Kleine Weisheiten11 Dinge, die wir täglich von unseren Kindern lernen können

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Kinder haben Spaß! Das sollten wir als Erstes von ihnen lernen.

Köln – Eltern meinen ja immer, ihren Kindern etwas beibringen zu müssen. Mit Besteck essen, Fahrrad fahren, Schnürsenkel binden, Eselsbrücken für Englisch-Vokabeln – das sind alles Dinge, die Erwachsene Kindern zeigen können, stimmt. Umgekehrt gibt es aber mindestens genauso viele Dinge, die wir von unseren Kindern lernen können. Wir müssen nur hinschauen.

Im hektischen Alltag übersehen wir manchmal die Weisheit unserer Kinder, zum Beispiel, wenn sie auf dem Weg zum Kindergarten stehen bleiben wollen, um eine Pusteblume anzupusten und wir sie schnell weiterziehen, weil wir spät dran sind. Doch manchmal gibt es Momente, in denen man inne hält. Was hat das Kind da gerade gesagt? Wunderschön. Und so wahr. Wir sollten  unsere Kinder öfter mit den Augen eines Schülers auf der Suche nach Weisheit betrachten. 

Hier haben wir elf Dinge zusammengestellt, die wir von Kindern lernen können:

Im Moment leben

Nichts kann man besser von Kindern lernen, als im Moment zu sein. Für sie gibt es nur das Jetzt. Sie denken nicht an gestern und schon gar nicht an morgen, sondern sind immer präsent in dem, was sie gerade tun. Erwachsene müssen erst teure Achtsamkeits-Kurse buchen, um das wieder zu lernen. 

Bedingungslose Liebe

Die eigenen Kinder mögen einen komischerweise auch, wenn man blass, schlecht gelaunt und ungeduscht im Jogginganzug auf dem Sofa liegt. Manchmal sagen sie zwar: „Du bist die gemeinste Mama der Welt und ich lade dich nicht zu meinem Geburtstag ein!“, aber sie können sich auch schnell wieder versöhnen. 

Mutig etwas Neues anfangen

Kinder sind neuen Situationen viel öfter ausgesetzt als Erwachsene. Aber sie sind auch nicht so voreingenommen wie Erwachsene. Während wir uns verrückt machen, wenn wir zum Beispiel im Job die Abteilung wechseln und uns nicht so gut auskennen, gehen Kinder meist ganz gelassen an die Sache ran. Wenn sie irgendwo mitmachen, wo sie niemanden kennen, haben sie meist schon nach einer halben Stunde Spielkameraden gefunden. 

Jeder Tag kann mit guter Laune anfangen

Nirgendwo anders spürt man die Regenerationskraft der Nacht so sehr wie bei Kindern. Egal, wie sie am Abend zuvor drauf waren, nach dem Schlafen sind sie andere Menschen. Erwachsene haben ja meist vergessen, dass man morgens auch einfach gute Laune haben kann, anstatt im Halbschlaf die To-Do-Liste des Tages durchzugehen. Einfach mal ausprobieren!

Das Geld liegt auf der Straße

Sie glauben nicht, wie viel Geld einfach so herumliegt. Kinder finden ständig etwas. Oft nur kleine Cent-Münzen, nicht selten aber auch Euros und Scheine bis zu 20 Euro. Schauen Sie auch mal nach unten, vielleicht haben Sie Glück!

Nur so viel essen, bis man satt ist

Klingt total banal, aber auch zu diesem Thema gibt es viele Regalmeter Ratgeber-Literatur. Kinder sind seltsam, was Essen betrifft. Sie können wochenlang ausschließlich Nudeln mit Ketchup essen oder eine spezielle Vorliebe für Avocado entwickeln, die dann von einem Tag auf den anderen zum Ekeligsten wird, was sie jemals vorgesetzt bekommen haben.

Aber sie wissen immer genau, wann es genug ist und essen auch nicht den Teller leer oder das letzte Ministück Brezel auf, „weil man das eben so macht“.  (Was dazu führt, dass die Eltern das dann oft erledigen, damit es weg ist... Geht Ihre Hose auch nicht mehr zu? ) Wir sollten Kinder unbedingt darin unterstützen, weiter so gut auf ihren Körper zu hören und sie nicht dazu zwingen, den Teller leer zu essen.  

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Genau beobachten

Kinder sind Meister der kleinen Dinge. Sie sehen und würdigen alles. Kleinstlebewesen wie Raupen, Ameisen, Feuerkäfer werden besonders intensiv betrachtet, aber auch jede Blume ist interessant, ganz besonders die Pusteblumen. 

Sofort erkennen, wer einem sympathisch und wer nicht 

Kinder haben ein sehr genaues Gespür dafür, mit wem sie sich verstehen werden und mit wem nicht. Unterstützen wir sie in diesem Gefühl und drängen sie nicht dazu, es doch mal mit dem Max oder der Sophia zu versuchen. Lassen wir sie Ihre Freunde selbst aussuchen und lernen wir selbst auch, wieder mehr auf unser Gefühl zu hören. 

Ehrlich sein

Kinder können noch nicht lügen. Schade, dass sich dieser Zustand der absoluten Reinheit irgendwann ändert. Im Alltag führt die bedingungslose Ehrlichkeit zwar manchmal zu unangenehmen Situationen wie: „Dein Kleid sieht richtig blöd aus“ oder „Mamaa, warum ist der Mann da vorne so dick?“, aber Sie wissen wirklich immer ganz genau, woran sie sind. Erwachsene können die Wahrheit ja vielleicht etwas diplomatischer verpacken und bei Bedarf auch mal schweigen. Aber die Richtung stimmt.

Eine Sache richtig machen

Kinder sind Meister darin, eine Sache richtig zu machen. Wenn sie spielen, gibt es für sie nur diesen Moment. Sie können zum Beispiel stundenlang detailverliebt die kompliziertesten Lego-Dinge aufbauen, ohne dass ihnen langweilig wird oder sie daran denken, was sie in einer Stunde machen werden. Wenn die Bauwerke fertig sind, werden sie eine Zeit lang bewundert und dann wieder abgerissen, um etwas Neues zu bauen. Erwachsene sollten auch lernen, Dinge richtig zu tun, aber nicht krankhaft an ihnen festzuhalten. 

Gefühle zulassen und zeigen

Gut, Sie müssen sich jetzt nicht unbedingt im Supermarkt auf den Boden werfen, aber ein bisschen weniger Autopilot würde uns Erwachsenen auch gut tun. Warum nicht mal ehrlich Anteil nehmen und mitweinen, wenn einem ein Bekannter etwas Trauriges erzählt? Oder einem Kollegen ganz aufrichtig zur Beförderung gratulieren? Komplimente machen, wenn man findet, dass jemand etwas ganz besonders gut gemacht hat? Deutlich sagen, dass man sich übergangen fühlt, anstatt es der Person irgendwie anders heimzuzahlen? Seiner Familie und seinen Freunden sagen, wie glücklich man ist, dass es sie gibt? Probieren Sie es aus. Sie werden nur positives Feedback erhalten.  

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