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Shitstorm nach Bundestags-RedeGrünen-Abgeordnete Emilia Fester als „Göre“ beschimpft

Lesezeit 2 Minuten
Emilia Fester DPA 180322

Die Grünen-Abgeordnete Emilia Fester.

Nach ihrer emotionalen Rede im Bundestag hat die Grünen-Abgeordnete Emilia Fester vor allem aus der konservativen und rechtspopulistischen Ecke viel Kritik in den sozialen Medien einstecken müssen. Unter dem Hashtag „#goere“ sammelte sich viel Kritik für ihre Aussagen, zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer verteidigten sie aber auch.

„Ich war nicht in der Uni, ich war nicht im Ausland. Ich habe kein Museum und auch kein Festival besucht. Ich habe nicht mal eine Person, die ich noch nicht kannte, geküsst oder meinen Geburtstag gefeiert. Ich war, verdammt noch mal, nicht einmal in einem Club. Tanzen, feiern und all das, was ich so vermisse“, hatte Fester in der Debatte um die Impfpflicht am Donnerstag im Bundestag gesagt.

Fester spricht nach Rede von Wolodymyr Selenskyj

Fester setzt sich wie viele Abgeordnete ihrer Partei für die Einführung einer Impfpflicht ein. Da die Bundesregierung keinen eigenen Gesetzesvorschlag einbringen wollte, müssen die Entwürfe aus dem Plenum kommen. Die verschiedenen Anträge wurden am Donnerstag im Anschluss an die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj diskutiert.

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Einige Nutzerinnen und Nutzer waren der 23-Jährigen, die die jüngste Abgeordnete in dieser Legislaturperiode ist, „Hysterie“ und „fehlende Bildung“ vor. Fester solle erstmal eine vernünftige Ausbildung abschließen, bevor sie im Bundestag sprechen dürfe. Der Hashtag „#goere“ wurde binnen weniger Stunden mehr als 60.000 Mal verwendet.

Emilia Fester verteidigt: „Starke, junge Frau“

Vor allem gab es aber auch viel Zuspruch für Fester: „Unter #goere versammelt sich ein Haufen frustrierter Männer, die es nicht aushalten können, dass eine junge, starke Frau ihre Meinung offen ausspricht. Eine richtig starke Rede von Emilia Fester war das“, schreibt ein Nutzer. Andere schreiben der Shitstorm zeige, wie sehr Fester mit ihrer Kritik einen empfindlichen Nerv getroffen habe.

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Festers Rede wurde immer wieder von Zwischenrufen aus der AfD-Fraktion unterbrochen, viele Rufe kamen auch von der Tribüne, auf der viele Abgeordnete der Partei sitzen. Sie hatten sich geweigert, ihren Impfstatus preiszugeben.

Emilia Fester zog über die Landesliste ihrer Partei in Hamburg 2021 erstmals in den Bundestag ein. Sie trat in keinem Wahlkreis für ein Direktmandat an. (shh)

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