Nach dem Untergang der „Moskwa“Wie Ukrainer Russland verhöhnen

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Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenfoto zeigt den Raketenkreuzer Moskwa im Hafen von Sewastopol.

In dieser Woche hat die ukrainische Post Briefmarken besonderer Art herausgebracht, die sofort zum Verkaufsschlager geworden sind. Denn darauf ist ein ukrainischer Soldat zu sehen, der einem Kriegsschiff den Stinkefinger zeigt. Darunter steht der Anfang des Satzes „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!“.

Grund für die hohe Beliebtheit dürfte auch ein Ereignis im Krieg gegen die russischen Invasoren sein: Das dort abgebildete Schiff, die „Moskwa“, war sehr bedeutend für die russische Marine. In dieser Woche ist es im Schwarzen Meer versunken. US-Quellen haben ukrainische Berichte bestätigt nach denen die „Moskwa“ vor der Havarie von ukrainischen Raketen getroffen wurde.

Nun scheint die Briefmarke für die Ukrainer zu einem richtigen Sammlerstück zu werden. Am Freitag standen die Menschen stundenlang vor dem Postamt in Kiew Schlange, wie „ntv“ berichtet. Der Onlineshop soll laut der Zeitung „Der Standard“ überlastet gewesen sein.

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Verteidigungsministerium: „Ukrainisches Karma“

Das ukrainische Verteidigungsministerium sieht in der Briefmarke einen Glücksbringer. „Ukrainisches Karma“ schreibt die Behörde auf Twitter und zeigt: Einen Tag nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die neue Briefmarke präsentierte, ging der Raketenkreuzer „Moskwa“ unter.

Verteidigungsminister zitiert die Scorpions

Der Verteidigungsminister, Oleksii Reznikov, ging mit seiner Häme gegenüber dem russischen Feind noch weiter. Er postete auf Twitter ein Video, in dem der Untergang der Moskwa gemeinsam mit dem Briefmarkenmotiv dargestellt wird. Musikalisch begleitet werden die Bilder mit dem Song der Scorpions „Wind of Change“.

In Anlehnung an den Liedtext schrieb er: „Folgt der Moskwa oder seit schlau und geht nach Hause. Und wartet auf eine Einladung für eine kostenfreie Reise nach Den Haag.“

Geschichte der Briefmarke: Infanterist wird zum Volkshelden

Das Motiv und der Satz auf der Briefmarke sind eine Anspielung auf einen aufgezeichneten Funkspruch in den ersten Kriegstagen Ende Februar. Das russische Kriegsschiff hatte die Garnison der Schlangeninsel im Schwarzen Meer damals aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Darauf antwortete der ukrainische Marineinfanterist Roman Hrybow: „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!“

Hrybow wurde daraufhin zum Volkshelden. Landesweit wird der Spruch seitdem plakatiert und ziert T-Shirts sowie andere Souvenirs.

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Briefmarken in zwei Versionen

Die Briefmarken wurden in zwei Versionen herausgebracht: eine für das Inland und eine für das Ausland. Die ersten mit den Marken beklebte Sonderbriefumschläge wurden von Hrybow und Postchef Ihor Smyljanskyj im Hauptpostamt in Kiew signiert. (rnd)

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