Wahl zum Bundestags-VizepräsidentenAfD-Kandidat Otten scheitert bei Abstimmung

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Gerold Otten

Gerold Otten ist bereits der dritte Kandidat der AfD, der Bundestags-Vizepräsident werden soll.

Berlin – Die AfD ist erneut mit dem Versuch gescheitert, einen Abgeordneten aus ihren Reihen zum Bundestagsvizepräsidenten wählen zu lassen. Der 63 Jahre alte Berufsoffizier Gerold Otten aus Bayern erhielt am Donnerstag in einer geheimen Abstimmung nicht die nötige Mehrheit.

Für den früheren Kampfpiloten stimmten 210 der Abgeordneten. Gegen den AfD-Kandidaten votierten 393 Abgeordnete. 31 Parlamentarier enthielten sich. Nach Angaben eines Fraktionssprechers wird Otten in der nächsten Sitzungswoche des Bundestages im Mai noch einmal für den Posten kandidieren.

Otten ist bereits der dritte Kandidat, den die AfD nominiert hat. Zuvor waren Albrecht Glaser und Mariana Harder-Kühnel jeweils dreimal gescheitert.  Während Angehörige anderer Fraktionen bei Glaser vor allem Äußerungen zur Religionsfreiheit von Muslimen in Deutschland moniert hatten, gab es gegen Harder-Kühnel keine konkreten persönlichen Vorwürfe.

Alles zum Thema Karl Lauterbach

Abgeordnete anderer Fraktionen, die sich gegen die Familienpolitikerin aussprachen, begründeten ihre Ablehnung mit Positionen anderer AfD-Politiker wie Björn Höcke vom rechtsnationalen Flügel der Partei. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erklärte beispielsweise: „Die Gesinnung lässt sich halt nicht trennen von den Menschen, mit denen ich gemeinsam Politik mache.“

Auch andere AfD-Fraktionsmitglieder nicht in Gremien aufgenommen

Am Donnerstag wurden auch mehrere AfD-Abgeordnete die von ihrer Fraktion für andere Gremien nominiert worden waren, nicht gewählt. Uwe Witt aus Nordrhein-Westfalen wurde bereits zum fünften Mal als Mitglied im Kuratorium der „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ abgelehnt. Nicole Höchst verfehlte erneut die nötige Stimmenmehrheit, um Mitglied der „Bundesstiftung Magnus Hirschfeld“ zu werden.

Die Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft und Forschung, um die Erinnerung an die Verfolgung Homosexueller durch die Nationalsozialisten wach zu halten. (dpa)

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