Happy WeltfrauentagDiese Situationen kennen alle Frauen aus der Arbeitswelt

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Familienmensch, der unterstützt werden muss oder überforderte Mutter? Die Ansichten sind sehr verschieden. 

Köln – „Ich wollte ein Buch schreiben, das hoffentlich lustig ist, aber manche vielleicht so wütend macht, dass sie es quer durch den Raum schleudern möchten“, schreibt Sarah Cooper über ihr Buch „Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Männern zu verletzen. Das wahrscheinlich wichtigste Buch für Frauen in der Arbeitswelt“.

Frauen können es scheinbar nicht richtig machen

Das ist der amerikanischen Komikerin gelungen, die im vergangenen Jahr vor allem durch Videos berühmt wurde, in denen sie Donald Trump synchronisiert. Auf mehr als 200 Seiten balanciert sie gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Humor und Beklemmung.

In bunten Illustrationen werden Situationen aufgeführt, die wohl alle Frauen aus der Arbeitswelt kennen. Wie soll ich mich kleiden, damit ich ernst genommen werde, aber nicht zu sexy bin? Wie viel darf ich von meinen Kindern erzählen, ohne auf den Status "Mutti" reduziert zu werden? Wenn ich bestimmt nach mehr Geld frage, komme ich dann zu arrogant rüber? Und wie setzt man sich gegen überhebliches Männer-Gerede und anzügliche Witze durch? Für all diese Situationen bietet Cooper Lösungen an. Wie ernst sie gemeint sind, muss die Leserin selbst herausfinden. Denn das klare Fazit ist eigentlich immer: Frauen können es einfach nicht richtig machen, egal was sie tun.

Es ist ein Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann etwas sagt

Im Kapitel „Wie du wie ein Mann sprichst, aber trotzdem als Frau wahrgenommen wirst" geht es um die unterschiedliche Wirkung von Männern und Frauen. Die Sätze, die gesagt werden, mögen die gleichen sein. Wie sie bei Kollegen und Vorgesetzten ankommen, unterscheidet sich jedoch sehr. 

Frauen denken viel zu oft, dass sie eigentlich gar nichts können

Ebenfalls gut bekannt bei vielen Frauen ist das Hochstapler-Syndrom. Obwohl wir gut sind, unsere Arbeit beherrschen und eine gute Ausbildung haben, glauben wir immer noch, dass wir nur aus purem Glück in dieser Position gelandet sind und dass irgendwann auffliegen wird, dass wir eigentlich gar nichts können. Vielleicht kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor: "Ich habe meinen Erfolg nicht verdient. Wenn mich jemand kritisiert, weiß ich genau, dass er/sie recht hat. Ich habe genauso viel Angst davor, zu scheitern, wie erfolgreich zu sein."

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Für Fortgeschrittene: Männer auf einen Fehler hinweisen

Ganz schwierig wird es, wenn Frauen in Führungspositionen Männern etwas sagen oder auf einen Fehler hinweisen müssen. Hier gibt es jede Menge Stolperfallen, mit denen das Ego des Mannes verletzt werden könnte. Cooper bietet für diese Situationen Lösungsvorschläge an. Keinesfalls sollte man demnach den Mann direkt auf den Fehler hinweisen. 

Auch Termine und Deadlines sollte eine weibliche Führungskraft sanft kommunizieren. Sagen Sie also lieber "Meinst du, du kriegst das bis Montag fertig?" als "Mach' das bis Montag fertig."

Es gibt immer einen Grund, sich zu entschuldigen

Wenn das alles nicht klappt, kann man sich immer noch entschuldigen. Und für Frauen in der Arbeitswelt gibt es offenbar nicht genug Gelegenheiten, das zu tun. Zum Beispiel, weil sie Platz einnehmen, weil sie stolz auf sich sind, weil sie den Kuchen angeschaut haben, weil sie zu leise oder zu laut gesprochen haben. Hier finden Sie weitere Gründe:

Am Ende des Buches bleibt man als Leserin frustriert, aber gleichzeitig erweckt zurück. Was haben wir gelernt? Reduziere deine Träume, reduziere deine weiblichen Anteile, bleib' unauffällig, sei nicht bedrohlich, nicht selbstbewusst und vor allem nicht zu gut aussehend. Niemand möchte in so einer Welt leben und doch ist genau das für viele Frauen im Job die Realität. Das Vorwort bringt die Intention dieses Ratgebers auf den Punkt: „Sarah Cooper zeigt, wie Frauen alles erreichen können: ihre Träume verwirklichen, in ihrer Karriere erfolgreich sein und eine Führungsposition einnehmen – gleich wenn die Männer im Büro damit fertig sind, ihnen die Welt zu erklären.“ 

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