Schulen in NRWÄrzte warnen eindringlich vor Ende der Maskenpflicht

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Zwei Schülerinnen mit Mund- und Nasenschutz im Unterricht

Köln – Kinderärzte warnen eindringlich vor einer vorschnellen Abschaffung der Maskenpflicht an den Schulen in NRW. Damit riskiere man mit Beginn der kalten Jahreszeit einen massiven Anstieg der Infektionen, sagte der Professor Jörg Dötsch, Leiter der Kinderklinik an der Uniklinik Köln. „Wenn dann im Winter doch wieder ganze Klassen in Quarantäne müssen oder gar Schulen schließen, haben wir etwas ganz Gravierendes falsch gemacht“, so Dötsch, der auch Präsident der deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin ist. Die Masken hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass die Ansteckungswahrscheinlichkeit in den Schulen trotz der Delta-Variante im Rahmen geblieben sei. Sie bildeten „ein zentrales Element in den kommenden zwei Monaten“.

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Auch bei Lehrern und Schülern stieß die Erwägung von NRW-Bildungsministerin  Yvonne Gebauer, nach den Herbstferien auf  Masken zu verzichten,  auf Kritik. „Während in manchen Schülerschaften noch eine Inzidenz von 300 herrscht, über einen Maskenverzicht nachzudenken, ist unsinnig“, sagte Johanna Börgermann, Vorstandsmitglied der Landesschüler*innenvertretung NRW. Sie verwies auf die ungeimpften unter Zwölfjährigen.

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Sabine Mistler plädiert für große Vorsicht

Die Vorsitzenden des nordrhein-westfälischen Philologen-Verbands, Sabine Mistler plädierte für große Vorsicht bei Lockerungen in den Schulen. „Der verlässliche Präsenzunterricht in einem sicheren Umfeld für alle Schüler und Lehrer muss absolute Priorität haben“, sagte Mistler dieser Zeitung. Momentan empfänden die Lehrer an NRW-Schulen eine gefestigte Sicherheit und hätten einen guten Umgang mit Masken gefunden. 

Die Tendenz, diese Sicherheit in einer Zeit unsicherer Perspektive aufzugeben, nehme sie „mit Erschrecken“ wahr, so Mistler. Maske tragen sei das „kleinere Übel und der falsche Fokus, sagte Schülervertreterin Börgermann. „Die körperliche und seelische Gesundheit von Schülern ist das allerwichtigste. Statt Masken abzuschaffen sollte das Ministerium den Leistungsanspruch im Unterricht und bei den Abschlüssen  den Corona-Monaten anpassen.  Parallel dazu formiert sich ein breiter Elternprotest gegen eine Beibehaltung der Maskenpflicht. Eine von  Eltern gestartete Petition Abschaffung der Maskenpflicht wurde innerhalb einer Woche von 23 000 Eltern unterzeichnet.

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