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BeirutLibanesische Regierung soll seit Juli von Explosionsgefahr gewusst haben

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Hafen Beirut

Der Hafen von Beirut nach der Explosion

Libanesische Sicherheitsbeamte sollen die Regierung im Juli vor der Möglichkeit einer Explosion im Hafen von Beirut gewarnt haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach hätten sie sowohl den Regierungschef als auch den Präsidenten im vergangenen Monat gewarnt, dass die Tonnen von Ammoniumnitrat, die im Hafen lagerten, ein Sicherheitsrisiko darstellten und die Hauptstadt zerstören könnten, wenn sie explodierten. Zwei Wochen später geschah dann die Explosion.

Reuters bezieht sich auf Dokumente, welche die Nachrichtenagentur habe einsehen können. So habe es in einem Bericht der Generaldirektion Staatssicherheit einen Hinweis auf einen privaten Brief gegeben, der an den Premier und den Präsidenten des Landes verschickt worden sei. Der Inhalt des Briefs geht aus dem Bericht nicht hervor.

Libanesischer Beamter: „Ich habe sie gewarnt“

Allerdings fasste laut Reuters ein hochrangiger Sicherheitsbeamter die Ergebnisse einer im Januar eingeleiteten gerichtlichen Untersuchung zusammen, in der festgestellt wurde, dass die Chemikalien im Hafen sofort gesichert werden müssen. Es habe die Gefahr bestanden, dass das Material, wenn es gestohlen werden würde, bei einem Terroranschlag verwendet werden könnte, sagte der Sicherheitsbeamte Reuters.

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Am Ende der Untersuchung sei ein Abschlussbericht an die Behörden verschickt worden, sagte er und bezog sich laut Reuters auf den Brief, den die Generaldirektion für Staatssicherheit an den Premierminister und den Präsidenten schickte. „Ich habe sie gewarnt, dass dies Beirut zerstören könnte, wenn es explodiert“, sagte der Beamte, der am Schreiben des Briefes beteiligt gewesen sein soll, aber nicht genannt werden möchte.

Bei der Explosion im Hafen von Beirut kamen rund 160 Menschen ums Leben. Fast 6000 Menschen wurden verletzt, mehr als 300.000 obdachlos. (rnd)

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