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Studie zeigtZuhause wird durch Corona-Pandemie wichtiger

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Die Corona-Pandemie verstärkte bei vielen den Wunsch, im Alter in vertrauter Umgebung wohnen zu bleiben.

Köln – Für viele Menschen sind die eigenen vier Wände im Laufe des vergangenen Jahres wichtiger geworden. Eine neue Studie zeigt: Von Eigenheim-Müdigkeit ist auch nach dem zweiten Lockdown keine Spur. Die Corona-Pandemie verstärkte bei vielen den Wunsch, im Alter in vertrauter Umgebung wohnen zu bleiben. Doch es gibt regionale Unterschiede.

Lilly von ConsbruchDas eigene Zuhause hat in der Pandemie für viele Menschen an Bedeutung gewonnen. Besonders bei Eigentümern hat sich durch Corona der Wunsch verfestigt, auch im hohen Alter in den eigenen vier Wänden zu leben. Das ergibt sich aus einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Immobilienvermittlers von Engel & Völkers LiquidHome, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorab vorliegt.

Demnach bestätigten insgesamt 45 Prozent der 1500 Befragten Personen über 50 Jahre, dass ihnen ihr Zuhause im vergangenen Jahr wichtiger geworden ist. Ein besonders starker Bedeutungszuwachs des eigenen Heims zeigte sich mit einem Plus von 67 Prozent im Saarland, darauf folgt mit 50 Prozent Niedersachsen, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit je 49 Prozent. Die Studie wurde im Januar 2021 durchgeführt.

Andere Auswirkung auf Ü-50er

Die Pandemie hat sich bei den über 50-Jährigen noch anderweitig ausgewirkt. Grundsätzlich hegten 28 Prozent der Befragten den Wunsch, im Alter zu Hause wohnen bleiben zu können. Mehr als jeder dritten Teilnehmer der Umfrage gab an, dieses Bedürfnis habe sich durch die Corona-Pandemie verstärkt. Dabei wünschte sich von den 50- bis 54-Jährigen nur jeder Fünfte, auch später im eigenen Heim wohnen zu können, bei den über 70-Jährigen waren dies mehr als jeder Dritte. Auch in diesem Punkt gibt es regionale Unterschiede: Besonders ausgeprägt ist der Wunsch, auch später in vertrauter Umgebung zu leben, mit 54 Prozent im Bundesland Bremen, es folgt Thüringen mit 40 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 37 Prozent.

In Sachsen-Anhalt ist dieses Bedürfnis mit 21 Prozent am wenigsten ausgeprägt, ähnlich sieht es mit 23 Prozent in Sachsen und je 24 Prozent in Hamburg und Nordrhein-Westfalen aus.

„Insbesondere bei Eigentümern haben die eigenen vier Wände in den letzten Monaten an Relevanz gewonnen; dies gibt mehr als jeder zweite Befragte mit Wohneigentum an“, fasst Christian Kuppig, Geschäftsführer bei Engel & Völkers LiquidHome, zusammen. Das gelte auch beim Wunsch für den Lebensabend: Von den Eigentümern möchte laut der Befragung jeder Dritte auch im Alter zu Hause wohnen bleiben, von den Mietern nur etwa jeder vierte. Dabei hängen die Eigentümer im Süden Deutschlands mehr an ihren Immobilien als die Menschen im Norden: 37 Prozent der süddeutschen Wohnungseigentümer gaben in der Befragung an, im Alter in ihrer gewohnten Umgebung wohnen bleiben zu wollen, während in Norddeutschland nur 27 Prozent dieser Aussage zustimmten. (rnd)

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