Books4FutureLesetipps für junge Klimaschützer kommen jetzt aus Bergisch Gladbach

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Der Instagram-Account „Books4Future“ teilt Lese-Tipps rund um den Klimawandel und will wieder mehr junge Menschen für's Lesen begeistern. 

Köln – Engagement im Kampf gegen die Klimakrise kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Ob lautstark auf der Straße, der Versuch, im Privaten möglichst umweltfreundlich zu leben oder aber in der Vermittlung von Wissen und Informationen rund um die Erderhitzung. Letzterem hat sich auch die Initiative „Books4Future“ aus Bergisch Gladbach verschrieben.

Dahinter steckt eine Literaturbewegung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, junge Menschen zum Lesen zu inspirieren und gleichzeitig die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) zu fördern. Auf ihrem Instagram-Kanal finden 14-23-Jährige Leseempfehlungen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich selber einzubringen: Sei es in Diskussionen oder mit eigenen Buchvorschlägen. Buchaktivismus könnte man das auch nennen.

„Die Klimakrise muss in der Literatur ankommen“

Hinter dem Account stecken Jutta Echterhoff und Annette Coumont, Inhaberinnen der Literaturagentur ECO, die sich ebenfalls den Themenkomplexen Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Diversity verschrieben hat. ,,Wir wünschen uns, dass der Klimawandel endlich in der Literatur ankommt, sich wie ein grüner Faden durch die Handlung spinnt oder ganz selbstverständlich den Unterton von Geschichten bildet: Denn die Klimakrise ist real und wird unser aller Leben verändern, vor allem das der jungen Generation, den heutigen Kindern und Jugendlichen, denn sie sind die Zukunft“, erklärt Annette Coumont.

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Jutta Echterhoff (r.) und Annette Coumont, Inhaberinnen der Literaturagentur ECO aus Bergisch Gladbach und Gründerinnen des Instagram-Accounts Books4Future

Bei „Books4Future“ gehe es zudem darum, Jugendliche wieder mehr für das Lesen an sich zu begeistern, ergänzt Jutta Echterhoff. „Da wir beide selber Kinder im jugendlichen Alter haben, sind wir natürlich selber hinterher, dass unsere Kinder viel lesen. Mit etwa zwölf Jahren, wenn dann spätestens das Smartphone ins Spiel kommt, lesen viele Jugendliche auf einmal viel weniger, das ist total schade! Insgesamt wird immer weniger gelesen, dabei ist das so wichtig“, betont Coumont.

Account soll Begeisterung fürs Lesen wecken

Daher hätten sie die Idee gehabt, Jugendliche einerseits zum Lesen zu bewegen und gleichzeitig etwas für die Umwelt und die Gesellschaft zu tun wollen. ,,Wir wollen die junge Generation fit für die Zukunft machen. Besonders Bücher tragen zum Verständnis von komplexen Zusammenhängen bei und liefern wertvolle, neue Perspektiven”, so Echterhoff.

Ermöglicht wurde die Realisierung des Projekts durch eine Förderung des Deutschen Literaturfonds der Bundesregierung, die im Rahmen des milliardenschweren Rettungsprojekts „Neustart Kultur“ in Folge der Corona-Krise aufgesetzt wurde. Anfang dieses Jahres konnten Coumont und Echterhoff mit „Books4Future“ auf Instagram an den Start gehen. Seitdem teilen sie und ihre Lesebotschafter und –Botschafterinnen Lese-Tipps und informieren rund um das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Jugendliche sollen ihre Themen selber setzen können

Wichtig sei ihnen dabei vor allem, dass die Jugendlichen sich in der Community einen eigenen Raum schaffen können und ihre Themen selber setzen können. Eine der Lesebotschafterinnen ist deshalb die 15-jährige Buch-Bloggerin Mirai Mens, die sich Instagram die Lese-Hexe Mimi nennt. Sie betreibt bereits seit 2018 einen eigenen Buchblog: Lass mal lesen! Bei „Books4Future“ teilt sie nun regelmäßig ihre Buchempfehlungen. Ein weiterer Lesebotschafter ist der Lehrer und Buchblogger Benni Cullen. Mit seinen Empfehlungen versucht er jeden Monat, einen guten Mix aus seiner Arbeit als Lehrer, Schulbibliotheksbetreuer und begeistertem Leser zu finden.

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Auf diese Weise hoffen Echterhoff und Coumont, der flüchtigen Informationsvermittlung auf den sozialen Medien eine tiefere Auseinandersetzung mit relevanten, gesellschaftspolitischen Themen entgegenzusetzen. „Mit dem Instagram-Account sind wir direkt an unserer Zielgruppe dran: den Jugendlichen. Aber wir wissen auch, dass es noch andere Influencer gibt, nämlich die Eltern und die Lehrer“, sagt Echterhoff. 

Die wollen Echterhoff und Coumont nun mit einer Broschüre erreichen, für die sie aktuell noch auf der Suche nach Sponsoren sind. Ziel sei es, die Broschüre an Schulen, Bibliotheken und Bildungsträger zu verteilen.

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