Kommentar zu Ampel-ParteienDie Freigabe von Cannabis allein ist keine Strategie

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Cannabis

(Symbolbild)

Vorweg: Cannabisprodukte wie Marihuana, Haschisch oder Haschischöl sind Rauschmittel. Daran ändert die Möglichkeit medizinischer Anwendung nichts. Ärzte warnen sogar vor der Gefährlichkeit von Cannabis für junge Leute als Einstieg in die Abhängigkeit.

Klar ist auch: Auf Alkohol und all seine Spielarten trifft das ebenfalls zu. Warum dann kein allgemeines Alkoholverbot? Weil es unkontrollierbar ist und Kriminalität fördert, wenn Erzeuger und Konsumenten in die Illegalität gedrängt würden. Wie beim Cannabis.

Lebensgefährlicher als Cannabis ist Alkohol. Die Zahl der jährlichen Todesfälle durch Alkoholmissbrauch bewegt sich in Deutschland knapp unterm sechsstelligen Bereich. Cannabis-Tote sind weltweit nicht nachweisbar.

Keine Förderung des Kiffens

Aber ist der Weg, den Cannabis-Zugang zu erleichtern und zu legalisieren, deshalb richtig? Vielleicht.

Das, was Grüne, FDP und SPD gemeinsam vorhaben, ist ja nicht die Förderung des Kiffens, wie die politische Gegenseite meint. Ihnen geht es darum, Stoff, Produzenten und Konsumenten aus der halbseidenen Welt derer zu holen, die mit dem illegalen Vertrieb ihre Gelddruckmaschine antreiben und Kunden auf lange Sicht in Abhängigkeit halten.

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Ähnliche Wege werden in mehreren US-Bundesstaaten, Kanada oder Uruguay beschritten. Auch in Europa gibt es Beispiele für einen liberaleren Umgang mit Cannabis.

Freigabe allein ist keine Strategie

Überall zeigt sich jedoch: Die Freigabe allein ist keine Strategie. Wichtig sind flankierende Angebote mit zeitgemäßer Aufklärung über mögliche Folgen des Cannabis-Konsums.

Letztlich basieren alle Vorhaben auf dem Prinzip Hoffnung. Denn beim Nikotinmissbrauch scheinen sämtliche Aufklärungskampagnen an den Adressaten vorbeizurauschen: Die Zahl der Exzessivraucher ist innerhalb der vergangenen zehn Jahre um fast 80 Prozent gestiegen.

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