Reichsbürger-VerdachtSuizid bei Bundeswehr nach Bekanntwerden von Ermittlungen

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Der MAD ermittelt gegen Mitarbeiter einer Bundeswehr-Behörde in Ulm. (Symbolbild)

Berlin/Ulm – Ein Mitarbeiter der ins Visier des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) geratenen Bundeswehr-Behörde im baden-württembergischen Ulm hat sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums selbst getötet. Man habe mit Betroffenheit die Nachricht aufgenommen, dass ein Mitarbeiter der Regionalstelle für Qualitätsmanagement des Beschaffungsamts der Bundeswehr Suizid begangen habe, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch auf Anfrage. Er könne aber „zu diesem Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren“, dass es sich um eine der Personen handelt, gegen die der MAD ermittelt.

Mitarbeiter stehen im Verdacht, Reichsbürger zu sein

Am Dienstag war bekannt geworden, dass acht Mitarbeiter der Ulmer Behörde verdächtigt werden, zu den sogenannten Reichsbürgern oder Selbstverwaltern zu gehören. Dabei handelt es sich um Gruppierungen oder auch Einzelpersonen, die den deutschen Staat, sein Rechtssystem, Regierungen, Parlamente und die Polizei nicht anerkennen.

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Die Staatsanwaltschaft Memmingen bestätigte am Mittwoch auf dpa-Anfrage, dass sich am Vormittag vor dem Klinikum im bayerischen Krumbach (Landkreis Günzburg) in der Nähe von Ulm ein Mann tödlich verletzt habe. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt. Nach Recherchen des Südwestrundfunks und des ARD-Hauptstadtstudios handelt es sich um den Hauptverdächtigen der MAD-Ermittlungen.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums laufen die Ermittlungen bereits seit Ende 2019. Die acht Verdächtigen wurden am Dienstag vom MAD befragt. „Erste Ergebnisse bestätigen die vorliegenden Verdachtsmomente“, hieß es anschließend in einem Schreiben des Verteidigungs-Staatssekretärs Peter Tauber an die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses. (dpa)

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