Corona, Mondmission, FCÜber 200 Wagen – So gestalten Kinder den Rosenmontagszug

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Arthur Schloenbach, 9 Jahre, aus Köln-Rodenkirchen hat mit seinem Wagen den 2. Platz unserer Aktion gewonnen.

Köln – Über die Motive für den Rosenmontagszug 2022 muss Zugleiter Holger Kirsch sich eigentlich keine Gedanken mehr machen. Denn die kleinen Wagen unserer Leserkinder müssten doch Inspiration genug sein. „Die Szenerie, die Detail-Verliebtheit – das Gesamtbild hat mich überzeugt“, kommentiert Kirsch den Entwurf von Dana Roggendorf. Und zu Arthur Schloenbachs Wagen sagt er: „Der hat den Anspruch, nächstes Jahr mitgenommen zu werden.“

Duf der Duda-Seite hatten wir gemeinsam mit Zugleiter Kirsch Kinder dazu aufgerufen, in Anlehnung an den Mini-Rosenmontagszug im Hänneschen-Theater, selbst kleine Persiflage-Wagen zu gestalten. Denn wir wollten einen eigenen Duda-Rosenmontagszug haben! Unser Duda-Zoch würde allerdings weder auf die 32 Meter lange Puppenspiel-Bühne noch auf diese Doppelseite passen: Denn wir haben unglaubliche 200 Einsendungen von Leserinnen und Lesern bekommen.

Drei Gewinner, ein Sonderpreis

„Dass wir mit der Aktion so viele Kinder angesprochen haben, ist ein großer Erfolg“, sagt Holger Kirsch. „Am meisten beeindruckt hat mich, wie viel Zeit, Mühe und Liebe die Kinder in ihre Wagen gesteckt haben.“

Alles zum Thema Rainer Maria Woelki

Die Kinder haben mit Pappe oder Fimo gebastelt, mit Lego und Playmobil gebaut, sie haben gebacken, genäht und gewerkelt. Homeschooling und Corona waren – wie zu erwarten – die beherrschenden Themen der Persiflagen. Und weil die Ergebnisse so überwältigend waren, haben Holger Kirsch und sein Team kurzerhand beschlossen, weitere Preise auszuloben: Einen Sonderpreis gibt es für Emma und ihren Hühnerwagen. Außerdem dürfen nun statt einem gleich drei Kinder als Pagen im Rosenmontagszug 2022 mitfahren. Mal schauen, ob die Kinder ihren eigenen Wagen dann im großen Zoch entdecken.

Dana (10) aus Köln-Flittard landet auf dem ersten Platz

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Das sagt die Künstlerin: Meine Idee war, dass beim Distanzunterricht viele Kinder, die keinen Computer haben, abgehängt werden. Deswegen fahren zwei Figuren auf einem Anhänger hinterher.

Das sagt der Zochleiter: Das Gesamtbild hat mich sehr überzeugt: Die Szenerie mit der Tribüne der Stadtgarde, die Detail-Verliebtheit mit den Mottoschals, und natürlich das Thema Homeschooling, das gerade sehr viele bewegt.

Sonderpreis für Emma (11) aus Kerpen-Buir

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Das sagt die Künstlerin: Ich bin großer FC-Fan und ärgere mich immer, wenn Köln verliert. Manchmal denke ich, dass sogar unsere Hühner besser Fußball spielen können. So bin ich auf die Idee für den Wagen gekommen.

Das sagt der Zochleiter: Dieser Wagen spricht für sich und er ist so lustig! Das ist für mich Karneval: Quatsch machen, lustig sein, Sachen auf den Punkt bringen – und das mit ganz simplen Mitteln.

Tobias (11) aus Köln holt den dritten Preis

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Das sagt der Künstler: Ich singe bei den Lucky Kids der Rheinischen Musikschule und bin sehr traurig, dass wir schon so lange nicht mehr auftreten durften. Wir sind auch schon mal mit Peter Brings in der Philharmonie aufgetreten, das war toll. Deshalb habe ich einen Bühnenwagen gebaut. Ich hoffe, dass wir alle bald wieder singen dürfen.

Das sagt der Zochleiter: Unser Musikwagen nachgebaut, die Brings mit Playmobil gebastelt, eine Rosenmontags-Tribüne und ein Dixi Klo. Sehr cool!

Matteo aus Köln-Sülz schickt die Jecken in den Zoo

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Das sagt der Zochleiter: Die Zootiere haben Hunger – das ist mal ein anderes Thema als Corona. Mir gefällt, dass Matteo über den Tellerrand geschaut hat.

Friederike und Franziska aus Aachen-Laurensberg schicken das Virus weg

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Das sagen die Künstlerinnen: Unser Motto lautet: „Corona Adé“. Hoffentlich können wir nächstes Jahr wieder echte Kamelle sammeln. Das sagt der Zochleiter: Der Wagen ist bunt, fröhlich und detailverliebt. Diese selbst gebastelten Mützchen!  Total liebenswert.

Alex (6) aus Köln plant eine Mondmission

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Das sagt der Künstler: Ich würde Corona am liebsten auf den Mond schießen, deshalb habe ich dazu einen Wagen gebaut.

Das sagt der Zochleiter: Der Brückenschlag zwischen Lego, Raumfahrt und Corona gefällt mir. Das Bild ist schön inszeniert. Es macht Spaß, das anzuschauen.

Von Narrenkappe bis Homeschooling

Marten (9) aus Köln-Klettenberg hat mit Klopapier gearbeitet

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Das sagt der Künstler: Mich haben die Hamsterkäufe letztes Jahr genervt und ich finde es auch doof, dass wegen Corona  die Karnevalszüge ausfallen.

Das sagt der Zochleiter: Bei diesem Bild musste ich einfach lachen. Es ist auf das Wesentliche reduziert und trifft den Nagel auf den Kopf.

Meret (16) und Fabia (14) aus Kreßberg haben aus ihrem Wagen einen Kuchen gemacht

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Das sagen die Künstlerinnen: Sonst sind wir an Karneval bei unseren Großeltern im Rheinland. Wir haben einen Wagen aus Kuchenteig gebacken. Die Botschaft: „Wat fott es, es fott – Unsere Erde steht auf der Kippe“.

Das sagt der Zochleiter: Das sieht lecker aus! Tolle Idee, einen Wagen aus Kuchenteig zu gestalten.

Marie (10) aus Bergisch Gladbach hatte eine besonders kreative Idee

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Das sagt die Künstlerin: Die Narrenkappe steht für den Karneval. Darauf habe ich das Coronavirus gesetzt, weil es uns alle beschäftigt. Und drum herum noch andere wichtige Dinge: Die Umweltzerstörung oder die Flüchtlingskrise. Das Einhorn steht für Spaß und Fantasie.

Das sagt der Zochleiter: Das Bild mit der Narrenkappe finde ich total schön. Darin kann man so viele Details entdecken.

Einen Mix aus Corona und Süßem hat Soraya (9) aus Frechen gebastelt

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Das sagt die Künstlerin: Mein Wagen heißt: „Es geht voran!“. Wenn wir alle mithelfen, können wir diese Pandemie überstehen. An Karneval sind der Dom und Kamelle natürlich ein Muss.

Das sagt der Zochleiter: Hier findet man wieder viel zum Thema Corona. Am besten hat mir gefallen, wie die Süßigkeiten vorne im Wagen stecken.

Lian (11) aus Köln hat seine Idee aus einem Traum

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Das sagt der Künstler: Mich beschäftigt sehr, dass Karneval wegen Corona ausfallen muss. Dann hatte ich einen Traum, dass wir Karneval doch feiern können, weil die Corona-Viren einfach eingesperrt werden. Diesen Traum habe ich für meine Idee zum Wagenbau genutzt.

Das sagt der Zochleiter: Die Gesamterscheinung ist schön.  Da sind so viele Details drin, etwa die eingesperrten Viren. Den Wagen würde ich fast so nachbauen.

In Refrath hat Johannes (10) einen Wagen mit Hilfe von Lego gebaut

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Das sagt der Künstler: Wegen Corona verbringen meine Familie und ich viel Zeit vor dem Computer. Daher mein Wagenmotto: „Mer werde langsam dick und fett, mer hänge nur noch vör' m Internet!“ Ich freue mich, wenn ich wieder zur Schule und zum Sport gehen kann!

Das sagt der Zochleiter: Das spricht mir als Vater von drei Mädchen total aus der Seele. Lustiger Spruch!

Nele (6) & Jule (9) aus Köln-Dünnwald wünschen sich, dass die Schule öffnet

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Das sagen die Künstlerinnen: Unser Thema ist: „Wann macht die Schule endlich wieder auf? Es ist so langweilig zu Hause zu lernen!“

Das sagt der Zochleiter: Das Chaos im Homeschooling ist einfach beeindruckend dargestellt.

Vom Coronavirus bis Konfettiregen

Adrian (11) und Emilia (9) aus Bergisch Gladbach lassen die Jecken gleich impfen

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Das sagen die Künstler: Wir sind traurig, dass dieses Jahr kein normaler Karneval stattfinden kann und hoffen, dass wenn sich viele Leute impfen lassen – so wie unser Jeck auf der Rückseite – wir bald wieder Karneval feiern können. Beim Basteln sind uns immer mehr Sachen eingefallen!

Annika (6) aus Köln hat mit Hilfe von Oma ihren Wagen gebaut

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Das sagt die Künstlerin: Die Idee für den Wagen mit dem Motto „Nicht in die Mülltonne – Würmchen füttern“ hatte ich selbst. Meine Oma hat mir ein bisschen beim Basteln geholfen.

Carlotta (9) aus Köln hat einen wichtigen Vorschlag in der Reihenfolge der Corona-Impfungen

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Das sagt die Künstlerin: Der Dom ist über 80 Jahre alt, deswegen muss er auch geimpft werden. Dieses Jahr gibt es also zwar Impfstoff statt Kamelle. Aber wir lassen uns den Fastelovend im Hätze nicht verderben!

Selbstgemachtes Konfetti im Wagen von Emilio (9) aus Köln-Porz

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Das sagt der Künstler: Die Figuren werfen Kamelle und Strüßjer, wir rocken zu zweit oben auf der Mini-Bühne und im Schwimmbad wird Wasserski gefahren. Der Kamellewagen war mal ein Polizeiwagen. Euch allen einen jecken Karneval!

Das sagt der Zochleiter: Die Kinder leiden ja auch unter der Pandemie und können nirgendwo mehr hin. Deswegen hat mit der Wagen auch gut gefallen.

Klara (17) übt Kritik an Rainer Woelki

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Das sagt die Künstlerin: Unser Wagen zeigt wie Erzbischof Rainer Maria Woelki durch sein Fehlverhalten die Katholiken immer weiter vertreibt. Wir haben als Wagen und Anhänger die uralten Holztrecker aus dem Familienerbe benutzt. Dargestellt wird alles durch Playmobilfiguren, die wir teilweise unserer Weihnachtskrippe entliehen haben.

Das sagt der Zochleiter: Sehr provokant! Man merkt, dass die Künstlerin schone etwas älter ist. Der Umgang der Kirche mit dem Missbrauchsskandal wird auch bei uns im Puppenspielzug behandelt.

Leni (10) aus Köln wünscht sich ein Ende der Corona-Pandemie

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Das sagt die Künstlerin: Mein Motto ist: Mit Saus und Braus treiben wir Corona aus dem Haus. Corona, jon fott! Es wäre schön, wenn wir mit dem Bus dann bald auch wieder zur Schule fahren könnten.

Das sagt der Zochleiter: Bei dem Wagen mag ich vor allem, wie das Coronavirus dargestellt ist, diese Wollkugel. Das ist einfach niedlich.

Marisa (10) aus Köln-Klettenberg macht mit ihrem Wagen Mut für die Zukunft

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Das sagt die Künstlerin: „Mer fiere immer wigger“. Das Leben geht immer weiter, auch in Corona-Zeiten! Meinen Wagen habe ich aus einer leeren Toffifee-Schachtel, Lego und Papier gemacht.

Max (12) und Niels (9) haben einen Gruß an die Maus gebastelt

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Das sagen die Künstler: Wir haben gleich drei Wagen aus Lego gebaut: Einen, wo Donald Trump versucht, die Briefwahl zu stoppen. Eine Grußbotschaft an die Maus und den Elefanten und einfach einen Karnevalsklassiker (ohne Corona).

Das sagt der Zochleiter: Der Wagen passt natürlich gut zum 50. Geburtstag der Maus und ist sehr süß gebaut.

Sophia (12) und Felix (3) grüßen mit ihrem Wagen die Heinzelmännchen

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Das sagen die Künstler: Wir gehören zu der Tanzgruppe De Heinzelmännchen und De Heinzelpänz zo Kölle. Da gibt es ja eine schöne Sage zu, von den fleissigen Heinzelmännchen in Köln. Deshalb haben wir diese auch in unserem Wagen mit aufgenommen.

Das sagt der Zochleiter: Der Wagen ist total niedlich mit den Heinzelmännchen oben drauf. Das war sicher sehr aufwändig. Mir gefällt auch, dass es ein kölsches Thema ist.

Dem Ärger über die Technik macht Tom (9) aus Köln mit seinem Wagen Luft

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Das sagt der Künstler: Das Motto habe ich mit meinen Eltern und meinem Bruder ausgesucht, weil meine Mutter sich so oft über den Computer ärgert. Ich habe zweimal in der Woche Konferenzen und es klappt oft nicht. Wenn mein Bruder auch online lernt, komme ich nicht mehr rein. Der Computer sagt meiner Mutter immer: ERROR. Lustig finden wir auch, dass alle Schulen etwas anderes nutzen.

Das sagt der Zochleiter: Der Wagen ist inhaltlich richtig gut: Das Labyrinth der Digitalisierung an Schulen und dann dieses aus Lego nachgebaute Labyrinth mit den verschiedenen Programmen. Richtig cool!

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