- Seit vergangenem Juni gibt es die Corona-Warn-App in Deutschland – und seitdem wird immer wieder weiterentwickelt. So auch mit einem neuen Update in dieser Woche.
- Wir geben einen Überblick darüber, was verbessert wurde und welche Funktionen der deutschen App-Version noch fehlen.
Berlin –
Mit dem Update der Corona-Warn-App hat sich einiges verändert. Was ist besser geworden, was fehlt noch?
Besser: Datenaustausch mit anderen EU-Ländern
Laut dem Bundesgesundheitsministerium kann die deutsche Version der App nun mit denen aus Italien und Irland kommunizieren und Daten austauschen – bis Ende November will die EU-Kommission dafür sorgen, dass mindestens ein Dutzend weitere europäische Länder folgen.
Bislang hatte jedes der EU-Mitglieder eine eigene Corona-App entwickelt, die untereinander aber alle nicht vernetzt sind. Heißt: Grenzüberschreitend können Corona-Infektionen bislang nicht nachvollzogen werden.
Besser: Infektionsrisiko leichter zu bestimmen
Außerdem soll es ab sofort möglich sein, noch konkretere Angaben zu einer Covid-19-Infektion in der App zu erfassen. Um andere Nutzerinnen und Nutzer besser über ihr jeweiliges Infektionsrisiko zu informieren, kann etwa eingetragen werden, ob und seit wann man Krankheitssymptome hat – und wie diese genau aussehen. So soll die App das Risiko für eine Ansteckung im Individualfall noch besser berechnen können.
Fehlt: Verbindlichkeit
Jedoch bleibt die Angabe dieser Informationen – wie auch überhaupt die eines positiven Testergebnisses – weiterhin freiwillig und so vom jeweiligen Nutzer abhängig. Laut Informationen des Spiegel sind es aktuell nur etwa sechs von zehn positiv getesteten App-Nutzern, die ihr Testergebnis anschließend auch in der Corona-Warn-App eintragen.
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In Sachen Datenschutz ist diese Freiwilligkeit vor allem Bezug auf die Angabe von Symptomen zwar ein Zugewinn – jedoch kann sie nur dann die Verbreitung des Virus weiter eindämmen, wenn sich viele App-Nutzer an der neuen Funktion beteiligen.
Fehlt: Kontakte manuell erfassen
Auch weiterhin denkt das Gesundheitsministerium über Neuerungen für die Corona-Warn-App nach: So könnte zukünftig beispielsweise eine Art Kontakttagebuch integriert werden, in dem Treffen mit sämtlichen Personen freiwillig manuell eingetragen, nach 14 Tagen aber automatisch wieder gelöscht werden. Damit könnten auch Kontakte mit jenen Infizierten schneller zurückverfolgt werden, die selbst keine Nutzer der App sind. Bei der irischen Version der Corona-Warn-App ist dieses Tool bereits integriert.
Fehlt: Version für ältere Geräte
Außerdem lässt das Ministerium prüfen, ob die App nicht auch auf ältere Geräte angepasst werden könnte. Bislang ist sie nur für neuere Betriebssysteme verfügbar, was die Zahl der bisherigen Downloads einschränken könnte. Etwa 18 Millionen Menschen hatten die Corona-Warn-App laut Robert-Koch-Institut bis Ende September heruntergeladen – eine Zahl, die solch ein Update sicher positiv beeinflussen könnte.