Opfer in Chan ScheichunAutopsie von Leichen aus Syrien bestätigt Giftgasangriff

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Giftgas Untersuchung Türkei

In einer Klinik im türkischen Adana werden die Opfer des mutmaßlichen Giftgas-Angriffs in Chan Scheichun untersucht.

Eine Autopsie von drei Opfern des Luftangriffs in der syrischen Provinz Idlib hat nach Angaben der türkischen Behörden die Bestätigung erbracht, dass Chemiewaffen zum Einsatz kamen.

Der türkische Justizminister Bekir Bozdag sagte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag, die Untersuchung habe zudem ergeben, dass die Chemiewaffen von der syrischen Führung von Machthaber Baschar al-Assad eingesetzt wurden.

Drei Verletzte starben in türkischem Krankenhaus

Die Autopsie der Leichen fand in der südtürkischen Provinz Adana statt. Dorthin waren nach dem Luftangriff vom Dienstag insgesamt 32 Verletzte gebracht worden, drei von ihnen starben jedoch im Krankenhaus.

Giftgas UN Bilder

Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, zeigt Bilder der Opfer aus Chan Scheichun.

Nach Angaben Bozdags nahmen Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen die Autopsie vor.

WHO spricht von typischen Symptomen

Bei dem Angriff auf die von Rebellen kontrollierte Kleinstadt Chan Scheichun in der nordwestlichen Provinz Idlib waren nach Angaben von Aktivisten mindestens 86 Menschen getötet worden, dutzende weitere Menschen wurden verletzt.

Nach Angaben der WHO zeigten die Verletzten typische Symptome, die bei Kontakt mit sogenannten Nervenkampfstoffen auftreten.

Westliche Vertreter, unter ihnen US-Präsident Donald Trump, machten Assad für den Angriff verantwortlich. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete Assad am Mittwoch als „Mörder“.

Russland hat andere Erklärung für Giftgas

Nach Darstellung des Syrien-Verbündeten Russland setzten die syrischen Regierungstruppen in Chan Scheichun nicht selbst Giftgas ein: Die syrische Luftwaffe habe vielmehr ein von Rebellen genutztes Lager mit Giftstoffen getroffen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit. (afp)

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