seit Dienstagabend. Die Küstenmetropole - Israels Wirtschaftszentrum - war in der Nacht zum Mittwoch so heftig mit Raketen beschossen wie nie zuvor. 

Hamas meldet den Tod mehrerer ihrer Anführer 

15:50 Uhr: Die Hamas hat den Tod mehrerer ihrer Anführer bei den israelischen Militärangriffen im Gazastreifen bekanntgegeben. Wie die militante Palästinenserorganisation am Mittwoch mitteilte, wurden bei den Angriffen der Chef des bewaffneten Arms der Hamas in Gaza, Bassem Issa, und „zahlreiche“ weitere ranghohe Militärverantwortliche getötet. (dpa, afp, RND, ksta)

KStA abonnieren