Von Apollinaris bis WikloSo haben die Kölner 2020 ihre Babys genannt

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So viele neue kleine Kölner im Jahr 2020 – wie sie wohl alle heißen?

  • Es sind viele Klassiker dabei, aber auch ausgefallene Namen wie Fechi, Yonnel, Dux und Bo.
  • Lesen Sie hier die Kölner Top 30 für Mädchen und Jungen sowie ausgefallene Zweit- und Drittnamen – 38 Kinder tragen sogar vier oder fünf Vornamen.

Köln – „Und, wie heißt es?!“ Kaum eine Frage wird nach der Geburt eines Babys so oft gestellt wie diese. Welchen Namen ein Paar für sein Kind auswählt, das interessiert selbst noch die Kollegin des Freunds der Cousine der frischgebackenen Eltern. Kein Wunder, ist ja auch schön: ein freudiger Anlass, ein bisschen Spannung und am Ende hat jeder eine klare Meinung dazu. „Oh, der Name klingt aber…ungewöhnlich.“ Betrachtet man die Vornamensstatistik der Stadt Köln für das Jahr 2020, dann kann man sich lebhaft vorstellen, dass dieser Satz tatsächlich einige Male gefallen sein muss. Insgesamt 13.568 Babys haben 2020 in Köln das Licht der Welt erblickt. Und es dürfte keine Überraschung sein, dass die meisten der neuen Kölner wieder kurze und klassische Namen bekommen haben, ganz im Rahmen des bundesweiten Trends. „Die Eltern wählen seit Jahren sehr traditionelle Namen aus, ausgefallene sind eher die Ausnahme“, sagt eine Sprecherin des Kölner Standesamts. Und das sieht man auch beim Blick auf die Kölner Top-Ten.

Köln liegt im Bundes-Trend – aber nicht ganz

Die beiden mit Abstand am häufigsten vergebenen Namen in Köln waren Emilia (120 Mal) und Noah (105 Mal).

Besonders beliebt waren bei den Mädchen außerdem: Emma (86), Charlotte (80), Mila (79), Marie (78), Mia (78), Lina (75), Ella (69), Anna (62) und Leonie (61).

Bei den Jungen waren diese Namen die Renner des Jahres: Felix (82), Anton (81), Jakob (80), Leon (80), Paul (79), Emil (70), Jonas (68), Theo (64) und Ben (63).

Vergleicht man die in Köln vergebenen Namen mit der deutschlandweiten Vornamen-Rangliste 2020 des Namensforschers Knud Bielefeld, so erkennt man Parallelen – aber nicht nur. Bundesweit stehen Mia, Emilia und Hannah und Noah, Ben und Matteo ganz oben. Die Kölner Spitzenreiter Emilia und Noah sind also auch im Rest der Republik total angesagt. Mia und Ben allerdings tauchen in Köln weiter hinten und Hannah und Matteo hier gar nicht in der Top Ten auf. Übrigens dümpelt der als „Absteiger des Jahres“ bezeichnete Name Greta auch in Köln weiter unten in der Liste, er steht auf Platz 136.

Top 30 Jungen

1  Noah  2 Felix  3 Anton 4 Jakob  5 Leon  6 Paul  7 Emil  8 Jonas  9  Theo  10  Ben  11 Milan  12 Elias  13 Moritz  14 Liam  15 Maximilian  16 Jonathan  17 Leo  18 Max  19 Lukas  20 Levi  21 Luca  22 Samuel  23 David  24 Oskar  25 Tom  26 Julian 27 Mats  28 Toni  29 Henry  30 Finn

Top 30 Mädchen

1 Emilia 2 Emma 3 Charlotte 4 Mila 5 Marie 6 Mia 7 Lina 8 Ella 9 Anna 10 Leonie 11 Luisa 12 Clara 13 Hannah 14 Lara 15 Paula 16 Lea 17 Lena 18 Ida 19 Emily 20 Sophia 21 Sophie 22 Leni 23 Lia 24 Johanna 25 Mira 26 Sara 27 Mina 28 Sofia 29 Elisa 30 Marlene  

Je weiter hinten der Name, desto verrückter

Doch mit nur einem Namen ist es für viele Eltern nicht getan. Über ein Drittel der Kölner Babys hat zwei Vornamen bekommen. Die beliebtesten Zweitnamen waren dabei Marie, Sophie, Maria, Katharina und Johanna bei den Mädchen und Alexander, Maximilian und Paul, Elias, Johann bei den Jungen.

Immer hin noch jedes 25. Kind hat einen dritten Vornamen bekommen und 38 Kinder werden in Zukunft besonders viel Platz für ihre Unterschrift brauchen, denn sie tragen sogar vier oder fünf Vornamen.

Beim Blick auf die gewählten Namen wird sehr deutlich: Je weiter hinten sie im Namensverlauf stehen, desto ausgefallener werden sie. Hier finden sich besonders oft außergewöhnliche und schräg klingende Namen. So wurden als Zweitnamen unter anderem die Namen: Conway, Fechi, Dior, Crocetta, Cherry, Armor, Baaba, Hope, Grea und, Eppa vergeben.

Bei den Drittnamen stehen diese Namen tatsächlich in der Geburtsurkunde: Angel, Bo, Tidde, Aui, Biene, Fortuna, Dux, Grisu, Kaur, Kehinde, Ocean, Sloth, Yonnel, Wiklo, Corleone. Und als Viert-bzw. Fünftname gab es unter anderem Fauda, Hariton und Apollinaris.

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Kein Name wurde vom Standesamt abgelehnt

Was die Eltern dazu bewegt hat, ihre Kinder genauso zu nennen, lässt sich natürlich höchstens spekulieren. „Eltern müssen ihre Namensgebung nicht begründen“, so das Standesamt, „insofern ist uns nicht bekannt, was sie zu ihrer Entscheidung bewogen hat.“ Dennoch könnte man natürlich bei Namen wie Dior, Corleone oder Fortuna doch eine Idee bekommen, woher der „Anstoß“ gekommen ist. Als zu anstößig oder unangebracht wurde laut Behörde allerdings nichts bewertet. „Im letzten Jahr musste keiner der gewünschten Vornamen vom Kölner Standesamt abgelehnt werden.“

Kleine persönliche Kölner Namens-Hitliste

Der Blick in die Vornamenlisten zeigt auf jeden Fall die unendlichen Möglichkeiten der Namensgebung und die Kreativität der Eltern. In der Kölner Namensstatistik gibt es so viele wunderbare und bisher selten gehörte Namen, die neue werdende Mütter und Väter inspirieren könnten. Deshalb hier zum Schluss noch eine kleine persönliche Namenstipp-Hitliste der Autorin, die beim Durchforsten der Statistiken entstanden ist: Lennix, Devi, Jonna, Helin, Lani, Elio, Mavi, Levent, Millie, Fenna, Frido, Ares, Enni, Floris, Helia, Minna, Ravi und Tiam. Hätzlich Willkumme, alle neuen Kölner – wie auch immer sie heißen mögen!

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