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NRW als VorbildMissbrauchsbeauftragter fordert höhere Strafen und mehr Personal

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Rörig

Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs

Berlin – Nach Bekanntwerden des schweren Kindesmissbrauchs in Münster fordert der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, höhere Strafen für Täter und eine Stärkung der Polizei. „Wir brauchen genug Personal, die Polizei muss mit modernster Technik ausgestattet werden“, sagte Rörig am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Die Täter arbeiteten mittlerweile wie Geheimdienste, der Rechtsstaat müsse den „perversen Tätern“ auf gleichem Niveau begegnen.

Missbrauchsbeauftragter Rörig: „Es ist eine Katastrophe“

Darüber hinaus müsse Kinderpornografie bestraft werden wie sexueller Missbrauch: „Die Justiz muss sich klar sein, dass sexueller Missbrauch über digitale Medien die gleiche kriminelle Energie hat, wie Missbrauch.“ Der Strafrahmen müsse endlich voll ausgeschöpft werden. Oft werde sogenannte Kinderpornografie nur am unteren Rand der Kriminalität eingestuft mit vergleichsweise geringen Strafen.

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Nordrhein-Westfalen sei, was die Ermittlungskapazitäten angeht, seiner Meinung nach ein Vorbild für die anderen Bundesländer. „In Nordrhein-Westfalen ist der Kampf gegen Missbrauch zur Chefsache erklärt worden, und da müssen die 15 weiteren Innenminister jetzt dringend nachziehen.“ Was in Münster aufgedeckt wurde, könne in jedem Bundesland passieren. 

Die Herstellung von sogenannter Kinderpornografie bringe Tätern offensichtlich Anerkennung, sagte Rörig. „Es ist eine Katastrophe.“ Es sei wie eine Art Trophäe. „Wir müssen diesen perfiden Tätern das Handwerk legen.“ (dpa) 

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