Kommentar zur CDUHelge Braun ist eine überraschende Alternative

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Helge Braun

Helge Braun

Die Kandidatur von Angela Merkels Kanzleramtsminister Helge Braun für den CDU-Vorsitz wird die Partei noch einmal durchrütteln. Bisher gingen die Christdemokraten davon aus, dass sie eher alte Bekannte im Ringen um den Chefposten sehen werden. Norbert Röttgen bewirbt sich zum zweiten Mal, und Friedrich Merz wird es wohl ein drittes Mal wissen wollen.

Mit Brauns Bewerbung haben die Christdemokraten eine überraschende Alternative. Sie können sich (voraussichtlich) entscheiden zwischen dem emotional-konservativen Wirtschaftspolitiker und Merkel-Kritiker Merz, dem intellektuellen Röttgen, der zuletzt viel Sympathie bei der Jugend und an der Basis für seinen Kurs gewinnen konnte. Und eben Helge Braun, dem Merkel-Vertrauten.

Wird Merkels Fundament für die Zukunft genutzt?

Er dürfte die Mitglieder zum Nachdenken bringen, ob mit Merkels Erbe eher gebrochen oder ihre Ära auch als Fundament für die Zukunft genutzt werden soll. Braun ist auch Kreis- und Bezirksvorsitzender in der konservativ aufgestellten Hessen-CDU und damit Teil der Basis. Dort ist der Frust nach der Wahlschlappe konkret zu fassen. Und einige in der Partei, die einen Aufbruch mit neuer klarer Kante wünschen, sind ins Grübeln gekommen, ob eine Abkehr von Merkel und ihrer Politik der Mitte klug wäre.

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Immerhin hat der siegreiche SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz im Wahlkampf mehr als Laschet Kontinuität nach Merkel vermittelt. Die neue Führungsfigur wird dafür sorgen müssen, dass die Personalquerelen und Grabenkämpfe aufhören. Sonst wird die Union den SPD-Mann Scholz lange im Kanzleramt halten.

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