PULHEIMER BACHDem Wasser auf der Spur

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Dr. Reinhard Zeese (2.v.r.) erklärte den Wanderern bei der Einweihung des Entdeckerpfads, welche Spuren kleine Quellbäche in der Natur hinterlassen und wie empfindlich ein Quellgebiet ist. (Bild: Wonnemann)

Dr. Reinhard Zeese (2.v.r.) erklärte den Wanderern bei der Einweihung des Entdeckerpfads, welche Spuren kleine Quellbäche in der Natur hinterlassen und wie empfindlich ein Quellgebiet ist. (Bild: Wonnemann)

Bergheim-Glessen – „Wir haben hier einen schon vorhandenen Trampelpfad genutzt und markiert“, erklärt Horst Engel, während er vom Weg abbiegt und geradewegs in den Wald steuert. Ein Stück hinter dem Wanderparkplatz am Glessener Feuerwehrhaus betritt der Vorsteher des Unterhaltungsverbands Pulheimer Bach den neuen Entdeckerpfad an der „Liebesallee“, der am Freitag eingeweiht wurde. Er führt mitten durch das Quellgebiet des Pulheimer Baches, das Motto lautet „Dem Wasser auf der Spur“. Die zahlreichen Quellen in dem Bereich und der von ihnen gespeiste Quellsumpf sind eine landschaftliche Besonderheit: Sie sind nicht künstlich eingefasst und bilden somit einen wichtigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Ein Wald mit Hainbuchen und Stieleichen wie der um das Quellgebiet sei im Rheinland selten geworden, betont Dr. Reinhard Zeese vom Geographischen Institut der Uni Köln, der den Pfad konzipiert hat. „Wir führen die Glessener hier in ein Naturschutzgebiet, wo sie ja eigentlich nicht reindürfen.“ Darum sei es auch ganz wichtig, den schmalen Pfad nicht zu verlassen, der durch ein „hochsensibles Areal“ führe.

Weil Mountainbike- oder BMX-Radfahrer die Strecke oft nutzten, wächst dort, wo sich der Pfad entlang zieht, nichts mehr. Wo das Wasser besonders auffällige Spuren hinterlassen hat, markieren drei, demnächst vier Driftblöcke den Weg, Was es dort zu sehen gibt, ist auf einer Tafel am Rande des Schutzgebietes erläutert. So findet sich an einer Stelle eine tiefe Einkerbung. Hier schießt bei Starkregen oder Schneeschmelze das Wasser von der Glessener Höhe herunter, das Wasser verändert die Landschaft stetig. Auf weiteren Tafeln am Eingang zum Entdeckerpfad lernt der Besucher, wie empfindlich Quellsümpfe sind, welche Spuren eisenhaltiges Quellwasser hinterlässt oder welche Pflanzen das Jahr über wachsen. „Im Frühjahr ist hier ein Blütenteppich auf beiden Seiten“, weiß Zeese. Der neue Pfad ist nur eine von 30 Stationen des „Wassererlebnispfads Pulheimer Bach“. Das gesamte Projekt wird 2012 eingeweiht.

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