Auf jedem AusdruckLaserdrucker hinterlassen geheime Spuren auf dem Papier

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Von fast jedem Farblaserdrucker werden in codierter Form und ohne unser Wissen Informationen auf das Papier mit aufgedruckt. 

Köln – Ein Laserdrucker gehört mittlerweile in fast jedem Haushalt fest dazu. Dass diese Drucker aber Informationen über uns preisgeben, ist wohl den wenigsten bekannt.

Dabei werden von fast jedem Farblaserdrucker in codierter Form und ohne unser Wissen Informationen auf das Papier mit aufgedruckt. Das geschieht über gelbe, für das bloße Auge nicht sichtbare Punkte auf dem Ausdruck.

Angeben werden damit zum Beispiel der Typ und die Seriennummer des Druckers und Datum und Uhrzeit des Drucks.

Anhand dieser Punkte ist es im Zweifel möglich, jeden Ausdruck eines Laserdruckers nachzuverfolgen und sogar die Person zu ermitteln, die gedruckt hat. In keinem Handbuch gibt es Anhaltspunkte zu diesen Tracking-Punkten. Allerdings gibt es sie nachweislich schon seit 15 Jahren. Auch die Druckerhersteller, darunter Dell, HP, Canon und Samsung, geben keinerlei Auskunft über die gelben Punkte. Weder zu ihrem tatsächlichen Sinn und Zweck, noch warum es sie überhaupt gibt. 

Trotzdem gibt es einige Vermutungen zu den Trackingpunkten. 2004 hatten US-Medien zum ersten Mal über die Punkte berichtet, die auch als Machine Identification Code bezeichnet werden. Kurze Zeit später hatten Wissenschaftler erstmals ein Code-Muster entschlüsselt. Ihrer Theorie nach soll der amerikanische Secret Service mehrere Druckerhersteller verpflichtet haben, diese Trackingpunkte zu installieren. Vermutlich um gegen die Verbreitung von Falschgeld und anderen Fälschungen vorzugehen.

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Jetzt haben Forscher der Technischen Universität Dresden einen Weg gefunden, der die Farblaser-Ausdrucke wieder anonym macht. Timo Richter und Stephan Escher haben eine Software entwickelt, die die Punkte decodieren kann. Künftig soll sie die Codes auch unlesbar machen können, indem zusätzlich Punkte zu dem Muster hinzugefügt werden.

Für Experten ist die Software zur Erkennung der Codes bereits zugänglich, bald soll das Programm auch für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich planen die Forscher eine Web-App in der sich zukünftig gescannte Ausdrucke hoch- und bearbeitet, sprich ohne Code, wieder herunterladen lassen sollen.  

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