Von der Leyens NachfolgeMerkel und Kramp-Karrenbauer verhandelten wochenlang

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Harmonie pur: Annegret Kramp-Karrenbauer (l), Angela Merkel (r.) und die EU-Chefin Ursula von der Leyen lächeln für die Fotografen.

Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel und CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer haben nach „Spiegel“-Informationen zwei Wochen lang über die Nachfolge für Ursula von der Leyen als Bundesverteidigungsministerin verhandelt. Dabei sei auch die Option von Kramp-Karrenbauers Wechsel ins Bundeskabinett diskutiert worden.

Die CDU-Chefin habe seit der Nominierung von der Leyens Anfang Juli über ihren Eintritt in die Bundesregierung nachgedacht, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe.

CSU-Chef Markus Söder per Telefonat informiert

CSU-Chef Markus Söder sei über die Gespräche in einem Telefonat mit Merkel und Kramp-Karrenbauer bereits am Montag informiert worden und habe seine Zustimmung gegeben, berichtete das Magazin weiter. Endgültig sei die Entscheidung dann erst in einem Gespräch der Kanzlerin und der CDU-Vorsitzenden am Dienstag gefallen.

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Die SPD wurde dem Bericht zufolge am Dienstagabend informiert, nachdem Kramp-Karrenbauer ihren Wechsel per Telefonschalte im CDU-Präsidium verkündet hatte. SPD-Bundestagsabgeordnete sprechen Kramp-Karrenbauer ab, für das Amt der Verteidigungsministerin die nötige Kompetenz mitzubringen. Er finde den Wechsel „problematisch“, da die neue Ministerin „das Amt offenbar nutzen will, um sich für eine Kanzlerkandidatur zu profilieren“, sagte SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach dem „Spiegel“.

Kritische Stimmen aus der SPD

Es sei nicht darauf geachtet worden, wer die beste Besetzung sei, sondern es hätten sich „machtstrategische Überlegungen mit inhaltlichen vermischt“, sagte Lauterbach, der sich für den SPD-Vorsitz bewerben will.

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Auch Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) äußerte sich kritisch. „Nach ihren Misserfolgen als CDU-Vorsitzende sieht der Griff Annegret Kramp-Karrenbauers zum Verteidigungsministerium aus wie eine verzweifelte Flucht nach vorne“, sagte er dem Magazin. „In der kurzen Zeit bis zur nächsten Wahl wird sie sich dort aber kaum profilieren können.“ (afp) 

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