Nachbarn ziehen vor GerichtHahn kräht über 200 Mal am Tag

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

(Symbolbild)

Bad Salzuflen – Mehr als 200 Mal am Tag kräht Hahn Magda mit 80 Dezibel los. Das geht den Nachbarn so sehr auf die Nerven, dass sie jetzt vor Gericht ziehen wollen. Sie sind nicht die ersten, die sich wegen eines lauten Hahns an die Justiz wenden.

Ein Hahn in einem Wohngebiet in Bad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) sorgt für ein Gerichtsverfahren. Hahn „Magda“ kräht mehr als 200 Mal am Tag aus voller Kehle, um die vier Hennen im Garten zu beeindrucken. Doch die Nachbarn in dem ruhigen Kurort bringt der Lärm um den Verstand, berichtet RTL.

„Können den Garten nicht mehr nutzen“

„Wir können den Garten nicht mehr nutzen und keine Fenster öffnen“, sagt das Ehepaar, das neben dem lauten Hahn lebt, dem Sender. Den Besitzer scheint das Krähen nicht zu stören. Seit drei Jahren müssten sie den lauten Gockel des Nachbars ertragen und gingen nun gerichtlich gegen die Laustärke vor.

Alles zum Thema Einzelhandel Köln und Region

Dafür erstellten die 77-Jährige und der 76-Jährige laut Bericht täglich ein Lärmprotokoll: „Er fängt zwar erst um 8 Uhr an, weil er nachts eingesperrt ist. Aber dann kräht er über den ganzen Tag 100 bis 200 Mal, grob gesagt. Das nervt. Das ist unerträglich“, sagt Friedrich-Wilhelm im RTL-Interview. „Es ist schwer, von Folter zu sprechen, aber ein bisschen empfinde ich das so“, so Ehefrau Jutta.

Streit um lauten Hahn kein Einzelfall

Gespräche hätten die Situation demnach nicht klären können, daher müsse der Besitzer des Hahns mit den Nachbarn nun vor Gericht über das Schicksal des Hahns streiten. „Wir haben wirklich viele Versuche gemacht. Unsere Kinder haben es versucht, unsere Nachbarn haben es versucht. Die Schiedsmänner haben es versucht. Der Nachbar verzichtet nicht auf seinen Hahn und wir müssen damit leben oder wir müssen vor Gericht gewinnen“, sagt Friedrich-Wilhelm.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Hahnenkampf vor Gericht zwischen Gockelbesitzer und genervten Nachbarn ist kein Einzelfall. In St. Antoniushof in Rheinland-Pfalz wurde der Hahn „Meister Eder“ ein Fall für den Richter. In Schwäbisch Gmünd versammeln sich sogar Hahnenbesitzer mit dem Ziel, auszufechten, wessen Hahn am lautesten kräht. In Bochum lässt Marco Glambowski seinen Hahn sogar präventiv in seinem eigenen Schlafzimmer nächtigen, um keinen Streit mit den Nachbarn herauf zu beschwören.(RND)

KStA abonnieren