Streit um Corona-Tests eskaliertGebauer wirft der Opposition Falschinformation vor

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Gebauer IV Bild

Yvonne Gebauer (FDP), Schulministerin von Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf – Der Streit um die Qualität der neuen Corona-Tests aus China, die nach den Weihnachtsferien an den NRW-Schulen zum Einsatz kommen, spitzt sich weiter zu. Jochen Ott, Schulexperte der SPD im Düsseldorfer Landtag, forderte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) auf, hochwertigere Tests einzukaufen. „Die von der Landesregierung neu beschafften Tests für die Schulen in NRW haben offenbar eine Trefferquote von nur 58 bzw. 62 Prozent“, kritisierte der Politiker aus Köln. Danach dürfte das Ergebnis bei jedem dritten negativ sein, obwohl es positiv sein müsste. „So werden zu viele Infektionen übersehen. Das ist es, was gefährlich ist“, sagte Ott.

Gebauer hält Aussagen der SPD für „brandgefährlich"

Schulministerin Gebauer erklärte, nicht die Tests seien „brandgefährlich“, sondern die Behauptungen der SPD, die „ohne Rücksicht auf Verluste und offensichtlich gezielt Verunsicherung bei Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften“ schüren würden. Die in den Schulen neu eingesetzten Antigen-Schnelltests reagierten ebenso wie die bisher verwendeten Tests auf alle bekannten Virusvarianten. Die Tests seien vom Paul-Ehrlich-Institut „positiv gelistet“. Bei einer hohen Virenlast liege die Sensivität bei 100 Prozent.

Labore sind überlastet

Unterdessen sind die Labore in NRW vielerorts mit der Auswertung der Pool-Tests überfordert. Nach einer Abfrage der SPD lagen unter anderem in Castrop-Rauxel, Dortmund, Herford, Herne, Gelsenkirchen, Krefeld, Köln, Mülheim an der Ruhr, Münster, im Oberbergischen Kreis und in Schwerte Testergebnisse nicht rechtzeitig vor. Ganze Klassen hätten zuhause bleiben müssen oder saßen ohne vorherige Ergebnisse im Klassenraum, hieß es. „Hier von einem gelungenen Schulstart nach den Ferien zu sprechen, ist mehr als realitätsfern“, sagte SPD-Experte Ott.

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Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der Grünen, kritisierte, dass die Schulministerin die Augen vor der Realität verschließe: „Schulen müssen auf der Grundlage eines Stufenplans schnell eigenverantwortlich entscheiden können, dass sie in Wechsel- oder Distanzunterricht gehen, wenn die Zahl der Infektionen zunimmt und die Arbeitsfähigkeit im Kollegium gefährdet ist.“

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