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Preis für UrbanekLVR zeichnete Brühlerin aus

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Brühl – Dr. Regina Urbanek aus Brühl ist für ihre Dissertation zu dem Thema „Die Goldene Kammer von Sankt Ursula in Köln "Studien zu Gestalt und Ausstattung vom Mittelalter bis zur Vollendung im Barock“ mit dem Paul-Clemen-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ausgezeichnet worden.

Die 48-Jährige ist Kunsthistorikerin und Restauratorin. So hat sie etwa die berühmte Karlsbüste und die Strahlenmadonna über dem Chor des Aachener Münster restauriert. Der Werdegang Urbaneks umfasst zahlreiche Stationen: Nach dem Abitur in ihrem Heimatland Österreich absolvierte sie ein einjähriges Volontariat in der österreichischen Galerie im Oberen Belvedere. Nach einer Vergolderlehre und dem Besuch der Meisterklasse für Konservierung und Restaurierung arbeitete sie zwei Jahre in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Im Anschluss war sie zwei Jahre als Assistentin an der Akademie der Bildenden Künste tätig. 2004 nahm Urbanek ein Promotionsstudium am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn auf, das sie 2007 erfolgreich abschloss.

In ihrer Dissertation über die berühmte Reliquiensammlung, die Goldene Kammer in St. Ursula in Köln, beschäftigt sich Urbanek sowohl mit dem Vorgängerbau, der mittelalterlichen Camera aurea und ihrer Ausstattung, als auch mit dem Neubau und der Ausstattung der Goldenen Kammer in der Barockzeit.

Die konkreten Ergebnisse ihrer Arbeit stellt die dreifache Mutter in dem „Katalog der Reliquienbüsten“ vor, der nicht nur die üblichen Katalogangaben verzeichnet, sondern jede der 118 Büsten auf mehreren Seiten darstellt.

„An Regina Urbanek hätte der Ahnvater der rheinischen Denkmalpflege seine Freude. Denn auch Paul Clemen war nicht nur Theoretiker. Er liebte und pflegte den direkten Umgang mit seinen Forschungsobjekten. So sehr, dass er als Provinzialkonservator einige Zeit an der Bauhütte des Metzer Domes verbrachte“, lobte Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, die Preisträgerin.

Urbanek lebt seit 1999 in der Schlossstadt. „Es ist eine tolle Auszeichnung, über die ich mich unglaublich freue“, sagte Urbanek gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Preis sei das i-Tüpfelchen auf einer ohnehin gut bewerteten Arbeit.

Mit dem Paul-Clemen-Preis fördert der LVR als Kulturträger im Rheinland durch seine Sozial- und Kulturstiftung junge Wissenschaftler, die sich im Sinne und in der Tradition Paul Clemens mit rheinischen Kunstdenkmälern beschäftigen. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert.

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