NRW-CDU sucht Laschet-NachfolgerWüst mahnt zur Geschlossenheit

Lesezeit 3 Minuten
Verkehrsminister Hendrik Wüst will Nachfolger von Armin Laschet als Ministerpräsident werden.

Verkehrsminister Hendrik Wüst will Nachfolger von Armin Laschet als Ministerpräsident werden.

Düsseldorf – NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hat von der CDU in NRW ein geschlossenes Vorgehen bei der Suche nach einem Nachfolger von Armin Laschet als Parteichef angemahnt: „Klar ist: Wir in Nordrhein-Westfalen werden ein solches Theater wie in den vergangenen Tagen in Berlin nicht wiederholen“, sagte der CDU-Politiker aus dem Münsterland dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es gebe „eine Menge guter Leute in der CDU“ von NRW. „Wenn Personalfragen anstehen, werden wir das freundschaftlich klären und eine starke personelle Antwort auf die Anforderungen des Modernisierungsjahrzehnts geben“, erklärte Wüst. In der NRW-CDU hat das Votum des Bundesvorstands für Laschet für große Erleichterung gesorgt. „Es wäre fatal gewesen, wenn die Partei sich bei einer so wichtigen Entscheidung für die Zukunft der Union von Umfragen hätte treiben lassen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul unserer Zeitung. Das Scheitern von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz habe „eindrucksvoll gezeigt, dass Hoffnungen, die die Demoskopie erweckt, schnell bitter enttäuscht werden können“. Laschet sei ein Politiker, der nicht so gut als Feindbild tauge. „CDU-Wähler, die vielleicht schon auf dem Absprung zu anderen Parteien waren, finden jetzt weiterhin ihre Heimat in der politischen Mitte“, sagte der Politiker aus Leichlingen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zeigte sich hochzufrieden mit dem Votum für Laschet: „Es war eine schwierige Woche für die Union, die aber jetzt zu einem guten Ende gekommen ist. Armin Laschet wird mit seiner überzeugenden Art die Partei hinter sich versammeln", sagte die Politikerin aus Köln. Oliver Wittke, Chef der Ruhr CDU, erklärte, er habe großen Respekt vor Armin Laschets „Steherqualitäten“: „Das qualifiziert ihn auch für das Amt des Bundeskanzlers“, betonte der Politiker aus Gelsenkirchen.

Alles zum Thema Armin Laschet

CDU sieht zunächst keine Auswirkungen auf Düsseldorf

In Düsseldorf hieß es, die Entscheidung in Berlin habe zunächst keine Auswirkungen auf das Regierungsgeschäft in NRW. Nun gelte es, die Bundestagswahl zu gewinnen und eine Regierung zu bilden. Vor seiner Vereidigung als Bundeskanzler werde Laschet sein Amt als NRW-Ministerpräsident nicht aufgeben. Die NRW-CDU muss in einem ersten Schritt bei Landesparteitag im Juni darüber entscheiden, wer Laschet als Landesvorsitzender nachfolgt.

Reul will bei Neustart mitwirken

Herbert Reul erklärte dazu, man werde nun „in aller Ruhe besprechen“, wie es in NRW weitergehen soll. „Ich gehe davon aus, dass wir zu einer guten Lösung kommen, mit der alle Beteiligten einverstanden sind. Ich werde dabei mitarbeiten“, so der Innenminister. Bauministerin Ina Scharrenbach (zugleich Chefin der Frauen-Union) sagte auf Anfrage, die Situation für die NRW-CDU sei unverändert: „Wir werden in den kommenden Wochen über einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin an der Parteispitze beraten. Ich bin zuversichtlich, dass wir hierbei zu einem guten Ergebnis kommen werden.“ Sollte Laschet Bundeskanzler werden, muss die Landespartei wenige Monate vor der Landtagswahl eine neue Nummer Eins ins Rennen schicken. Die Auswahl der Kandidaten ist allerdings sehr begrenzt, weil der Nachfolger aus den Reihen des Landesparlaments gewählt werden muss. Als Favorit für die Spitzenkandidatur der CDU im Jahr 2022 gilt Verkehrsminister Wüst.  

KStA abonnieren