Ausschreitungen in StuttgartSeehofer fordert harte Strafen für Randalierer

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Innenminister Horst Seehofer am Montag in Stuttgart

Stuttgart – Bundesinnenminister Horst Seehofer hat nach den Auseinandersetzungen in Stuttgart harte Strafen für die Randalierer verlangt. “Ich erwarte, dass die Justiz den Tätern, die gestellt werden konnten oder noch können, auch eine harte Strafe ausspricht”, sagte der CSU-Politiker am Montag in Stuttgart. “Da geht es auch um die Glaubwürdigkeit unseres Rechtsstaates.”

Die Entwicklung vom Wochenende und auch in den Monaten zuvor sei ein “Alarmsignal für den Rechtsstaat”, sagte Seehofer. Es gehe nicht nur um Gewalt gegen die Polizei, sondern auch um die Verunglimpfungen der Beamten mit Worten. “Aus Worten folgen immer auch dann Taten.”

Deutliche Kritik von Teuteberg und Kretschmann

Auch FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg verurteilte die Gewalt und verlangte mehr Respekt gegenüber Polizistinnen und Polizisten. “Für die Exzesse gibt es keinerlei Rechtfertigung”, sagte sie am Montag in Berlin. “Polizisten halten die Knochen hin für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, und dafür verdienen sie sehr viel mehr Rückhalt und Respekt, auch in der öffentlichen Debatte und aus der Politik.” Schon seit längerem sei eine Verrohung und erhöhte Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamten und beispielsweise auch Rettungskräften wahrzunehmen, kritisierte die FDP-Politikerin.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bezeichnete die Randalen als Gewaltorgie und warf den Beteiligten Landfriedensbruch vor. “In meinen Augen war das Landfriedensbruch, was da geschehen ist, und das gehört zu den schweren Straftaten”, sagte der Regierungschef am Montag bei einem Besuch der Stuttgarter Königstraße.

Auf Landfriedensbruch können Haftstrafen stehen

Beim Landfriedensbruch geht es um Straftaten, die aus großen Menschenmengen heraus begangen werden. Dadurch wird laut Gesetz die öffentliche Sicherheit gefährdet. Landfriedensbruch wird laut Strafgesetzbuch mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. An den Krawallen in der Nacht zum Sonntag waren nach Angaben der Polizei 400 bis 500 Menschen beteiligt. 24 Menschen wurden vorläufig festgenommen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Polizei hält die Ausschreitungen auch weiterhin sehr wahrscheinlich für nicht politisch motiviert. “Wir haben noch keine verdichteten Hinweise darauf, dass hier tatsächlich eine politische Motivation oder entsprechend auch eine religiöse Motivation hinter diesen Taten steckt”, sagte die baden-württembergische Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz am Montag in Stuttgart. (RND/dpa)

KStA abonnieren