Grünes Licht für zweiten ImpfstoffZulassung des Moderna-Vakzins steht bevor

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Impfstoff Labor

Ein Mitarbeiter des Biotechnologie-Unternehmens Biontech arbeitet in einem Labor.

Nach dem Präparat von Biontech und Pfizer steht in der Europäischen Union bald ein zweiter Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) hat am Mittwoch die bedingte Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Pharma-Unternehmens Moderna in der EU empfohlen. Der Impfstoff solle für Personen ab 18 Jahren zugelassen werden, teilte die Ema in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen – dies gilt jedoch als reine Formsache und könnte in kürzester Zeit geschehen. In Deutschland soll es die Lieferung der ersten Moderna-Dosen voraussichtlich bereits in der kommenden Woche geben, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin ankündigte.

Deutschland erhalte zwei Millionen Dosen im ersten Quartal des Jahres und insgesamt 50 Millionen im Gesamtjahr 2021. Der Moderna-Impfstoff ist bereits in den USA, Kanada und Israel zugelassen. Die EU hat insgesamt 160 Millionen Dosen bei dem US-Hersteller bestellt. Kommissionschefin Ursula von der Leyen begrüßte die Empfehlung. „Gute Nachrichten für unsere Bemühungen, mehr Covid-19-Impfstoff zu den Europäern zu bringen“, schrieb sie auf Twitter. „Dieser Impfstoff verschafft uns ein weiteres Instrument im Kampf gegen die derzeitige Notsituation“ sagte Ema-Chefin Emer Cooke.

Bei dem Vakzin von Moderna handelt es sich, wie bei dem Biontech/Pfizer-Präparat, um einen sogenannten MRNA-Impfstoff. Anders als dieses muss das Moderna-Mittel jedoch nicht bei minus 70 Grad gelagert werden: Bis zu 30 Tage genügt eine Aufbewahrung bei zwei bis acht Grad Celsius, bei minus 20 Grad ist es mehrere Monate haltbar. In Studien hat sich das Moderna-Präparat als äußerst wirksam gegen Covid-19 erwiesen: Das Unternehmen errechnet aus den Daten eine Effektivität von 94,5 Prozent.

Dabei unterscheidet sich die Wirksamkeit leicht zwischen den Altersgruppen: Während sich bei den 18- bis 65-jährigen Probanden eine Wirksamkeit von 95,6 Prozent ergibt, weist das Vakzin den Studiendaten zufolge bei den über 65-Jäh ri gen eine Wirksamkeit von lediglich 86,4 Prozent auf. Im Abstand von 28 Tagen sind zwei Impfdosen nötig, um das Immunsystem zu stimulieren.

In den Studien sind laut dem Impfstoffhersteller keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten. Dennoch betont Moderna, dass der Impfstoff mit geringer Wahrscheinlichkeit schwere allergische Reaktionen verursachen könnte. Die häufigsten Nebenwirkungen in den Studien waren Reaktionen an der Injektionsstelle (91,6 Prozent), Müdigkeit (68,5 Prozent) und Kopfschmerzen (63 Prozent).

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