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Zehn Affen eingeschläfertStaatsanwaltschaft ermittelt gegen Deutsches Primatenzentrum

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Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das DPZ in Göttingen.

Göttingen – Die Staatsanwaltschaft Göttingen geht dem Verdacht auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz im Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen nach. Dort sollen nach einem behördlich genehmigten Experiment zehn gesunde Weißbüschelaffen ohne sachlichen Grund getötet worden sein, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Andreas Buick, am Samstag auf Anfrage mitteilte.

Zuerst hatten das „Göttinger Tageblatt“ und der NDR darüber berichtet. Es müsse geklärt werden, warum die Tiere eingeschläfert worden seien. Die Ermittlungen richteten sich gegen eine Tierärztin und weitere fünf Mitarbeiter. Es handelt sich um einen Anfangsverdacht. Es soll den Angaben zufolge auch geprüft werden, ob die Tiere möglicherweise aus wirtschaftlichen Gründen getötet wurden.

Möglicherweise ein Missverständnis

Am vergangenen Dienstag seien bei einer Durchsuchung in dem Zentrum Papierordner und digitale Datenträger sicher gestellt worden, teilte Buick weiter mit. Aus den Unterlagen habe sich auch ergeben, dass ein weiteres Tier wegen des schlechten Gesundheitszustandes eigentlich hätte eingeschläfert werden müssen, was aber nicht geschehen sei.

Das Zentrum selbst war am Samstag zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Das „Göttinger Tageblatt“ zitierte DPZ-Sprecherin Susanne Diederich aber am späten Freitagabend mit den Worten: „Bei uns werden keine Tiere ohne vernünftigen Grund eingeschläfert.“ Vorstellbar sei, dass es ein „Missverständnis bei der Interpretation der Unterlagen gegeben“ habe. „Wir kooperieren auf allen Ebenen mit den Ermittlungen, um das aufzuklären.“

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Das DPZ gehört zur Leibniz-Forschungsgemeinschaft und betreibt nach eigenen Angaben biologische und biomedizinische Forschung auf allen Gebieten, in denen Studien an nichtmenschlichen Primaten eine zentrale Rolle spielen. „Das DPZ ist hohen ethischen Standards und transparenter Kommunikation verpflichtet“, heißt es auf der Internetseite. (dpa)

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