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„Finale Zerstörung“ von RezoYoutuber nimmt Korruption bei CDU-Politikern ins Visier

Lesezeit 3 Minuten
Rezo 190921

Rezo

Berlin – Der Youtuber Rezo hat am Samstag­abend erneut ein „Zerstörungs­video“ veröffentlicht, das sich mit dem Thema Korruption bei Politikerinnen und Politikern beschäftigt. Im Fokus des mehr als vierzigminütigen Videos stehen erneut CDU-Abgeordnete und ihre Partei­spenden und Masken­deals. Rezo kritisiert in dem Video mangelnde Transparenz bei Spenden und Lobby­ismus in der Politik. Auch die Cum-ex-Affäre um Olaf Scholz greift der Youtuber im Video auf. Bei Twitter wird das Video häufig gelobt.

Es ist der dritte und letzte Teil einer Reihe von Videos, die der Youtuber vor der Bundes­tags­wahl veröffentlicht und jeweils mit „Zerstörung“ überschreibt. „Zerstörung Teil 1: Inkompetenz“ hatte Rezo vor vier Wochen veröffentlicht, aktuell zählt es 5,5 Millionen Klicks. Zwei Wochen darauf erschien „Zerstörung Teil 2: Klima-Katastrophe“, bis dato wurde es 3,8 Millionen Mal geklickt.

Wie auch schon bei den vergangenen Videos gibt es in dem neuesten Teil eine umfangreiche Quellenliste, mit der der Youtuber die Vorwürfe gegen die Politikerinnen und Politiker belegt. Zu Beginn des Clips sagt Rezo, dass er verschiedene Arten der Korruption erläutern möchte, indem er sich selbst in die Rolle eines korrupten Politikers versetzt. Dazu nimmt er sich echte Beispiele aus der deutschen Politik vor, zum Beispiel die Masken­geschäfte von Unions­politikern wie Georg Nüßlein.

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Rezo kritisiert Transparenzregeln für Parteispenden Beim Thema Partei­spenden erzählt Rezo den Fall des Unter­nehmers August von Finck nach, der vor mehr als zehn Jahren der FDP 1,1 Millionen Euro und der CSU etwa 820.000 Euro spendete. Der Hotel­­eigentümer konnte sich kurze Zeit später über eine Mehr­wert­steuer­senkung von 19 auf 7 Prozent für Hotel­betriebe freuen.

Rezo kritisiert auch die Trans­parenz­­regeln für Partei­spenden, laut denen nur Über­weisungen von mehr als 10.000 Euro offiziell angegeben werden müssen. Unter­nehmen könnten die Regelung leicht umgehen, indem sie mehrfach 9999 Euro spendeten. „Fakt ist: Wenn ich korrupter Politiker wäre, hätte ich durch Spenden ziemlich gute Möglich­keiten dazu“, fasst Rezo zusammen. Darüber hinaus erzählt Rezo die Lobby­ismus­affäre um Philipp Amthor (CDU) und die Firma Augustus Intelligence nach.

Auch zwei Minister werden scharf kritisiert Außerdem kritisiert der Youtuber, dass Politiker nicht hinreichend ihre Neben­verdienste von der Arbeit als Abgeordnete trennen würden. Mehrmals erwähnt Rezo in dem Video den Namen von Bundes­gesund­heits­minister Jens Spahn (CDU). Unter anderem, weil Spahns Ministerium im Früh­jahr 2020 67 Millionen FFP2-Masken zu überteuerten Preisen gekauft habe. Vermittelt hatte den Deal die Tochter des früheren CSU-Politikers Gerold Tandler, Andrea Tandler – auch den Fall bezeichnet Rezo als Korruption.

Zum Ende hin redet der Youtuber über den Cum-ex-Skandal und die Rolle von Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Rezo spricht von dem „mit Abstand krassesten Krimi in diesem Video“ und dem „größten Finanz­skandal ever“. Nachdem er die Cum-ex-Affäre in einfachen Worten zusammen­gefasst hat, richtet er seine Worte direkt an den SPD-Kanzler­kandidaten: „Du bist in die beiden größten Finanz­skandale der letzten Jahr­zehnte tief drin verwickelt, sagst einfach: ‚Ich erinnere mich an nichts‘, willst möglichst keine Dokumente veröffentlichen und könntest wahr­scheinlich Bundes­kanzler werden – na ja.“

In seinem Fazit holt Rezo zum Rundum­schlag aus: „All das sind keine Ausrutscher. Dieser Teil in unserem politischen System ist broken – und das auch nicht erst seit einem Jahr!“ Der Youtuber fordert von der nächsten Bundes­regierung Änderungen und bittet seine Zuschauer und Zuschauerinnen, am 26. September wählen zu gehen.

Rezo war lange Zeit nur inner­halb der Youtube-Community für seine Videos bekannt. 2019 erregte er jedoch erstmals bundes­weit Aufmerk­samkeit, weil er kurz vor der Europa­wahl in einem Video die CDU heftig attackierte. Das Video trug damals den Titel „Zerstörung der CDU“. (RND/jw)#allarticles

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