Auswertung von VirologenWie gut erkennen Schnelltests die neue Corona-Variante?

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Virologen haben untersucht, wie gut Schnelltests die neue Corona-Variante erkennen.

Die neue Corona-Variante Omikron breitet sich in Deutschland aus. Um das Infektionsgeschehen aufdecken und eindämmen zu können, gelten Tests als wichtige Maßnahme. PCR-Tests (im Labor analysiert) können laut Virologen eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante erkennen. Darauf weist unter anderem der Virologe Tulio de Oliveira hin. Er ist Direktor des Centre for Epidemic Response and Innovation an der Universität Stellenbosch in Südafrika.

Doch PCR-Tests werden in Deutschland vergleichsweise wenige durchgeführt. In Supermärkten und Drogerieläden sowie an den Corona-Teststellen für den kostenlosen Bürgertest werden Schnelltests eingesetzt. Wie gut solche Schnelltests eine Infektion mit der neuen Corona-Variante Omikron erkennen, zeigt nun ein Test von Virologen. „Die Antigentests wirken bei Omicron“, schreibt SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach zum Ergebnis.

Das Bild von drei verschiedenen Schnelltests mit der Omikron-Variante hat die Virologin Sandra Ciesek bei Twitter geteilt. Es handelt sich dabei nach ihren Angaben um die Tests von den großen Herstellern Roche, Siemens und Flowflex. Durchgeführt wurden demnach sowohl ein Nasen- als auch ein Rachenabstrich.

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Ergebnisse müssen nicht für Schnelltests anderer Hersteller gelten

Alle drei Tests waren auch bei Omikron positiv, wie Ciesek bestätigt. Der Test von Siemens soll sogar schon nach 20 Sekunden positiv ausgefallen sein. Normalerweise kann es ein bis zu 15 Minuten dauern, bis das endgültige Testergebnis vorliegt.

Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach bezeichnete dies als „gute Nachricht“. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Ergebnisse der drei Schnelltests nicht für die Schnelltests anderer Hersteller gelten muss. Wie unterschiedlich genau die Selbsttests sind, hat erst vor zwei Wochen eine Untersuchung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zusammen mit verschiedenen weiteren Forschungseinrichtungen wie dem Robert Koch-Institut (RKI) ergeben.

Jedes fünfte Produkte war durchgefallen. Die Sensitivität der Tests, also die Empfindlichkeit, galt in den Untersuchungen als wichtige Voraussetzung für die Zuverlässigkeit der Schnelltests. Sie gibt an, ob der Test das Coronavirus zuverlässig nachweisen kann.

Sensitivität von 88,9 bis 100 Prozent 

Die drei mit Omikron geprüften Schnelltests befinden sich auch unter den mehr als 100 untersuchten Tests. Der Siemens-Test („CLINITEST Rapid COVID-19 Antigen Test“) erreichte eine Sensitivität von 100 Prozent, der „Flowflex SARS-CoV-2-Antigenschnelltest“ erzielte 94,1 Prozent und der Roche-Test („SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test) noch 88,9 Prozent. Alle drei Selbsttests hatten die Prüfung damit bestanden.

Auf dem Bild der Virologin Ciesek ist zu sehen, dass der Roche-Test mit etwas geringerer Sensitivität nur einen sehr schwachen zweiten Strich aufweist (und damit ein positives Testergebnis). Ob dies auf die etwas geringere Sensitivität zurückzuführen ist oder andere Ursachen hat, ist aber unklar.

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Vor der neuen Omikron-Variante hatte Südafrika am Donnerstag gewarnt, weil sie sich schneller als die Delta-Variante verbreiten würde. Am Freitag hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO die bis dahin als B.1.1.529 bekannte Variante als „besorgniserregend“ eingestuft und den Namen „Omikron“ vergeben. Eine südafrikanische Ärztin berichtet von ungewöhnlichen, aber milden Symptomen. Bislang gebe es in ihrem Land keine „schwerwiegenden“ Verläufe. Mehrere Länder haben aber aus Vorsicht trotzdem Reisebeschränkungen erlassen, darunter auch Deutschland.

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