Nach Bravermans RücktrittLiz Truss ernennt Grant Shapps zum neuen Innenminister

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Der konservative Abgeordnete Grant Shapps geht die Downing Street hinauf, um die britische Premierministerin Liz Truss am 19. Oktober 2022 in London zu treffen.

London – In einer weiteren drastischen Umbildung ihres Kabinetts hat die britische Premierministerin Liz Truss den früheren Verkehrsminister Grant Shapps zum neuen Innenminister ernannt. Das teilte Truss am Mittwochabend auf Twitter mit. Der 54-Jährige folgt auf die rechtskonservative Politikerin Suella Braverman, die zuvor ihr wohl erzwungenes Ausscheiden aus der Regierung verkündet hatte.

Erst am Freitag hatte Truss ihren Finanzminister Kwasi Kwarteng entlassen und mit dem früheren Außenminister Jeremy Hunt ersetzt. Die konservative Regierungschefin kämpft um ihr Amt, nachdem sie mit geplanten Steuererleichterungen ein Finanzchaos ausgelöst hatte und eine Kehrtwende hinlegen musste.

Suella Braverman: „Richtig für mich, zu gehen“

Als Grund für ihren Rücktritt gab Braverman „einen technischen Bruch“ von Geheimhaltungsregeln an. Sie habe ein offizielles Dokument von ihrer persönlichen Emailadresse an einen „vertrauten parlamentarischen Kollegen“ weitergeleitet, schrieb Braverman. Viel daraus sei bereits bekannt gewesen, trotzdem sei es „richtig für mich, zu gehen“.

Braverman kritisierte in dem Schreiben jedoch auch den Kurs der Regierung. Wichtige Versprechen an die Wähler seien gebrochen worden und sie habe auch „große Bedenken hinsichtlich des Bekenntnisses dieser Regierung zu unserem Wahlprogramm, wie die Gesamtzahl der Einwanderer zu begrenzen und illegale Migration zu stoppen, besonders die gefährlichen Bootsüberquerungen“, so Braverman weiter.

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Shapps hatte im innerparteilichen Wahlkampf um die Nachfolge von Ex-Premier Boris Johnson Truss' Rivalen Rishi Sunak unterstützt. Zuvor war er im Kabinett von Boris Johnson Verkehrsminister. Er gilt als erfahrener Minister und überzeugender Kommunikator.

Sowohl Shapps als auch Jeremy Hunt gehören zum moderateren Teil der Tory-Partei. Ihre Ernennung gilt daher als Versuch der enorm unter Druck geratenen Truss, größere Teile der Partei hinter sich zu vereinen. (dpa)

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