Abo

Kein Ende der Skandale in SichtBoris Johnson liegt politisch am Boden

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Der britische Premierminister Boris Johnson spricht während der Fragestunde des Premierministers im Unterhaus in London

London – Wenn mehr als ein Dutzend Minister und konservative Abgeordnete innerhalb weniger Stunden freiwillig aus dem Amt scheiden, dann ist das ein klares Zeichen: Boris Johnson liegt politisch am Boden, er hat die Unterstützung innerhalb seiner Partei verloren.

Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis er aus der Downing Street fliegt. Einige der Abtrünnigen verkaufen dies als späte Läuterung. Ganz so, als sei ihnen jetzt erst klar geworden, was für ein Mensch und Politiker Johnson ist. Ihnen diese Erklärung zu glauben wäre jedoch naiv. Denn sie wissen schon lange, dass man „Boris“, wie er in Großbritannien von manchen kumpelhaft genannt wird, nicht trauen kann.

Skandale halten an – Johnson bleibt voerst

Als am Dienstag zwei seiner wichtigsten Minister gingen, war das kein Ausdruck ihrer Integrität, sondern vielmehr der Sorge darüber, dass Johnson nicht wiedergewählt wird. Schließlich ist kein Ende der Skandale in Sicht, Regionalwahlen wurden verloren, die Umfragewerte sinken, die Diskussionen um Partys während des Lockdowns in der Downing Street 10 gehen weiter.

Doch Johnson wäre nicht Johnson, wenn er nicht auch jetzt noch denken würde, dass Regeln und Konventionen für seine Vorgänger, nicht aber für ihn selbst gelten. Und so weigerte er sich gestern schlichtweg zu gehen. Doch sein Schicksal scheint besiegelt. Denn das Regieren wird für ihn unmöglich werden, ohne jeglichen Rückhalt und eingekesselt von Gegnern in der Partei.

Das könnte Sie auch interessieren:

Angeführt wird der politische Sturm gegen ihn nun unter anderem von seinen früheren Ministern, konservativen Politikern mit Einfluss, die gestern zwischen Rebellen der Partei auf den hinteren Bänken im Parlament Platz genommen haben. Johnsons Zeit ist vorbei, vielleicht nicht heute, aber bald.

KStA abonnieren