Nazi-Vergleich?Grünen-Abgeordnete Fester attackiert Scholz in Bundestagsrede

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Emilia Fester DPA 010622

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Emilia Fester im Bundestag.

Berlin – Nach Kritik von „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer an Bundeskanzler Olaf Scholz hat auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Emilia Fester die Aussagen des SPD-Politikers beim Kirchentag in Stuttgart verurteilt. Scholz wurde von Neubauer vorgeworfen, „Klimaschutzaktivisti:innen mit Nazis“ zu vergleichen.

Damit habe er die NS-Herrschaft relativiert, „und auf paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit“, schrieb Neubauer am Sonntagabend bei Twitter. Aktivisten hatten Scholz' Auftritt beim Kirchentag in Stuttgart gestört und den Bundeskanzler unterbrochen.

Bundeskanzler Olaf Scholz wird von Klimaaktivisten gestört – Kritik von Luisa Neubauer

Scholz kommentierte die Störung mit den Worten: „Ich sage mal ganz ehrlich, diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurückliegt, und Gott sei Dank ist das der Fall.“ Die Aktion sei ein „schauspielerisch geübter Auftritt“. Das sei keine Diskussionsbeteiligung, „sondern das ist der Versuch, Veranstaltungen für seine eigenen Zwecke zu manipulieren. Das sollte man nicht machen.“ 

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Scholz bekam dafür stürmischen Applaus. Neubauer hingegen sah in Scholz' Aussagen nicht nur Kritik an den Aktivisten, der Bundeskanzler würde die „NS-Herrschaft relativieren und auf paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit“.

Emilia Fester greift Olaf Scholz an – Aussagen „herabwürdigend“

Emilia Fester, die jüngste Bundestagsabgeordnete in der aktuellen Legislaturperiode, kritisierte den Bundeskanzler in ihrer Rede am Dienstag ebenfalls scharf. Die 24-Jährige nannte Scholz' Aussagen „mindestens schwierig“. „Was auch immer Sie sagen wollten: Die erweckten Assoziationen wirken sowohl geschichtsrevisionistisch als auch herabwürdigend für die junge Klimagerechtigkeitsbewegung“, sagte Fester.

Fester forderte Scholz auf, seine getroffenen Aussagen zu korrigieren und sich gegebenenfalls zu entschuldigen. „Vor allem waren die getroffenen Aussagen aber kontraproduktiv“, so die Grünen-Politikerin weiter. (shh)

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