„Nur 1000 Dollar“15-Jährige klagt über zu wenig Taschengeld

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Beverly Hills – Wer sich als Eltern häufiger fragt, ob er sein Kind zu sehr verwöhnt, weil er ihm zum Beispiel ein zweites Eis gekauft hat, kann sich jetzt mal entspannt zurücklehnen. Denn was das Verwöhnt sein angeht, gibt es ganz andere Dimensionen.

Das zeigt ein 15-jähriges Mädchen aus Beverly Hills, dem noblen Vorort von Los Angeles, sehr eindrucksvoll. Nicolette Gray ist mit jeglichem Luxus aufgewachsen, den man sich nur vorstellen kann. Chauffeur, Nanny, Personal Trainer, Designer-Klamotten und eine eigene Kreditkarte. Ihr Taschengeld: 5000 Dollar im Monat.

Kreditkartenrechnungen über 100.000 Dollar 

„Ich bin eine Prinzessin“, sagt der Teenager selbstbewusst. Zum 16. Geburtstag wünscht sie sich deshalb auch nicht irgendein Auto sondern einen Mercedes der G-Klasse für rund 230.000 US-Dollar. Weil Nicolette ihr Taschengeld-Budget im letzten Jahr jedoch konsequent überschritten hat – insgesamt 100.000 Dollar Kreditkartenabrechnungen will ihre Mutter Nina beglichen haben – sah sich die Mutter gezwungen einzuschreiten. Daraufhin kürzte sie das monatliche Taschengeld der Tochter auf 1000 Dollar, berichtet die Daily Mail.

Für den verwöhnten Teenie mit den langen schwarzen Haaren eine unfassbar geringe Summe. Wie sollte sie davon ihre laufenden Kosten decken oder die Shopping-Touren auf dem Rodeo Drive? Nicolette ging in die Offensive.

Hilfe, Mutter Nina von ihrem Vorhaben abzubringen, erhoffte sie sich von Phillip McGraw, einem Psychologen, der als TV-Moderator „Dr. Phil“ in den USA sehr bekannt ist.

In der Vorschau zur TV-Sendung mit dem Beverly-Hills-Girl zeigt sie ihre beeindruckende Kollektion an Designer-Handtaschen, jede einzelne mehrere tausend Dollar teuer. „Ich weiß, dass ich eine verwöhnte Göre bin, doch mir gefällt dieser Lifestyle eben.“

„Ich fühle mich wie eine arme Bäuerin”

In der Sendung, die Anfang Mai ausgestrahlt wurde, beklagt sich der Teenager dann: „Ich fühle mich wie eine arme Bäuerin. Ich kann so einfach nicht mehr leben.“ Sie habe kein Geld mehr. „Wenn Sie mich fragen, sollte meine Mutter mir mindestens 2500 Dollar geben, um meine Grundausgaben zu decken.“

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Während der TV-Sendung kommen immerhin auch andere Wahrheiten ans Licht: Mutter Nina sagt, sie verwöhne ihre Tochter so sehr, weil sie sich immer schuldig fühle, denn als alleinerziehende Mutter arbeite sie sechs Tage die Woche.

Das Gefühl, als Person nichts wert zu sein

Der Talkshow-Gastgeber macht deutlich, dass die Mutter ihrer Tochter die falschen Werte vermittelt. Sie gebe dem Mädchen das Gefühl, sie sei als Person nichts wert. Und sie erlaube der Tochter den Luxus, um ihr schlechtes Gewissen zu kompensieren. Nicolette setzt nach und sagt, ihre Mutter habe sie als Kind nicht genug geliebt. Dr. Phil warnt die Mutter, das übermäßige Verwöhnen und die Nachsicht mit ihrer Tochter könne auch eine Form von Kindesmisshandlung sein, die ein Kind kaputt machen kann. 

Als drastische Maßnahme hatte er Nicolette vor der TV-Show in eine Suppenküche geschickt, in der sie Essen an Obdachlose austeilen sollte. „Das war ein Kulturschock und ich hatte zunächst Angst“, gab das Mädchen zu. Sie sei jedoch dankbar für diese Erfahrung. Der TV-Psychologe rät Mutter und Tochter, ihre Beziehung dringend zu überdenken. Sie solle Nicolette mehr Liebe geben – statt Geld.

Ob sich Mutter und Tochter die Ratschläge des TV-Psychologen wirklich zu Herzen genommen haben, bleibt fraglich. In ihren jüngsten Videos auf Instagram mimt Nicolette wieder das zickige, verwöhnte Mädchen, schmeißt mit Geld um sich und teilt der Welt mit: „Ich bekomme jetzt wieder 5000 Dollar im Monat.“ Das Image als reiche Göre lässt sich vermutlich einfach besser vermarkten. (ef)   

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