SPD-ParteitagKevin Kühnert und Hubertus Heil als SPD-Vizechefs gewählt

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Kevin Kühnert parteitag

Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos, winkt nach seiner Wahl zum stellvertretenden Parteivorsitzenden beim SPD-Bundesparteitag.

Berlin – Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert ist zum Vizevorsitzenden der SPD gewählt worden. Der 30-Jährige erhielt auf dem Parteitag in Berlin am Freitag 70,4 Prozent der Stimmen.

Zuvor hatte Kühnert für eine Erneuerung der Partei geworben. Die Mitglieder wollten kein „Weiter-so“, weder in vielen Inhalten, noch im Stil oder in der Form, wie Kompromisse zustande kämen. Er sehe sich in einer Mittlerrolle zwischen einer ungeduldigen jungen Generation und dem politischen Betrieb, die sich gegenseitig nicht verstünden.

Kühnert holte während seiner Bewerbungsrede eine rote Socke aus der Tasche. Eine solche hätten die politischen Gegner in der Vergangenheit genutzt, um die SPD klein zu machen, sagte er. Davon wolle er nichts mehr hören. Dann drehte Kühnert die Socke auf links, sie wurde blau - die Farbe der AfD, gegen die Kühnert eintreten will. Für seine Rede bekam der Juso-Chef langen Applaus. 

Kühnert hatte in den vergangenen Monaten die neuen Parteichefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans offen unterstützt. Anfang 2018 war er der eloquente Kopf der #NoGroko-Kampagne, verzichtete nach der Abstimmung für das Regierungsbündnis mit der Union aber auf ein Nachtreten.  

Einen weiteren Stellvertreterposten übernahm Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, für den 70,0 Prozent der Delegierten stimmten.

SPD künftig mit fünf Stellvertretern

Außerdem wurden drei Landespolitikerinnen zu Parteivizes gewählt. Die Brandenburgerin Klara Geywitz bekam 76,8 Prozent der Stimmen. Sie hatte sich in den vergangenen Monaten um den Parteivorsitz beworben, unterlag mit ihrem Ko-Kandidaten Olaf Scholz im Mitgliedervotum aber dem Duo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans. Mit 74,8 Prozent wurde die Vorsitzende der Saar-SPD, Anke Rehlinger, als Vizechefin der SPD gewählt. Die Landesvorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, bekam 79,8 Prozent der Stimmen.

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Zuvor hatten die Delegierten die Parteisatzung geändert. Demnach gibt es jetzt nur noch fünf statt sechs Stellvertreter. Ursprünglich hatte die Parteiführung eine Reduzierung auf drei Vizes vorgeschlagen. Danach zeichnete sich allerdings eine Kampfabstimmung zwischen Kühnert und Heil ab. Zudem schien fraglich, ob die vorgeschriebene Frauenquote im Parteipräsidium eingehalten werden würde. Daher wurde der Vorschlag am Freitag auf fünf Stellvertreter geändert. (afp/dpa)

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