Reedereien wollen helfenEU lehnt Kreuzfahrtschiffe für Moria-Geflüchtete ab

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Kreuzfahrtschiff Symbol

Das Kreuzfahrtschiff „Amadea“ des Reiseveranstalters Phoenix-Reisen (Symbolbild)

Berlin – Die Europäische Kommission hat die Forderung von EU-Parlamentsvizepräsidentin Katarina Barley zurückgewiesen, Kreuzfahrtschiffe zur Unterbringung obdachloser Geflüchteter auf Lesbos zuzulassen. „Die Kreuzfahrtschiff-Option ist im Vergleich zu anderen Optionen nicht kosteneffizient – zu denselben Kosten ließen sich sehr viel mehr Menschen unterbringen“, sagte ein Kommissionssprecher am Donnerstag dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Er verwies auf die Bemühungen der griechischen Behörden vor Ort, die Notlage der früheren Bewohner des abgebrannten Lagers Moria zu bewältigen. „Wir stehen mit ihnen in engem Austausch, bieten und koordinieren alle verfügbare Unterstützung“, sagte der Sprecher.

Erste Reedereien boten bereits Unterstützung an

Zuvor hatten die SPD-Politikerin Barley sowie der Grünen-Europaabgeordnete Erik Marquart die Bereitstellung von Kreuzfahrtschiffen gefordert, um den mehr als 12.000 Menschen – darunter etwa ein Drittel Kinder – kurzfristig Schutz bieten zu können. Erste Reedereien boten bereits Unterstützung an, darunter das Bonner Unternehmen Phoenix Reisen.

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Geschäftsführer Johannes Zurnieden sagte dem RND, man habe Schiffe, die nutzlos in Deutschland lägen, während die Menschen auf Lesbos ohne Toiletten und Schlafplatz seien. Er bot an, ein Schiff zu verschenken. Auch der Reiseanbieter Tui zeigte sich offen für Gespräche, verwies aber darauf, dass die Umsetzung von humanitären Schutz- und Unterbringungsmaßnahmen staatliche Aufgabe sei. (rnd)

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