Unterschrieben mit „NSU 2.0“Polizist soll Drohfax an Opfer-Anwältin geschickt haben

Lesezeit 1 Minute
Seda Basay-Yildiz

Seda Basay-Yildiz

Frankfurt – Ein Polizist aus Mittelhessen ist im Rahmen der Ermittlungen zu den Drohfaxen an die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz vorläufig festgenommen worden.

Er sei allerdings am selben Tag wieder freigelassen worden, da keine Haftgründe vorlagen und ein dringender Tatverdacht nicht nachgewiesen werden konnte, sagte eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Entlastet sei der Beamte aber auch nicht: „Die Ermittlungen gehen weiter.“ Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Rechtsextreme Chatgruppe unter Polizisten

Basay-Yildiz, die im NSU-Prozess Nebenkläger aus den Familien der Opfer der rechtsextremen Mordserie vertrat, hatte im vergangenen Jahr Drohschreiben an ihre Privatadresse erhalten, die mit „NSU 2.0“ unterzeichnet waren. Darin wurde ihr und ihren Angehörigen der Tod angedroht.

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die persönlichen Daten der Anwältin von einem Computer in der Dienststelle des 1. Polizeireviers in Frankfurt abgerufen worden waren. Auch eine Chatgruppe mehrerer Beamter mit mutmaßlich rechtsextremen Inhalten wurde entdeckt. Mehrere Polizisten wurden daraufhin vom Dienst suspendiert. (dpa)

KStA abonnieren