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Apple-SkandalSo überprüfen Sie, ob Ihr iPhone gedrosselt wird

Lesezeit 3 Minuten
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Verschiedene Generationen des iPhone sind betroffen.

Nach dem jüngsten Skandal um gedrosselte iPhones bei Apple fragen sich viele Nutzer, ob sie auch betroffen sind und ihr Smartphone seit dem letzten Update tatsächlich langsamer läuft. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Apple Geräte mit schwachen Akkus über Updates absichtlich langsamer macht. Betroffen sind vor allem die Modelle iPhone 6, 6S, SE und 7.

Wer den Verdacht hat, sein iPhone sei auch betroffen, kann die Leistung seines Handy-Akkus mit verschiedenen Programmen von Drittanbietern überprüfen. Der Akku sollte dafür voll aufgeladen sein und der Stromsparmodus deaktiviert werden.

Per App: Battery Life

Das Online-Magazin „Chip“ empfiehlt für den Akku-Test die iOS-App „Battery Life“. Sie kann kostenlos im App-Store heruntergeladen werden; eine Version ohne Werbung kostet 2,29 Euro. Die App zeigt an, wie hoch der Verschleißgrad und die Kapazität des Akkus sind. Außerdem warnt sie, wenn der Akku bald ausgetauscht werden sollte. Den Unterschied zwischen der ursprünglichen und der aktuellen Kapazität können Nutzer unter „Messdaten“ einsehen und leicht überprüfen, ob das iPhone gedrosselt wurde.

Per App: Geekbench 4

Wie die Profis: Mit „Geekbench“ konnten Experten belegen, dass Apple die Leistung der Prozessoren drosselt und ein Akkuwechsel das Problem beheben kann. Aktuell kostet die App 1,09 Euro. Für den Drossel-Test „Run Benchmark“ unter „CPU“ auswählen und den „Single-Core-Score“ prüfen. Die angezeigte Kurve sollte einmal stark ausschlagen – das iPhone 6 etwa bei 1400 Punkten, iPhone 6S und SE etwa bei 2500 Punkten und iPhone 7 bei rund 3400 Punkten.

Falls die Kurve allerdings mehrmals schwach ausschlägt oder stark von diesen Werten abweicht, ist das ein Hinweis darauf, dass das Gerät gedrosselt wurde. Dafür können Nutzer auch mit andere Benchmark-Programme verwenden, die die Performance des Akkus messen.

Über Mac: CoconutBattery

Ein weiterer Tipp von „Chip“: Auf dem Mac das Tool „CoconutBattery“ installieren, das iPhone über ein USB-Kabel anschließen und überprüfen lassen. Das Programm zeigt neben den relevanten Informationen zum Akku auch an, wie alt das iPhone ist, wie viele Ladezyklen der Akku hinter sich hat und wie heiß er sich läuft. Nach 500 Ladezyklen sollte der Akku noch etwa 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität besitzen, erklärt Tech-Portal „Curved“ von Telefónica. Beim iPhone 6 wären das beispielsweise rund 1450 mAH.

Über Windows: iBackupBot for iTunes

Ein ähnliches Tool gibt es auch für Windows-Nutzer. Wer sein iPhone über einen Windows-PC checken will, kann sich das Programm „iBackupBot for iTunes“ installieren. Auch hier können Nutzer die aktuelle Leistung im Vergleich zum Auslieferungszustand ablesen, erklärt „Chip“. Wie bei „CoconutBattery“ lässt sich auch hier ablesen, wie oft der Akku schon voll aufgeladen wurde.

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Erste Kunden klagen gegen Apple

Schon länger hatten unzufriedene Apple-Kunden auf Portalen wie „Reddit“ diskutiert, warum ihre alten iPhones so langsam laufen. Ein Verdacht: Apple mache die Smartphones absichtlich langsamer, um mehr neue Modelle zu verkaufen. Die Betreiber des Tools „Geekbench“ sind dem nachgegangen und konnten belegen, dass bei einigen iPhones mit älterem Akku die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt wird und sich nach einem Akkuwechsel wieder auf ein normales Level steigt.

Schließlich hatte Apple zugegeben, manche iPhones absichtlich zu drosseln, um zu verhindern, dass sich die Geräte von selbst herunterfahren. Inzwischen haben erste Kunden in den USA Klage gegen den Konzern eingereicht.

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