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Schulen bunkern 7,9 Millionen Corona-TestsMinisterium sucht risikoaffinen Lieferanten

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Schüler coronatest Symbol

Schüler bei einem Coronatest (Symbolbild)

Düsseldorf – Die Schulen in NRW lagern zurzeit vor Ort noch 7,9 Millionen Corona-Tests. Das teilte das Schulministerium auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeigers“ mit. Wöchentlich ordern die Einrichtungen aber 2,5 Millionen neue – weshalb das Ministerium ab dem 1. Januar 2023 eine neuen Lieferanten sucht. Der braucht Mut zum Risiko.

Denn wie es in der Ausschreibung heißt, gibt es keine Mindestabnahmegarantie. Heißt: Wenn die Pandemie abklingen sollte, könnte das Land theoretisch einfach gar keine Tests bestellen. Wären wieder drei Pflichttests pro Woche fällig, müssten laut Ausschreibung dagegen in einem Jahr bis zu 336 Millionen Schnelltests lieferbar sein.

Realistischerweise kommt man auf 14 Millionen Tests im Jahr

Realistischstes Szenario, wie es das Ministerium in seinen Unterlagen für interessierte Firmen beschreibt: Jeder Schüler und Lehrer im Land holt sich pro Monat fünf Tests ab, um sich zur Vorsicht zu testen, wenn er zum Beispiel Halsweh hat („anlassbezogener Test“). Dann käme man auch schon auf 14 Millionen Sets pro Monat.

Das Schulministerium hält sich alle Optionen offen. Auch eine Kündigung des Vertrags sei drin, wenn man keine Tests mehr braucht. Oder andere. Zunächst plant man mit Selbstests, die „auch in kleine Nasen“ von Kindern ab sechs Jahren passen müssen. Die 7000 Schulen bestellen die über eine Software beim Lieferanten selbst.

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Vor einem Jahr, als der letzte Vertrag auslief, hatte es größere Debatten über die kurzfristige Schnelltest-Ausschreibung gegeben. Die SPD unkte, ob es zu einem zwangsweisen Test-Stopp kommen könnte. Die Schulen wurden vom Ministerium damals aufgefordert, für den Januar Schnelltests zu bunkern. Als die Vorräte an den Einrichtungen immer größer wurden, stand plötzlich eine Rückholaktion im Raum. Letztlich lagerten die Schulen die Test-Puffer weiter bei sich. Millionenfach.

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