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Mit A12-Bionic-ChipNeues iPad auf dem Markt – für wen lohnt sich das?

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Was kann das iPad der achten Generation?

  • Der „A12 Bionic“-Chip soll der Clou des neuen Ipads sein. Mit künstlicher Intelligenz kann er aus den Aktionen der Nutzer lernen.
  • Das soll unter anderem dafür sorgen, dass Siri besser funktioniert. Dabei bleibt aber insgesamt die Frage, für welche Anwendungen sich der Chip am Ende auszahlt.
  • Wir haben uns die achte Generation genau angeschaut und erklären, in welchen drei Szenarien sich der Kauf wirklich lohnt.

Köln – Früher war eine hohe Aufmerksamkeit garantiert, heute müssen sich die Hersteller von Smartphones und Tablets schon sehr anstrengen, um die Vorteile ihrer Produkte ins Rampenlicht zu rücken. Das gilt auch für Apples neues iPad. Die achte Generation des Allround-Tablets hat es sogar noch schwerer, da es sich um ein „Einsteigermodell“ handelt, das normalerweise seinen Geschwistern iPad Air und iPad Pro die große Bühne überlassen muss.

Glänzen soll das neue iPad durch den „A12 Bionic“-Chip, der mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Die laut Apple im Vergleich zur Vorgängergeneration um 40 Prozent verbesserte Rechen- und verdoppelte Grafikleistung macht sich in schnellen Reaktionszeiten bemerkbar. Der Chip ist in der Lage, mehrstufige Aufgabenstellungen gleichzeitig abzuarbeiten und aus den Aktionen seiner Nutzer zu lernen. Davon profitieren die Antworten der digitalen Assistentin Siri, aber auch Funktionen wie die Bildbearbeitung. Doch für welche Anwendungsszenarien zahlt sich das aus? Und welche Alternativen gibt es?

Das iPad als Entertainment-Center

Das 10,2 Zoll große, gestochen scharfe Retina Display eignet sich ausgezeichnet, um Filme unter anderem über Netflix, Amazon Prime oder die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender zu schauen. Beim größten Teil von mehr als einer Million Apps, die im App Store verfügbar sind, handelt es sich um Games. Der Anteil von qualitativ hochwertigen Spielen, die sich nicht als Werbeschleudern entpuppen oder den Nutzern durch In-App-Käufe Geld aus der Tasche ziehen, ist deutlich höher als im Play Store von Google. Das iPad lässt sich via Bluetooth mit anderen Eingabegeräten verbinden, etwa mit einem PS4- oder Xbox-Controller. Als Entertainment-Center ist das neue iPad also perfekt. Als Alternative kommt ein Kindle Fire in Frage, mit dem man sich allerdings stark an den Amazon-Konzern bindet. Mit Android-Tablets anderer Hersteller muss man auf das gigantische Angebot des App Store verzichten. Auch dass das iPad schon ab knapp 370 Euro zu haben ist, ist ein starkes Argument für das Original von Apple.

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Das iPad als mobiler Arbeitsplatz und Kommunikationszentrale

Homeoffice dürfte zum Wort des Jahres 2020 werden. Das iPad bietet hier praktisch unbegrenzte Möglichkeiten: Videokonferenzen über Face Time, Zoom oder Skype, Textverarbeitung mit Pages oder Word, Erstellen von Präsentationen, Videoschnitt und natürlich E-Mail. Der Datenaustausch über die Cloud ist heute leichter denn je, und da man an das iPad per Lightning-Port USB-Speicher anschließen kann, ist selbst auf dem 32-GB-Modell immer genug Platz. Möchten Sie das iPad unterwegs unabhängig von WLAN nutzen, sollten Sie zur teureren LTE-Version greifen, die auch – einen entsprechenden Datentarif vorausgesetzt – Mobilfunk empfangen kann.

Für Bildschirmarbeiter obligatorisch: ein „SmartKeyboard“ (das Original von Apple kostet stolze 175 Euro, es gibt aber günstigere Alternativen) oder ein „Type Cover“, das Abdeckung und Keyboard zugleich ist. Für ein größeres Display und mehr Leistung kämen alternativ ein deutlich teureres iPad Pro oder ein Notebook in Frage. Ein Notebook ist allerdings meist deutlich schwerer und – falls Sie einen Touchscreen haben wollen – auch wesentlich teurer.

Das iPad als Zeichenbrett und Bildbearbeitungsstudio

Dank des neuen Betriebssystems iPadOS 14 kann man mit einem Apple Pencil (1. Generation) direkt in jedes Textfeld mit der Hand schreiben. Die Eingaben werden bei Bedarf in Echtzeit in getippten Text umgewandelt. Merklich verbessert wurden auch die Zeichen- und Malfunktionen. Die Eingabeverzögerung ist dank der besseren Rechenleistung kaum noch spürbar. Die 8-MP-Kamera hält mit dem aktuellen Standard auf Smartphones nicht wirklich mit, Fotos und Videos lassen sich aber leicht über iCloud oder andere Cloud-Dienste importieren. Professionelle Grafiker werden zum noch leistungsstärkeren iPad Pro greifen, schon wegen des größeren Displays. Für den Hausgebrauch ist das iPad aber mehr als ausreichend. Eine Alternative wäre ein digitales Zeichentablett, bei dem man allerdings auf alle anderen Funktionen verzichten muss.

Fazit: Konkurrenzlos in seiner Funktionsvielfalt

Für 369,40 Euro (die „krummen“ Preise verdanken sich der Mehrwertsteuer-Ermäßigung) für die 32-GB-Variante mit WiFi und 505,90 Euro für das Modell mit Mobilfunk bekommt man ein Gerät, das in seiner Funktionsvielfalt in dieser Preisklasse konkurrenzlos ist. Die teuerste Variante ist das 128-GB-Modell mit Mobilfunk für 603,35 Euro. Selbst wenn man rund 100 Euro für einen Eingabestift und 80 bis 160 Euro für eine Tastatur hinzurechnet, muss man erst einmal einen mobilen PC finden, der da mithalten kann. Mobiler und vielseitiger ist das iPad so oder so.

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