„Ohne dich wäre alles leichter“Was Eltern niemals zu Kindern sagen sollten

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Verletzende und erniedrigende Elternsätze prägen ein Kind oft ein Leben lang. 

Köln – Eltern sagen viel zu ihrem Kind, wenn der Tag lang ist. Manches wird von den Kleinen gerne absichtlich überhört oder nur mit einem mürrischen Raunen kommentiert. Vieles aufmerksam und vielleicht sogar mit Freude zur Kenntnis genommen. Und dann gibt es noch diese Sätze, die ein Kind hört und nur schwer wieder vergessen kann. Weil sie verletzend, erniedrigend oder einfach harsch, kalt und lieblos sind. Solche Worte sind nicht so leicht wegzuwischen. Sie brennen sich in die Kinderseele ein und begleiten viele Menschen oft ihr Leben lang.

Sätze, die auch Jahrzehnte später noch weh tun

Wie sehr solche verbalen Verletzungen auch noch im Erwachsenenalter wehtun, zeigt sich dieser Tage auf Twitter. Unter dem Hashtag #SagNieEinemKind sammeln User dort schlimme Eltern-Sätze, die sie sich selbst einst anhören mussten oder die sie ihrem eigenen Kind nie sagen würden.

Darunter sind schockierende Beispiele, die man sich gar nicht vorstellen mag, wie etwa: „#SagNieEinemKind Ohne dich wäre alles leichter“, „#SagNieEinemKind es komme ins Heim, wenn es unartig ist“, „#SagNieEinemKind, dass es hässlich ist“, „#SagNieEinemKind es ist selber Schuld, dass alle es mobben“ oder „#SagNieEinemKind Du warst ja ein Verkehrsunfall.“

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Vieles wird jeden Tag einfach so dahin gesagt

Aber nicht immer sind die Sätze auf den ersten Blick als verletzend zu erkennen. Manche davon werden sicher häufig von Mütter und Vätern so dahin gesagt – ohne zu wissen, was sie beim Kind auslösen. Oft vielleicht sogar mit eigentlich guter Intention. Wie etwa dieses Beispiel, das ein User geteilt hat: „Lass mich das machen. Du kannst das nicht.“ Auf diese Weise würdigen Eltern ihr Kind herab und signalisieren ihm, dass sie ihm nichts zutrauen.

Auch eine Aussage wie „Stell dich nicht so an“ klingt zunächst salopp. Das Kind aber hört: Ich bin empfindlich und muss mich immer zusammen reißen. Auch wenn man so etwas sagt wie „Dein Problem ist doch nur eine Kleinigkeit“, wird ans Kind zurück gesendet, dass es und die Dinge, die es beschäftigen, nicht wichtig sind.

Schlichte Aussagen mit fatalen Botschaften

Und dann gibt es noch diese Sätze, die vordergründig harmlos klingen, aber fatale Botschaften in sich tragen. Zum Beispiel, dass das Kind jedes Familienmitglied zu küssen und umarmen habe. Oder dieses Beispiel eines Users: „#SagNieEinemKind das ist unser Geheimnis. Das machen alle mit ihren kleinen Kindern“.

Was sich am Ende zeigt, ist, dass Worte viel anrichten können. Und alle Eltern immer wieder selbstkritisch darauf schauen sollten, was sie so sagen. Nicht nur im schnelllebigen Alltag, in dem man dem Kind unachtsam irgendetwas zuraunt. Sondern auch, wenn das Kind eine schwierige Situation durchmacht. Oder man als Erwachsener selbst gestresst und überfordert ist.

(iwo)

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