„Foodwatch“ lässt abstimmenDas sind die größten Mogelpackungen im Lebensmittelregal

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Diese fünf Produkte sind für den "Goldenen Windbeutel" nominiert.

Die Essensretter von „Foodwatch“ rufen wieder zur Abstimmung auf. Die Meinung der Verbraucher ist gefragt: Was ist die dreisteste Werbelüge des Jahres 2017 und welches Unternehmen wird mit dem „Goldenen Windbeutel“ ausgezeichnet?

Ochsenschwanzsuppe ohne Ochsenschwanz, Kinderkekse, die zu einem Viertel aus Zucker bestehen und so manch andere Mogelpackung - „Foodwatch“ hat jetzt die fünf Produkte vorgestellt, die nach Meinung der Organisation die Verbraucher besonders dreist hinters Licht führen und lässt diese darüber abstimmen

Die Kandidaten:

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Kandidat 1: Der Alete Kinderkeks

Der Alete Kinderkeks ist laut Packungsangabe "babygerecht" und wirbt mit goldenen Ähren und frischer Milch. Das bezweifelt "Foodwatch", denn der Kinderkeks enthält 25 Prozent Zucker. Auf der Seite der Packung dann die Aufklärung: nicht die Zutaten sondern Größe und Form sind demnach babygerecht.

Ob Verbraucher das auf den ersten Blick miteinander assoziieren, wenn sie die Packung im Regal sehen, ist natürlich eine andere Frage. Alete würde übrigens bereits zum zweiten Mal nach 2014 den "Goldenen Windbeutel" erhalten, wenn der Kinderkeks das Rennen macht.

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Kandidat 2: Der Bauer Proteindrink Vanille

Auch der Bauer Protein Drink Vanille steht zur Wahl. Hersteller Bauer will damit eine „fitnessorientierte und alltagsaktive Zielgruppe“ ansprechen, wie "Foodwatch" berichtet. Doch selbst wer vier Mal die Woche joggen gehe, brauche kein extra Protein, so die Lebensmittelwächter weiter. Die sportlich aufgemachte Flasche des Drinks mit den überflüssigen Proteinen koste etwa 50 Prozent mehr als stinknormale Vanillemilch, kritisiert "Foodwatch".

Bei Bauer sieht man sich hingegen als Dienstleister und gab auf Foodwatch-Nachfrage an, mit dem Getränk den Verbraucherwunsch "nach proteinreichen Trendprodukten" zu bedienen. Die Angaben auf der Flasche entsprächen den geltenden Lebensmittelgesetzen.

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Kandidat 3: Die gebundene Ochsenschwanzsuppe von Lacroix

Wo Ochsenschwanz-Suppe drauf steht, erwartet man auch Ochsenschwanz-Suppe drin. Das sollte man allerdings zumindest bei der "Lacroix Gebundene Ochsenschwanzsuppe" nicht tun. Das Produkt von "Continental Foods" enthält nämlich gar keinen Ochsenschwanz - der entspricht nicht den Qualitätsansprüchen des Unternehmens.

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Kandidat 4: Das Urlegenden-Müsli von Kellogg's

Kandidat Nr. 4 kommt aus dem Hause Kellogg‘s und nennt sich "Urlegenden Müsli Quinoa, Apfel, Cranberries & Chia-Samen". Es wirbt mit „Urkorn“, das aber nur 2,5 Prozent davon ausmacht. Dafür stecken 20 Prozent Zucker im Müsli und zudem Palmöl, Aroma und Zusatzstoffe. Ursprünglich ist etwas Anderes, findet "Foodwatch".

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Kandidat 5: Das Becel Omega-3-Pflanzenöl von Unilever

Der letzte Kandidat ist das "Becel Omega-3 Pflanzenöl" von Unilever. Es enthält laut Etikett besonders viel gesunde Omega-3-Fettsäuren. Drei mal mehr als Olivenöl – doch normales Rapsöl enthält ein Drittel mehr von dieser wichtigen Fettsäure und kostet deutlich weniger, wie "Foodwatch" entgegnet.

Den "Goldenen Windbeutel" gibt es dieses Jahr zum siebten Mal. Das Ziel der Aktion ist es, Verbraucher darauf aufmerksam machen, wie Produzenten sie in die Irre führen und dass der Gesetzgeber dagegen zu wenig tut. (dmn)

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